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Die zweite Welle wird bald auch die Graubündner Spitäler erreichen

Am Montag dieser Woche haben die Verbände des Pflegepersonals der Schweiz eine Protestwoche zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit ausgerufen. Es geht darum, dass zwingend etwas geschehen muss, um das Personal in den Spitälern, in den Alters- und Pflegeheimen und in den Behinderteninstitutionen mit den notweindigen politischen, finanziellen und ausbildungsmässigen Massnahmen zu unterstützen und zu entlasten. Nahezu die Hälfte der Pflegepersonen – vornehmlich Frauen – verlassen ihren erlernten Beruf schon relativ kurz nach der Ausbildung. Als Gründe dafür werden angegeben:
• Übermässige psychische und physische Belastung, auch ausserhalb der Corona-Pandemie
• Ungenügende Entlohnung
• Fehlender Einbezug in die Entscheidungsgremien von Spitälern und Institutionen
Es besteht eine riesengrosse Diskrepanz in Anerkennung und Wertschätzung der Arbeit dieser Pflegenden durch die Bevölkerung – Stichwort Applaus auf den Balkonen in der ersten Welle – und in den politischen Gremien – Stichwort relativ grosse Zurückhaltung in der Formulierung von verbindlichen Zusagen.
Das muss sich ändern, dafür ist diese Protestwoche da. Und auch wenn Graubünden im Moment noch nicht so stark betroffen ist wie andere Kantone und Regionen: Zeigen wir Solidarität, unterstützen wir die Pflegenden nicht nur durch unseren Applaus – davon kann sich niemand was kaufen –, sondern in unseren künftigen politischen Entscheiden, in denen es um das Pflegepersonal geht. Die zweite Welle wird bald auch die Graubündner Spitäler und Institutionen erreichen.

Mark Zumbühl, VERDA - Grüne Graubünden
26.10.20 - 13:56 Uhr
Leserbrief
Ort:
Chur
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