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Ständerat

Das Gejammer der Bündner SP Nationalräte und die vordergründigen Forderungen nach mehr Offenlegungen der Mandate hat es in sich. Ganz offensichtlich besetzen auch die staatlichen Institutionen, Energie-, Verkehrs- und Versicherungsunternehmen ihre Leitungsgremien mit den tüchtigsten Leuten, die zudem noch in der Politik fest verankert, volksnah und bodenständig sind. Mit Stefan Engler und Martin Schmid hat Graubünden derzeit die bisher stärkste Vertretung im Ständerat. Dank ihrer Erfahrung - auch als ehemalige Mitglieder der Bündner Regierung - und ihrem intensiven Engagement in vielen staatlichen Institutionen und wichtigen Unternehmen, geniessen unsere beiden Ständeräte in Bern das volle Vertrauen des Parlamentes und des Bundesrates. Die beiden Bündner Ständeräte Engler und Schmid politisieren also in der obersten Liga der Schweizer Politik und die Interessen unseres Kantons sind in Bern in optimaler Weise vertreten. Darauf sind wir sehr stolz und dankbar. Das ist aber auch die beste Wahlempfehlung für die nächsten Ständeratswahlen. Die von den beiden SP-Vertretern geforderten Massnahmen bergen die Gefahr in sich, dass Neid und Missgunst zu Wahlargumenten werden.

Walter Zegg
31.10.22 - 14:16 Uhr
Leserbrief
Ort:
Samnaun
Zum Artikel:
Zwei Räte sammeln fleissig Aemter,
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Herr S. Engler erschien im Bauskandal, aufgedeckt von Herr Quadroni, nicht gerade im "besten Licht". In dieser Affäre schien es, als verträte Herr Engler eher die Interessen von Freunden / Pründenwirtschaft, als jene des einfachen Volkes.Viele Herren Politiker vertreten vielmehr die Interessen von Firmen Lobbies und sacken dabei fette Verwaltungshonorare ein. Frage: Worin liegt da ein Unterschied zur Korruption?

Die Lobbywatch listet für Ständerat Martin Schmid bezahlte Verwaltungsratsmandate in den Bereichen Baugewerbe, Energieversorgung, Economiesuisse, Öl- und Gasindustrie, Versicherungen, Advokaturen/Treuhand, Bildung/Wissenschaft und fünf weiteren, darunter eines im Bereich Pharma. Das hört sich an wie eine Vollzeitbeschäftigung. Verwaltungsrat als Hauptberuf? Schmid's Argument («Wer mehrere Mandate hat, ist unabhängiger, als jemand, der nur ein Mandat hat und dieses unter keinen Umständen verlieren darf.») ist Unsinn. Um solche Mandate kann man sich nicht bewerben. Man wird angefragt, weil man Parlamentarier ist und damit in einer starken Position, die Interessen des Unternehmens zu vertreten. Das ist ja die primäre Aufgabe eines Verwaltungsrats. Dafür braucht man keine profunden Fachkenntnisse. Ich denke, dass jedes Mitglied des Bundesparlaments umworben wird; nur dass viele – vor allem linke Politiker, aber auch SVP-Hardliner wie Roger Köppel und Thomas Aeschi ablehnen, weil Interessenskonflikte unvermeidbar wären. Stefan Engler kritisiert, dass die Lobbywatch nicht zwischen kleineren und grossen (bezahlten) Mandaten unterscheidet. Wo finde ich auf seiner Webseite Zahlen über diese Einkünfte?

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