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Deutsche Lokführergewerkschaft ruft zu Bahnstreik am Dienstag auf

Die Lokführergewerkschaft GDL hat im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn (DB) zu einem neuen Streik aufgerufen. Der nächste GDL-Streik bei der Bahn startet schon an diesem Montag im Güterverkehr. Ab Dienstagfrüh trifft es Bahnreisende - und Fluggäste der Lufthansa.

Agentur
sda
11.03.24 - 03:45 Uhr
Wirtschaft
Und wieder soll alles still stehen auf deutschen Schienen. Es folgt der 6. Streik bei der Deutschen Bahn: ab Dienstagfrüh. (Archivbild vom Bahnhof Frankfurt am Main vom 24. Januar 2024)
Und wieder soll alles still stehen auf deutschen Schienen. Es folgt der 6. Streik bei der Deutschen Bahn: ab Dienstagfrüh. (Archivbild vom Bahnhof Frankfurt am Main vom 24. Januar 2024)
KEYSTONE/EPA/RONALD WITTEK

Die Züge auf dem Schweizer Streckennetz werden planmässig verkehren, wie die SBB am späten Sonntagabend auf dem Onlineportal X, ehemals Twitter, mitteilten. Von Bahnreisen nach Deutschland riet das Schweizer Bahnunternehmen während des Streiks ab. Die SBB könnten den Online-Fahrplan wegen der kurzfristigen Ankündigung nicht anpassen, hiess es weiter. Reisende sollten sich direkt bei den betroffenen Bahnen über mögliche Auswirkungen informieren.

Am Montagabend 18.00 Uhr startet ein 24-stündiger Warnstreik der deutschen Gewerkschaft GDL im Güterverkehr der Bahn. Am frühen Dienstagmorgen um 02.00 Uhr folgt der Personenverkehr. Auch dieser Ausstand soll 24 Stunden dauern.

Kaum ist der Warnstreik beim Bodenpersonal zu Ende gegangen, ruft die Kabinengewerkschaft Ufo die rund 19'000 Flugbegleiter der Lufthansa und der Lufthansa Cityline für diesen Dienstag und Mittwoch zum Streik auf. Bestreikt werden jeweils von 04.00 bis 23.00 Uhr am Dienstag alle Abflüge von Frankfurt und am Mittwoch alle Abflüge von München, wie Ufo mitteilte.

Ultimatum abgelaufen

Das Ultimatum an die Führung der Deutschen Bahn war am Sonntagabend gerade etwas über zwei Stunden abgelaufen, da kündigte die Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) den neuerlichen Warnstreik an. Gewerkschaftschef Claus Weselsky hatte zuvor bereits gedroht, der Bahn und den Fahrgästen künftig deutlich weniger Vorlauf zu lassen, um sich auf den Arbeitskampf einzustellen.

Die Deutsche Bahn kritisierte die kurzfristige Ankündigung von Warnstreiks scharf. Die GDL mache ihre Drohung wahr, Streiks nicht mehr 48 Stunden vorher anzukündigen, teilte das Unternehmen am Sonntagabend in Berlin mit. «Das ist für Millionen von Bahnreisenden und die Wirtschaft eine blanke Zumutung.»

Der Streik werde sich erneut massiv auf den gesamten deutschen Bahnbetrieb auswirken. Die DB versuche trotz des kurzen Vorlaufs, für den Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr wieder ein Grundangebot anzubieten, hiess es weiter. Im Fernverkehr sollen demnach längere Züge mit mehr Sitzplätzen eingesetzt werden.

Verschiebung der Reisen möglich

Weiter hiess es, alle Fahrgäste, die bis einschliesslich 10. März ein Ticket für eine Reise am 12. März gekauft haben und diese aufgrund des GDL-Streiks verschieben möchten, können ihr Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen. Die Zugbindung ist demnach aufgehoben. Zudem haben Fahrgäste im Fernverkehr im Rahmen einer Sonderkulanz auch die Möglichkeit, ihre Reise vorzuverlegen und ab sofort zu fahren. Generell bat die DB die Reisenden, sich vor Fahrtantritt über ihre Verbindung zu informieren.

Die Bahn hatte die GDL am Freitag zur Wiederaufnahme der Verhandlungen aufgefordert. Die GDL hatte Bereitschaft bekundet, unter der Voraussetzung, dass die Bahn ihr bis Sonntagabend um 18.00 Uhr ein neues Angebot unterbreite. Die Bahn ging darauf nicht ein und erneuerte lediglich ihr Angebot an die GDL zur Wiederaufnahme der Tarifverhandlungen an diesem Montag. Angebote und Lösungen könnten direkt am Verhandlungstisch unterbreitet und erörtert werden.

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