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Daimler-Aktionäre machen Weg für Börsengang der Lkw-Sparte frei

Die Aktionäre von Daimler haben der Lkw-Sparte ihres Konzerns den Weg an die Börse freigemacht. Bei einer ausserordentlichen Hauptversammlung stimmten sie mit einer Mehrheit von 99,9 Prozent für den Spin-Off von Daimler Truck.

Agentur
sda
01.10.21 - 15:28 Uhr
Wirtschaft
Die Lkw-Sparte von Daimler soll an die Börse: Konzern-Logo in Stuttgart.
Die Lkw-Sparte von Daimler soll an die Börse: Konzern-Logo in Stuttgart.
KEYSTONE/DPA/MARIJAN MURAT

Der weltweit führende Lastwagen-Hersteller soll nun noch in diesem Jahr abgespalten werden. Die Erstnotiz sei für Dezember geplant, sagte Finanzchef Harald Wilhelm auf der ausserordentlichen Hauptversammlung. Daimler-Truck-Chef Martin Daum sagte, als eigenständiges Unternehmen könne Daimler Truck seine Zukunft optimal gestalten.

Zwei Dax-Unternehmen

Vom Frühjahr an dürften dann zwei Unternehmen mit dem Stern Teil des deutschen Leitindex Dax sein. Die Daimler Truck AG, die noch in diesem Jahr separat an der Börse notiert sein soll, werde voraussichtlich im ersten Quartal 2022 in den auf 40 Mitglieder erweiterten Index aufgenommen. Auch die Daimler AG, die im Februar 2022 in Mercedes-Benz Group AG umbenannt werden soll, werde wohl im Dax bleiben.

Daum hat seinem Unternehmen Renditeziele abhängig von den Marktbedingungen verordnet, die zwischen sechs und mehr als zehn Prozent liegen. Im ersten Halbjahr hatte der weltweit führende Lkw-Hersteller zehn Prozent Rendite geschafft - hinkt damit aber rund zwei Prozentpunkte hinter Konkurrenten wie Scania und Volvo her. Eine erste Dividendenzahlung kündigte Daum für 2023 an.

65 Prozent an Aktionäre

Daimler will 65 Prozent der Daimler-Truck-Papiere an seine eigenen Aktionäre verteilen, fünf Prozent gehen an den Pensionsfonds des Konzerns. Die Aktionäre erhalten für je zwei Daimler-Aktien einen zusätzlichen Anteilsschein der Daimler Truck Holding AG.

Von der Aufspaltung erwartet sich Daimler eine höhere Bewertung an der Börse. Denn Konglomerate, die alles unter einem Dach vereinen, gelten bei Anlegern als schwerfällig und unflexibel. Unternehmen mit fokussiertem Geschäftsmodell sind gefragter, vor allem vor dem Hintergrund der Umwälzungen in der Automobilbranche auf dem Weg in die Elektromobilität.

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