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Türkei will 2022 eigenes Elektro-Auto auf den Markt bringen

Die Türkei will ab 2022 mit einem eigenen Elektroauto auf den Markt kommen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat am Freitag mit grosser Fanfare die heimische Automarke vorgestellt. Der Name des Elektrofahrzeugs soll 2020 bekanntgegeben werden.

Agentur
sda
27.12.19 - 15:57 Uhr
Wirtschaft
Der türkische Präsident Erdogan stellt den Prototyp für das türkische Elektroauto vor.
Der türkische Präsident Erdogan stellt den Prototyp für das türkische Elektroauto vor.
KEYSTONE/EPA/SDT jak

«Heute erleben wir einen historischen Tag für unser Land, erleben, wie ein Traum von 60 Jahren wahr wird», sagte Erdogan während der Vorstellung der Prototypen in Gebze bei Istanbul und bestellte gleich ein erstes Auto vor. Eine türkische Automarke ist ein langgehegter Wunsch des Präsidenten. In den 1960er Jahren war ein erster Versuch der Türkei mit einer Eigenmarke - dem «Devrim» - gescheitert.

Der Hersteller, Togg, ist ein Joint Venture von fünf Firmen und einer Interessenvertretung für Industrieunternehmen und Börsen. Togg-Vorstandschef ist der frühere Bosch-Geschäftsführer Gurcan Karakas. Der für das operative Geschäft zuständige Manager ist Sergio Rocha, der frühere Geschäftsführer von General Motors Korea war.

Bis zu 175'000 Autos jährlich

In einem am Freitag im Staatsanzeiger veröffentlichten präsidialen Dekret heisst es, dass der Wagen in der nordwesttürkischen Stadt Bursa hergestellt werden soll. Bis zu 175'000 Autos sollen dort jährlich gebaut werden. Das Investitionsvolumen beträgt demnach 22 Milliarden Lira (rund 3,6 Milliarden Franken). Die Regierung unterstützt das Projekt finanziell. Zudem garantiert sie dem Amtsblatt zufolge den Kauf von 30.000 Fahrzeuge bis 2035.

Der Automobilindustrie in der Türkei, wo auch Firmen wie Ford oder Fiat produzieren, ging es zuletzt schlechter. 2018 war unter anderem wegen einer Währungskrise der Binnenmarkt eingebrochen. Volkswagen hatte im Oktober eine Entscheidung über den Bau eines Automobilwerks in der Türkei verschoben, da international Kritik an der türkischen Militäroperation in Syrien geäussert wurde.

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