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Nordisch Kombinierer Pascal Müller aus Oberurnen: «Mein Motto war: Sieg oder Sarg»

Der Nordisch Kombinierer Pascal Müller blickt auf eine geglückte erste Phase der Wettkampfsaison zurück. Der Gewinn der ersten Weltcuppunkte ist das bisherige Karriere-Highlight des Oberurners.

Südostschweiz
27.12.23 - 14:48 Uhr
Sport
Sprung ins neue Jahr: Das Skispringen ist derzeit die Baustelle beim Nordisch Kombinierer Pascal Müller.
Sprung ins neue Jahr: Das Skispringen ist derzeit die Baustelle beim Nordisch Kombinierer Pascal Müller.
Pressebild

Von Köbi Hefti

Pascal Müller schloss den ersten Teil der Saison vorletzte Woche im Continental Cup im finnischen Kuusamo ab. Dem Oberurner gelang es in diesen beiden Rennen nicht, an seine zuvor gezeigten Leistungen anzuknüpfen. Er hatte Mühe mit seiner Baustelle, dem Springen. «Diese Schanze verzeiht Fehler nicht», so Müller. Am Ende resultierten mit den Rängen 21 und 23 Ergebnisse, die seinen Erwartungen nicht entsprachen. Trotzdem konnte er eine wertvolle Erfahrung aus Finnland mit nach Hause nehmen. Beim zweiten Wettkampf setzte er in der Loipe auf volles Risiko. Er startete mit einem Rückstand von 3:32 Minuten zum Zehn-Kilometer-Lauf. Er erklärt: «Ich wollte unbedingt zur knapp einer halben Minute vor mir gestarteten Gruppe aufschliessen. Mein Motto war deshalb: Sieg oder Sarg.»

Diese Taktik ging zunächst auf. In der zweiten von vier Runden hatte er den Rückstand wettgemacht. Doch wenig später meldete sich der Hammermann. «Ich überpacte und kämpfte mich dann noch als 23. über die Ziellinie. Somit war es am Ende dann eben nicht der Sieg», so der 22-Jährige. Das Experiment stuft er trotzdem als wertvolle Erfahrung ein.

Intensives Sprungtraining

Müllers Fazit nach dem ersten Teil der Saison mit den insgesamt sieben Wettkämpfen im hohen Norden fällt positiv aus – mit einem klaren Höhepunkt, dem Gewinn seiner ersten Weltcuppunkte Ende November in Kuusamo. Er bilanziert: «Es freut mich sehr, dass ich jetzt schnell laufen kann. Damit zeigt sich, dass bei mir im Sommer in dieser Disziplin einiges passiert ist. Dies wirkte sich aber negativ aufs Springen aus. Daran arbeiten wir aktuell.»

So auch letzte Woche. Kaum Daheim aus Finnland angekommen, musste er bereits wieder packen, um am Dienstagmorgen um 6 Uhr mit dem Auto nach Oberstdorf loszufahren. Dort waren sehr kurzfristig zwei Tage intensives Sprungtraining auf der grossen Schattenbergschanze eingeplant worden. Sein Trainer Constantin Kreiselmeyer und Müller haben nach dem letzten Wettkampf die bisherige Saison analysiert. «Wir wissen, wo wir die Hebel ansetzen müssen», sagt Müller und ergänzt: «Ich muss wieder spritziger werden und meine Beweglichkeit verbessern. Dies mache ich mit spezifischen Übungen.»

Wenn ihm dies gelinge, dann würde er auch wieder die Voraussetzungen erfüllen, um besser zu springen. Beim Langlauf läuft es jedoch gut. Er büsste mehrfach nur wenig Zeit auf Athleten ein, die auf dem Podest standen. Einmal war er sogar 15 Sekunden schneller in der Loipe unterwegs als der Österreicher Einkemmer, der als Zweiter ins Ziel lief.

Mammutprogramm ab Januar

Eine Pause gab es für Müller über die Weihnachtstage nicht. Lediglich am 25. Dezember hatte er frei. «Immerhin war der Trainingsplan etwas weniger dicht. Aber eine echte Pause kann ich mir als Kombinierer nicht leisten», meinte Müller zu seinen Festtagen. Bereits seit dem 26. Dezember ist sein Tagesprogramm wieder voll bepackt, um sich optimal auf das Mammut-Programm ab Januar vorzubereiten. Geplant sind vier Einsätze im Weltcup innerhalb eines Monats, in Oberstdorf, Schonach (beide Deutschland), im österreichischen Seefeld und in Otepää in Estland.

Der Auftakt ins Wettkampfjahr 2024 erfolgt am 13. Januar in Oberstdorf und damit in Müllers Trainingsquartier. Das südlichste Dorf Deutschlands ist die Trainingsbasis der deutschen Nordischen, zu denen auch Müller gehört. Er kennt die Anlagen in Oberstdorf wie seinen Hosensack – eine wertvolle Voraussetzung für die zweite Weltcup-Station des Winters.

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