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Zwei Wochen zum Vergessen für Lara Gut-Behrami

Titelverteidigerin Lara Gut-Behrami wird in Méribel im WM-Riesenslalom Vierte und verbirgt danach ihren Frust über die knapp verpasste Medaille in keinster Weise.

Agentur
sda
16.02.23 - 17:37 Uhr
Ski alpin
Die enttäuschte Viertklassierte im Zielraum von Méribel: Lara Gut-Behrami (im Hintergrund ihr Vater Pauli Gut)
Die enttäuschte Viertklassierte im Zielraum von Méribel: Lara Gut-Behrami (im Hintergrund ihr Vater Pauli Gut)
KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Eigentlich schien doch Lara Gut-Behrami im Herbst ihrer Karriere versöhnt mit den Grossanlässen, die ihr während vieler Jahre nicht das so Erwünschte gebracht hatten. Erst 2021 in Cortina d'Ampezzo klappte es mit der Goldmedaille, sogar deren zwei, da sie nach dem Super-G auch überraschend im Riesenslalom triumphierte. Im Jahr danach an den Winterspielen in Peking folgte auch noch der Super-G-Olympiasieg.

Aber die Weltmeisterschaften in Méribel, ihre achten seit der Premiere 2009 im nahen Val d'Isère, brachten - mit den Rängen 4 (Riesenslalom), 6 (Super-G/vier Hundertstel neben den Medaillenrängen) und 9 (Abfahrt) - den Rückfall in alte, überwunden geglaubte Zeiten. Rund eine Dreiviertelstunde brauchte die 31-Jährige nach ihrer Zieldurchfahrt, ehe sie sich aus dem Athletinnen-Bereich weg- und durch die Interview-Zone zum Ausgang bewegte.

Neun Hundertstel fehlten zu Bronze

Sprechen aber mochte die Tessinerin mit niemandem. Einzig den RSI-Radioreporter liess sie im Vorbeigehen wissen, dass das in Méribel «zwei Scheisswochen» gewesen seien. Erst ganz am Schluss der Mixed Zone, in der eine Fahrerin wie sie durchaus ein Dutzend Interviews in drei oder vier verschiedenen Sprachen geben kann, stoppte Gut-Behrami doch noch - und gab insistierenden Reportern ein kurzes Statement ab. «Ich bin gut Ski gefahren, aber einfach zu langsam. That's it. Nichts anderes. Es tut mir leid, aber zehn Minuten nach einem Rennen habe ich nicht mehr zu erzählen.»

Die neun Hundertstel, die ihr zur drittklassierten Norwegerin Ragnhild Mowinckel fehlten, nagten sichtlich noch immer an ihr. Umso mehr, als Gut-Behrami bei der letzten Zwischenzeit noch um fast vier Zehntel vor Mowinckel gelegen hatte; ebenso auch noch um wenige Hundertstel vor der nachmaligen Silbermedaillengewinnerin Federica Brignone.

7. WM-Titel von Shiffrin

Selbst Mikaela Shiffrin, die ihren ersten WM-Titel im Riesenslalom - und den siebenten insgesamt - gewann, war nur um drei Zehntel schneller als Gut-Behrami. Die Tessinerin blieb an Weltmeisterschaften nach Garmisch (2011) und Are (2019) erst zum dritten Mal ohne Medaille.

Eine nicht minder grosse Enttäuschung wie für Gut-Behrami setzte es für Tessa Worley ab. Die zweifache Riesenslalom-Weltmeisterin aus Frankreich, nach dem ersten Lauf Zweite hinter Shiffrin, lag bei der letzten Zwischenzeit nur knapp hinter der Amerikanerin, der zudem kurz vor dem Ziel noch ein kleiner Fehler unterlief. Doch Worley, bei der Heim-WM mit der Medaille vor Augen, rutschte auf dem Innenski aus.

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