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Shiffrin-Sieg und zwei Italienerinnen auf dem Podest: Die Schweizerinnen gehen in der Abfahrt von St. Moritz leer aus

Mikaela Shiffrin gewinnt die Abfahrt von St. Moritz vor den Italienerinnen Sofia Goggia und Federica Brignone. Von den Schweizerinnen kann einzig Michelle Gisin mit Rang 8 einigermassen überzeugen.

Stefan
Salzmann
09.12.23 - 10:56 Uhr
Ski alpin

Das Podest

Als die Topfavoritin Sofia Goggia im Ziel ankommt, schlägt sich Mikaela Shiffrin die Hand vors Gesicht. Ihre Überraschung ist gross. Denn auch nach der Italienerin liegt die US-Amerikanerin noch vorne. 15 Hundertstel legt sie zwischen sich und die Speed-Dominatorin. Den Unterschied hat sie vor allem im oberen und mittleren Teil gemacht. Am Ende reicht es zum Sieg für Shiffrin im Abfahrtsrennen von St. Moritz.

Goggia, die alles andere als eine perfekte Fahrt hinlegt, darf sich nach dem Super-G vom Freitag über den zweiten Platz in der Abfahrt freuen. Zwei weitere Hundertstel dahinter folgt ihre Landsfrau Federica Brignone, die mit der Startnummer 1 ins Rennen gegangen ist. Eine US-Amerikanerin vor zwei Italienerinnen in der Abfahrt von St. Moritz. So sieht es am Ende aus.

Zittern müssen die drei Podestfahrerinnen nur noch, als Cornelia Hütter, die gestrige Zweitplatzierte, mit der Startnummer 18 ins Rennen eingreift. Die Österreicherin steigert sich von Zwischenzeit zu Zwischenzeit und kommt sehr nahe heran. Am Ende fehlen ihr als Vierte elf Hundertstel aufs Podest.

Die Schweizerinnen

Die Schweizerinnen können nicht in die Entscheidung eingreifen. Lara Gut-Behrami, Priska Nufer und Jasmine Flury sind mit eher frühen Startnummern unterwegs, die zwar alles andere als ein Nachteil sind. Trotzdem kann weder die Tessinerin und gestrige Drittplatzierte noch die Bündner Lokalmatadorin Flury überzeugen.

Besser machen es Corinne Suter und Michelle Gisin mit ihren höheren Startnummern. Laut SRF-Expertin Tina Weirather zeigen die beiden nahezu perfekte Fahrten. Den Verhältnissen geschuldet reicht es den beiden trotzdem nicht ganz nach vorne. Obwohl es schwierig zu erklären ist, an was es liegt, dass diejenigen mit höheren Startnummern – trotz ein paar wenigen Ausnahmen – nicht mehr nach vorne kommen. Gisin wird als beste Schweizerin Achte, Suter als zweitbeste Schweizerin Elfte.

Schnellste Schweizerin: Michelle Gisin wird als beste Schweizerin Achte in der Abfahrt von St. Moritz.
Schnellste Schweizerin: Michelle Gisin wird als beste Schweizerin Achte in der Abfahrt von St. Moritz.
Bild Giovanni Maria Pizzato / Keystone

Die Verhältnisse

Im Vergleich zum Vortag herrscht wunderschönes Wetter in St. Moritz. Viel Sonnenschein und dadurch beste Sicht auf der Piste. Es ist kein Vergleich zu den schwierigen Verhältnissen zum Auftakt am Freitag im Super-G-Rennen. Trotzdem wird von Fahrerin zu Fahrerin ersichtlich, dass es immer schwieriger wird mit den Topfahrerinnen mitzuhalten. Eine höhere Startnummer scheint nicht von Vorteil zu sein, obwohl die äusseren Einflüsse sich während dem Rennen optisch nicht zu ändern scheinen.

Das gab zu reden

Die schlimmen Verletzungen von Elena Curtoni und Nina Ortlieb geben vor allem vor den Rennen zu reden. Diese haben sich die Italienerin und die Österreicherin im Super-G vom Freitag respektive im Abfahrtstraining am Donnerstag zugezogen. Bei Curtoni ist es ein Kreuzbeinbruch, bei Ortlieb ein Schien- und Wadenbeinbruch. Auch diese Vorgeschichten dürften bei der einen oder anderen Eindruck gemacht haben, um etwas weniger Risikobereitschaft an den Tag zu legen.

Dazu ist es ein sehr enges Rennen für eine Abfahrt. Bis zu Ilka Stuhec, die auf Rang 14 fährt, liegen alle Fahrerinnen innert 90 Hundertstel.

Weiterer schwerer Sturz: Österreichs Elisabeth Reisinger muss mit dem Schlitten abtransportiert werden.
Weiterer schwerer Sturz: Österreichs Elisabeth Reisinger muss mit dem Schlitten abtransportiert werden.
Bild Giovanni Maria Pizzato / Keystone
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