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Frischknecht will seinen Vormarsch fortsetzen

2018 war Andri Frischknecht im Weltcup mit einer Ausnahme immer unter den besten 15 klassiert. In seiner dritten Elite-Saison möchte der 24-Jährige nun in die Top Ten vorstossen und ab und zu einen Exploit landen.

Silvano
Umberg
10.05.19 - 04:30 Uhr
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Ambitioniert: Andri Frischknecht nimmt sich für die neue Weltcup-Saison vor, 
in die Top Ten der Weltrangliste vorzufahren.
Ambitioniert: Andri Frischknecht nimmt sich für die neue Weltcup-Saison vor, 
in die Top Ten der Weltrangliste vorzufahren.
Pressebild

Es sind ehrgeizige Ziele, mit denen Andri Frischknecht in die neue Weltcup-Saison der Cross-Country-Mountainbiker steigt. Die Dichte an der Weltspitze ist enorm hoch. Dennoch ist für den Feldbacher, der seit Jahren Mitglied im VC Eschenbach ist, klar: Er will sich weiter verbessern.

2017, sein Elite-Premierenjahr, schloss der Sohn von Mountainbike-Legende Thomas Frischknecht als 42. der Weltrangliste ab. In sechs Weltcups hatte er sich viermal in den Top 25 klassiert. 2018 gelang ihm ein grosser Schritt nach vorne. Zweimal wurde er Zehnter. Die weiteren Ränge: 11, 12, 14, 15. Der einzige Ausreisser war Platz 33 im deutschen Albstadt. Zum Schluss war er die Nummer 15 der Welt.

Der Lohn für die Konstanz: Frischknecht wurde für die Heim-WM in Lenzerheide aufgeboten – was er bei seiner Premiere im Elitefeld mit Rang 13 rechtfertigte. «Das vergangene Jahr war ein sehr gutes, ich hatte nie ein schlechtes Rennen», sagt der 24-Jährige rückblickend. Das schlechtere Ergebnis im Mai habe Gründe gehabt. «In Albstadt kehrte ich gerade von einer fünfwöchigen Verletzungspause zurück.»

Besser vorbereitet denn je

Am Cape Epic, dem prestigeträchtigen Mehretappenrennen für Zweierteams, hatte Frischknecht sein Knie «verheizt». Die Folge: eine Schleimbeutelentzündung. Bereits Anfang 2017 hatte er Kniebeschwerden gehabt. Damals war eine Patellasehne entzündet.

«Ich kann die Weltcup-Saison diesmal besser vorbereitet denn je in Angriff nehmen.»
Andri Frischknecht, Mountainbike-Profi vom VC Eschenbach

Diesmal kam Frischknecht abgesehen von einer Magen-Darm-Geschichte kurz vor dem Cape Epic im März beschwerdefrei durch den Winter. So musste er zwar in Südafrika im Back-up-Team fahren statt an der Seite von Nino Schurter, der sich zusammen mit dem neu zum Scott-Sram Racing Team gestossenen Europameister Lars Forster aus Neuhaus den Gesamtsieg sicherte. Das war allerdings mehr eine Vorsichtsmassnahme. «Ich kann die Weltcup-Saison diesmal besser vorbereitet denn je in Angriff nehmen», freut sich Frischknecht. Am Cape Epic nicht Vollgas gefahren zu sein, sieht er sogar als Vorteil. «Die Gefahr wäre gross gewesen, an der Seite von Nino verheizt zu werden.» So wie es Matthias Stirnemann 2018 passiert war.

Gefahr des Übereifers

Apropos Verheizen: Diese Gefahr besteht für Frischknecht auch im Training. Mit Schurter ist der Überflieger schlechthin sein Mitstreiter im Scott-Sram Racing Team. «Nino ist ein super Typ und guter Lehrmeister, wie natürlich auch mein Vater (der Teamchef ist; die Red.)», sagt Andri Frischknecht. Aber: «Wenn wir neben den Ausdauer- und Kraft- auch die Intervall-Trainings zusammen absolvieren würden, täten wir uns derart ‘weh’, dass es kontraproduktiv wäre – vor allem für mich», begründet er schmunzelnd.

Angestachelt durch den teaminternen Konkurrenzkampf sagt Frischknecht mit Blick auf die neue Weltcup-Saison: «Ich will natürlich nicht der Schwächste sein.» Vor allem geht es ihm aber darum, seinen Vormarsch fortzusetzen. «Der nächste Schritt wäre, regelmässig in die Top Ten zu fahren und den einen oder anderen Exploit zu landen.» Für Letzteres müsse aber neben der Tagesform auch die Strecke stimmen. Frischknecht ist bekannt als technisch versierter Fahrer. Auf einfachen Parcours sind seine Chancen entsprechend geringer.

Natürlich will Frischknecht auch wieder die WM bestreiten. Zudem hat er mit der EM eine Rechnung offen. «Rang 14 im letzten Jahr war nicht das, was ich mir vorgestellt hatte. Ich litt allerdings noch unter den Folgen eines Sturzes.»

Die Elite-Biker aus der Region

Am 19. Mai startet im deutschen Albstadt die Weltcup-Saison der Cross-Country-Mountainbiker. Aus der Region mischen fünf Elite-Fahrer mit. Die «Linth-Zeitung» hat mit ihnen gesprochen und berichtet nun in einer Serie über deren Ziele, Erwartungen und Träume. Heute: Andri Frischknecht (24) vom VC Eschenbach. Bereits erschienen: Florian Vogel (27. April), Fabian Giger (4. Mai). (lz)

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