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Amriswil serviert Jona gnadenlos ab

Amriswil erweist sich für die Joner Volleyballer im Play-off-Viertelfinal der Nationalliga A als die erwartet unüberwindbare Hürde. Der Erste der Qualifikation setzt sich gegen den Achten ohne Satzverlust in zwei Spielen durch.

Silvano
Umberg
18.03.19 - 04:30 Uhr
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In Bedrängnis: Die Joner (links Kilian Kasper, daneben Joel Maag) bekundeten gegen Amriswil enorme Mühe in der Annahme.
In Bedrängnis: Die Joner (links Kilian Kasper, daneben Joel Maag) bekundeten gegen Amriswil enorme Mühe in der Annahme.
Archivbild Patrick Diener

Das Ausscheiden im Meisterrennen an sich, wurmte die Joner nicht übermässig. Sie wussten: Es hätte schon ein grösseres Volleyball-Wunder gebraucht, um dem haushohen Favoriten ein Bein stellen zu können. «Amriswil hätte schon sehr überheblich auftreten oder gleich fünf oder sechs seiner Spieler einen miserablen Tag einziehen müssen – und wir gleichzeitig einen sensationellen», gesteht Jonas Mittelblocker Moritz Bolli.

All dies traf nicht ein. Die Thurgauer machten schon in der Startphase des ersten Spiels am Samstag klar, dass sie die Sache sehr ernst nehmen. Sie starteten nämlich wie die Feuerwehr und zogen den Gästen damit sogleich den Zahn. «Wir fanden gar nie ins Spiel, nahmen aber auch den Kampf nicht an», schildert Bolli. Letzteres ist der Grund, weshalb die Joner letztlich eben doch sehr enttäuscht waren. So kamen sie in keinem der drei Durchgänge auch nur annähern in Reichweite eines Satzgewinnes. Die Ergebnisse aus Sicht der Gäste: 16: 25, 10:25, 18:25.

Mühe mit der Annahme

Dass sie zu mehr Gegenwehr fähig gewesen wären, zeigten die Joner am Sonntag in heimischer Halle – speziell im ersten Satz. «Da waren wir ebenbürtig und durften bis zum Stand von 23:23 sogar auf seinen Teilerfolg hoffen», erzählt Bolli. Ausgerechnet dann sei bei Amriswil jedoch Topskorer Thomas Zass zum Service gekommen und habe ihnen zwei Asse «reingehauen».

Nicht nur da bekundeten die Joner mit den Aufschlägen der Thurgauer grösste Mühe, sondern generell. «Amriswil ist am Service enorm stark – und wenn es einmal vorne liegt und volles Risiko nehmen kann, wird die Aufgabe fast unlösbar», erklärt Bolli. Mal für Mal seien sie deshalb gar nicht erst dazu gekommen, kontrolliert anzugreifen. «Meist waren wir schon nach der Annahme unter Druck.» Letztlich verlor der krasse Aussenseiter so auch die zweite Partie ohne Satzgewinn – diesmal 23:25, 12:25, 17:25.

Nun gehen Luzern oder Chênois

Während die Joner damit in die Platzierungsrunde verbannt sind, steht Amriswil im Play-off-Halbfinal. Die jeweiligen Gegner stehen noch nicht fest. Jona trifft auf den Verlierer der Viertelfinal-Serie zwischen Luzern (4. der Qualifikation) und Chênois (5.), Amriswil auf den Gewinner. Es ist dies das einzige Viertelfinal-Duell, dass über die volle Distanz, sprich drei Partien geht. Die Luzerner gewannen am Samstag zuhause 3:0, die Genfer tags darauf in ihrer Halle ebenso klar.

Für Bolli spielt es keine grosse Rolle, wer sich am Mittwoch im Entscheidungsmatch durchsetzt. «Grundsätzlich halte ich Luzern für das bessere Team, allerdings haben wir gegen Chênois in der laufenden Saison schlechter ausgesehen», begründet er seine Haltung. Die Resultate belegen dies: Gegen Luzern lauteten diese 0:3, 2:3 und 1:3, gegen Chênois dagegen 1:3, 0:3 und 0:3. Und jetzt: «Ich bin überzeugt, dass wir gegen beide eine Chance haben», zeigt sich Bolli optimistisch: «Aber nur, wenn bei uns jeder, wirklich jeder sein bestes Volleyball abruft.» Das zeigt: Auch die nächste Aufgabe wird für Jona eine herausfordernde.

 

Amriswil – Jona 3:0 (25:16, 25:10, 25:18)
Tellenfeld. 280 Zuschauer. – SR: Hefti/Sikanjic. – Spieldauer: 65 Minuten.
Amriswil: Daniel (Libero); Howatson, Gommans, Djokic, Brändli, Kamnik, Zass; Fort, Müller, Weber, Weisigk.
Jona: Bischof (Libero); Muntwyler, Schnüriger, Riedi, Maag, Dos Santos, Kasper; Hauser, Caviezel, Bolli.

Jona – Amriswil 0:3 (23:25, 12:25, 17:25)
Rain. – 130 Zuschauer. – SR: Sieber/Auricht. – Spieldauer: 67 Minuten.
Jona: Bischof (Libero); Muntwyler, Schnüriger, Riedi, Maag, Dos Santos, Bolli; Hauser, Caviezel, Kasper.
Amriswil: Daniel (Libero); Howatson, Gommans, Djokic, Brändli, Kamnik, Zass; Fort, Müller, Weber, Weisigk.

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