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«Meine klar erfolgreichste Saison»

Rapperswil-Jona hat Sportler für herausragende Leistungen geehrt. Die «Südostschweiz» porträtiert in loser Folge alle Sieger und blickt mit ihnen zurück auf die Erfolge der Saison. Den Beginn macht heute Ruderer Dominic Condrau vom Ruderclub Rapperswil-Jona.

15.11.17 - 11:42 Uhr
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«Meine klar erfolgreichste Saison»
Dominic Condrau (Dritter von vorne) schafft an der Junioren-WM einen Exploit.
DETLEV SEYB/SCHWEIZERISCHER RUDERVERBAND

Dominic Condraus Palmarès wurde in diesem Jahr um drei eindrückliche Titel erweitert: Sowohl an den Schweizer-, wie auch an den Europa- und den Weltmeisterschaften hat der Ruderer mit seinem Team Gold geholt. «Das waren die Highlights eines extrem erfolgreichen Jahres für mich», fasst der 19-jährige Condrau seine diesjährigen Leistungen zusammen.

Den ersten Erfolg feierte Condrau am 21. Mai im deutschen Krefeld an der Junioren-Europameisterschaft. «Wir starteten mit einem überzeugenden Vorlauf und liessen auch im Halbfinal nichts anbrennen. Damit sicherten wir uns die Finalteilnahme», erinnert sich Condrau. Dort gelang dem Viererteam, zu dem neben Condrau Linus Copes vom RC Thalwil, Andrin Gulich vom SC Küsnacht und der Romand Valentin Huehn vom CA Vésenaz zählen, ein fast perfekter Start. Im Mittelteil konnte der Schweizer 4er eine Bootslänge Vorsprung auf die Verfolger aus Dänemark, Deutschland und Tschechien herausrudern.

Dieser Vorsprung reichte letztlich, um dem starken Endspurt der Deutschen zu widerstehen und die Ziellinie mit 0,55 Sekunden Vorsprung als erstes Team zu überqueren. «Die Junioren-EM lief wie am Schnürchen, und wir merkten an diesem Wettkampf, dass im Verlauf der Saison noch einiges drinliegen kann», sagt Condrau.

Härter trainiert als je zuvor

Aus diesem Grund habe er nach der Rückkehr aus Krefeld härter an sich gearbeitet als je zuvor: «Ich ging noch mehr ins Krafttraining als sonst und legte auch auf dem Wasser noch mehr Kilometer zurück.» Das sollte sich auszahlen. Ein erstes Mal an den Schweizer Meisterschaften vom 30. Juni bis 2. Juli in Rotsee.

Condrau trat mit Andrin Gulich im 2er an – mit Gulich war er an der Junioren-WM bereits im 4er gestartet. «Die Zusammenarbeit mit Andrin funktionierte hervorragend, was sicher einen Grossteil zu unserem Erfolg beigetragen hat.» Das gute Teamwork wurde mit dem ersten offiziellen Schweizer-Meister-Titel im U19-Bereich für den Ruderclub Rapperswil-Jona belohnt: «Die Goldmedaille an den Schweizer Meisterschaften motivierte mich, für die anstehende Junioren-Weltmeisterschaft noch einmal hart zu trainieren. Da auch das Training wunschgemäss verlief, startete ich an der WM in Trakai, Litauen, mit viel Selbstbewusstsein.»

Start als grosse Stärke

Für die optimale Vorbereitung absolvierten die Ruderer ein vierwöchiges Trainingslager und reisten bereits ei-ne Woche vor dem Wettkampf nach Trakai. «Am Montag gewannen wir den Vorlauf, den Rest der Woche nutzten wir für weitere Trainings», blickt Condrau zurück. An die Siegesserie knüpften er und seine Teamkollegen – es waren dieselben, welche im Mai bereits an der Junioren-EM Gold geholt hatten – im Halbfinal vom Samstag an. Mit einem Sieg qualifizierten sie sich für das sonntägliche Finalrennen.

Einmal mehr war im Final ein ex-trem schneller Start mitverantwortlich für den Sieg: Den Vorsprung gaben die vier Athleten während des ganzen Rennens nicht mehr her, und so gewannen sie souverän Gold. 2016 konnten sich erstmals U19-Athleten des Ruderclubs Rapperswil-Jona für eine WM qualifizieren. 2017 holte Condrau dann die erste Goldmedaille an einer WM und EM. «Es war ein toller Erfolg, und ich bin sehr stolz auf mich und mein Team», bilanziert Condrau.

Dass er jetzt zum Sportler des Jahres gekürt wurde, bedeute ihm sehr viel: «Es ist die verdiente Anerkennung für ein hervorragendes Jahr.» Vor ein paar Jahren wurde Condrau bereits zum Nachwuchssportler des Jahres gekürt. «Schon da wusste ich: Eines Tages will ich Sportler des Jahres sein.» Ein Ziel, das er mit der Ehrung am Montagabend erreicht hat.

Stärkere Konkurrenz wartet

Nun gehe es Schlag auf Schlag weiter: «2017 war das letzte Jahr, in welchem ich bei den U19-Junioren starten durfte», sagt Condrau. Nun gehe es darum, sich auch in der U23 zu beweisen. «Die Konkurrenz wird im kommenden Jahr natürlich härter. Die U23-Athleten sind älter, grösser, stärker und erfahrener», sagt Condrau und lacht.

Das kommende Jahr sei für ihn denn auch vor allem eine Standortbestimmung: «Es geht für mich nun darum, herauszufinden, wo ich im Wettkampf mit den älteren Ruderern stehe. Danach will ich mir für 2019 realistische Ziele setzen und Vollgas geben.» Läuft alles rund und wird Condrau nicht von Verletzungen zurückgeworfen, so dürfte er schon bald auch in der härteren Konkurrenz vorne mitrudern.

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