×

Schwierig, aber nicht unmöglich für Servette

In seinem ersten Europacup-Achtelfinal seit 22 Jahren wartet auf Servette mit Viktoria Pilsen eine schwierige Aufgabe. Einmal mehr müsse sein Team über sich hinauswachsen, fordert Trainer René Weiler.

Agentur
sda
07.03.24 - 04:00 Uhr
Fussball
René Weiler hat mit Servette den nächsten Wettbewerb im Blick
René Weiler hat mit Servette den nächsten Wettbewerb im Blick
KEYSTONE/SALVATORE DI NOLFI

Viktoria Pilsen, der Dritte der tschechischen Meisterschaft, reist mit einer beeindruckenden Bilanz aus der Vorrunde der Conference League zum Hinspiel nach Genf. Als einziges Team überhaupt haben es die Tschechen geschafft, ohne Punktverlust durch die Gruppenphase zu kommen, mit je zwei Siegen gegen die Kosovaren von Ballkani, die Kasachen von Astana und Dinamo Zagreb.

Seit zwölf Partien ist Viktoria Pilsen ungeschlagen. Es treffen also in diesem Achtelfinal zwei Teams aufeinander, die selten verlieren. Servette hat von seinen elf Partien in diesem Jahr auch nur eine verloren. Eine weitere Gemeinsamkeit betrifft die Absenzen. Auf beiden Seiten fehlt der wohl formstärkste Spieler: bei Pilsen der gesperrte Goalgetter Pavel Sulc, bei Servette der kranke Regisseur Timothé Cognat. Sulc schoss in den letzten drei Spielen fünf Tore und übernahm damit die Führung in der Torschützenliste der tschechischen Liga.

«Aber andere Spieler können auch Tore schiessen», warnt René Weiler lächelnd. «Viktoria Pilsen ist eine Mannschaft, die physisch beeindruckt. Sie spielt diszipliniert und hat viele erfahrene Spieler.» Der Genfer Erfolgscoach spricht von einer grossen Herausforderung - «wegen der Qualität des Gegners und den vielen Spielen, die wir derzeit bestreiten». «Aber das Team hat in den letzten Monaten grosse Fortschritte gemacht. Es konnte die Grenzen immer wieder verschieben. Das wird auch am Donnerstag nötig sein.»

«Wir sind eine Familie»

Neben den nicht für die Conference League qualifizierten Neuzugängen Dylan Bronn und Takuma Nishimura dürfte also auch Cognat fehlen. Der Franzose, der wesentlichen Anteil daran hat, dass Servette noch in drei Wettbewerben um den Titel mitspielt, ist krank. Weiler wird kein Risiko eingehen angesichts der vielen wichtigen Spiele, die in den kommenden Wochen anstehen, unter anderem am Sonntag das Derby daheim gegen Lausanne-Sport. Mit einem Sieg könnten die Grenats zumindest für einige Stunden die Leaderposition in der Super League übernehmen.

Cognats Absenz wiegt schwer. Doch ein Qualitätsmerkmal von Servette in dieser Saison ist, dass es den Schwierigkeiten trotzen kann und daran wächst. «Wir sind mehr als eine Gruppe. Wir sind eine Familie», betont der auf diese Saison hin von St. Gallen zu Servette zurückgekehrte Jérémy Guillemenot. Der Stürmer erlebt derzeit, wie der Klub sich wandelt und die Stadt zurückerobert. Der Zuschauerschnitt steigt langsam wieder an. Am Donnerstagabend werden rund 15'000 Zuschauer erwartet.

Guillemenots Optimismus

«Es ist nicht mehr das Servette von vor drei, vier Jahren», sagt Guillemenot. «Wir bringen die Zuschauer zurück ins Stadion. Die Unterstützung verdienen wir uns. Wir geben in jedem Match alles.» Der Stürmer betont, dass Viktoria Pilsen eine hohe Hürde ist und erinnert an die Duelle in der Gruppenphase gegen Pilsens Ligarivalen Slavia Prag, die beide (0:4 und 0:2) verloren gingen. «Wir haben damals individuelle Fehler gemacht. Es liegt an uns, sie nicht zu wiederholen. Wir gehen ohne Furcht in die Partie. Wir werden es schaffen!»

Die Kommentarfunktion wurde für diesen Artikel deaktiviert.
Mehr zu Fussball MEHR