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Die nächste ganz bittere Pille

Der FC Rapperswil-Jona zeigt bei Servette eine sehr gute erste Halbzeit, führt 1:0. Dann leiten zwei Debütanten mit unglücklichen Aktionen die Wende zugunsten des Challenge-League-Leaders ein, der letztlich 4:1 siegt.

Silvano
Umberg
16.12.18 - 18:11 Uhr
Fussball
Vom 1:0 zum 1:4: Trainer Urs Meier muss in Genf mitansehen, wie sein Team in der zweiten Halbzeit unglücklich vom Weg abkommt.
Vom 1:0 zum 1:4: Trainer Urs Meier muss in Genf mitansehen, wie sein Team in der zweiten Halbzeit unglücklich vom Weg abkommt.
Archivbild Franz Feldmann

Den Fussballern aus Rapperswil-Jona scheint momentan wahrhaftig das Pech an den Schuhen zu kleben. Als klarer Aussenseiter machten sie am Freitagabend beim souveränen Tabellenführer lange Zeit sehr vieles richtig, waren geistig und körperlich hellwach, zeigten also die erwartete Reaktion auf die 0:2-Heimniederlage vom vergangenen Samstag gegen Schlusslicht Chiasso.

Zunächst wurden sie für den starken Auftritt auch belohnt. Kurz vor der Pause traf Lavdrim Rexhepi nach schöner Vorarbeit von Egzon Shabani, der am rechten Eck des Strafraums zwei Gegenspieler auf sich zog und dann clever auf den freien Teamkollegen ablegte, zur Führung (43.).

Wende aus heiterem Himmel

Nach dem Seitenwechsel kam es dann aber knüppeldick für die Rosenstädter – aus heiterem Himmel. Zuerst «schenkte» Verteidiger Joël Schmied dem Heimteam mit einem Eigentor den 1:1 Ausgleich (51.). Dann verschuldete Goalie Calvin Heim mit einer etwas ungestümen Abwehraktion einen Penalty, den Alex Schalk souverän verwertete (57.).

Dieses 2:1 der Servettiens brach dem FCRJ das Genick. In der Folge machte sich bei den Gästen Frust breit – eine durchaus nachvollziehbare Reaktion nach diesem Spielverlauf und in der aktuellen Situation mit nunmehr zehn Partien ohne Sieg –, während der Leader, der zum zwölften Mal in Serie ungeschlagen blieb, zum Schaulaufen ansetzte und noch zwei Tore nachlegte.

Nahe am 2:0 gewesen

Nicht nur dass sie die Wende zugunsten der Genfer mit zwei unglückliche Aktionen gleich selber herbeigeführt hatten, war extrem bitter aus Sicht der Rosenstädter. Hinzu kam, dass Rexhepi keine Minute vor dem 1:1 das 2:0 auf den Fuss hatte. Nach Vorarbeit von Aldin Turkes stand er plötzlich völlig alleine vor Servette-Keeper Joël Kiassumbua, allerdings sehr nahe, sodass keine grossen Möglichkeiten blieben und er seinen Schuss abgeblockt sah.

«Dieser Spielverlauf passt irgendwie zu unserer Situation. 
Wir verpassen das 
2:0 und laden den Gegner dann durch unglückliche Eigen-
fehler zu Treffern ein.»
Egzon Kllokoqi, 
Captain des FC Rapperswil-Jona

«Dieser Spielverlauf passt irgendwie zu unserer Situation», konstatierte FCRJ-Verteidiger und Captain Egzon Kllokoqi nach dem Schlusspfiff. «Wir verpassen das 2:0 und laden den Gegner dann durch unglückliche Eigenfehler zu Treffern ein.»

Debütanten bezahlen Lehrgeld

Die entscheidenden Patzer unterliefen ausgerechnet jenen zwei Akteuren, die gestern ihr Debüt in der Challenge League gaben. Der 20-jährige Joël Schmied ersetzte in der Innenverteidigung den gesperrten Denis Simani. Der zwei Jahre jüngere Calvin Heim hütete erstmals das Tor, da neben Diego Yanz und Andrea Guatelli mit Tomislav Vranjes seit dem Chiasso-Match auch der nominelle Nummer-3-Goalie des FCRJ verletzt ist. Die Niederlage an den beiden Neulingen festzumachen, wäre aber falsch. Denn beide zeigten bis zu ihrem Malheur, das unter dem Kapitel «Lehrgeld» verbucht werden muss, eine gute bis sehr gute Leistung.

Servette – Rapperswil-Jona 4:1 (0:1)
2282 Zuschauer. – SR: Cibelli.
Tore: 43. Rexhepi 0:1. 51. Schmied (Eigentor) 1:1. 57. Schalk (Foulpenalty) 2:1. 89. Follonier 3:1. 91. Stevanovic 4:1. 
Servette: Kiassumbua; Sauthier, Routis, Rouiller, Severin; Cespedes (58. Imeri); Stevanovic, Cognat; Wüthrich (37. Alphonse); Schalk (82. Follonier), Kone (86. Chagas).
Rapperswil-Jona: Heim; Morganella, Kllokoqi, Schmied, Güntensperger; Shabani (65. Kleiber), Ciccone (68. Festic), Pasquarelli, Kubli (92. Gönitzer); Rexhepi (79. Samardzic); Turkes.
Bemerkungen: Servette ohne Antunes, Busset, Steven Lang und Souare (alle verletzt); Rapperswil-Jona ohne Boumediene (krank), Simani (gesperrt), Agushi, Amendola, Guatelli, Hadzi, Nater, Rohrbach, Vranjes, Yanz (alle verletzt). – Challenge-League-Debüt von Calvin Heim und Joël Schmied. 37. Wüthrich wegen Leistenverletzung ausgeschieden. – Verwarnungen: 22. Morganella (Foul), 47. Pasquarelli (Foul), 58. Güntensperger (Foul), 80. Festic (Foul). Eckballverhältnis: 6:0 (2:0).

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