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«Wasser trinke ich heute nicht mehr»

Der Genève-Servette Hockey Club lernt feiern. Ein Jahr nach dem ersten Meistertitel feiert Servette von neuem.

Agentur
sda
21.02.24 - 00:44 Uhr
Eishockey

Die Spieler genossen die Emotionen nach dem 3:2-Sieg im Final über Skelleftea. «Das ist einfach geil», meinte Tanner Richard. «Wir spielen Hockey um zu gewinnen. Letztes Jahr hatten wir mit dem Meistertitel ein Riesenerlebnis, jetzt bot sich uns eine neue Challenge. Wir haben die Champions League sehr ernst genommen, jetzt sind wir auf dem Gipfel. Nicht schlecht, oder?»

Gerade für Tanner Richard war's ein besonderes Erlebnis. Er spielte eine bärenstarke Saison in der Champions League: Ein Skorerpunkt pro Spiel. Vor dem Final erschien sein Einsatz als fraglich. Die Hauptprobe letzten Freitag gegen Davos verpasste er. Schliesslich lief er sogar mit dem «C» auf der Brust auf - als Platzhalter für Noah Rod, dessen Saison letzte Woche endete (Schulterverletzung).

«Fraglich war mein Einsatz womöglich für die Fans und die Journalisten. Aber ich habe immer gewusst, dass ich spielen werde. Und noch eins weiss ich mit Sicherheit: Wasser trinke ich heute keines mehr...»

«Nie gezittert»

Vor der feucht-fröhlichen After-Party hatte Servette indes zittern und bangen müssen. Skelleftea kam im Finish stark auf und Servette bloss noch zu einem Torschuss im letzten Abschnitt. «Aber wisst ihr was?», fragte Trainer Jan Cadieux in die Runde, «mich hat das keine Nerven gekostet. Ich wusste vom ersten Bully an, dass wir heute bereit sind. Als Trainer war das für mich ein einfacher Abend. Ich habe nicht eine Minute gezittert.»

So siegessicher wie Cadieux waren im Finish längst nicht alle Servettiens. Valtteri Filppula bangte der Schlusssirene entgegen, denn «am Ende sind sie gewaltig aufgekommen». Der 39-jährige Filppula schaffte etwas, was noch keiner vorher geschafft hat. Nebst dem Stanley Cup (2008 mit den Detroit Red Wings), dem Weltmeistertitel (2022 mit Finnland) und dem Olympiasieg (auch 2022) gewann Filppula nun auch die Champions Hockey League. Ein solches Palmarès hat noch kein anderer Hockeyaner.

Glück und Stolz

«Wie wichtig mir das ist? Ich weiss nicht... Für mich zählte primär, dass wir diesen Titel als Mannschaft holen. Ich habe das Glück, dass ich mit meinem Palmarès mit anderen grossartigen Spielern mithalten kann. Das Glück stand mir in meiner Karriere oftmals zur Seite: Es ist nicht selbstverständlich, dass ich so lange spielen kann, und dass ich immer wieder in Mannschaften mittun durfte, die in der Lage waren zu gewinnen. Das macht mich stolz!»

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