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Trotz minimalen Spielanteilen kontert sich Lausanne zum Sieg

Der Lausanne Hockey Club befindet sich in der Westschweizer Halbfinalserie erstmals im Vorteil. Lausanne gewinnt in Freiburg 2:0 und führt in der Serie mit 2:1 Siegen.

Agentur
sda
06.04.24 - 22:36 Uhr
Eishockey

Klar ist: Lausannes Auswärtssieg kam auf glückhafte Art und Weise zu Stande. Der HC Fribourg-Gottéron dominierte die Partie. Die Freiburger drückten in der natürlich wieder ausverkauften Arena zu St-Léonard dem Spiel den Stempel auf. Sie schossen fast dreimal mehr aufs Tor als der Gegner (38:17 Torschüsse). Sie schnürten die Waadtländer phasenweise ein. Aber sie erzielten kein Tor.

Alle haben den Spruch wohl schon gehört: Wer die Tore vorne nicht schiesst, der kassiert sie dann hinten. Genau das passierte nach 44 Minuten. Damien Riat entwischte den Freiburgern, und aus engem Winkel bezwang Riat am Ende seines Solos Gottérons Torhüter Reto Berra in der nahen Torecke. Der Nationaltorhüter machte bei dieser Szene nicht die bestmögliche Figur.

73 Paraden de suite

Berras Gegenüber, Lausannes Goalie Connor Hughes, wurde so zum «Man of the Match». Der 27-Jährige parierte alles, was auf sein Tor zu kam. Connor Hughes «stahl» für den Lausanne Hockey Club in Freiburg den Sieg. Von einem «gestohlenen Sieg» wird im Eishockey gesprochen, wenn dem Goalie des siegreichen Teams mindestens 10 Paraden mehr gelingen als dem Torhüter der Verlierer-Equipe. Hughes gelangen 38 Paraden, Reto Berra lediglich 15. Schon am Mittwoch in Spiel 2 hatte Hughes die letzten 35 Schüsse auf sein Gehäuse pariert.

Aber: Trotz Gottérons krasser Überlegenheit agierten die Waadtländer nie konfus, hektisch oder verzagt. Der LHC strahlte in Freiburg vielmehr grosse Gelassenheit aus. Auch das lag wohl an Goalie Connor Hughes, der eine unheimliche Sicherheit ausstrahlte.

Wieder ein Shorthander

Dennoch schaffte Lausanne das Break auch mit einer gehörigen Portion Glück, weil eigentlich Gottéron das so wichtige erste Tor im Spiel erzielte. Nathan Marchon stocherte nach 36 Minuten die freiliegende Scheibe ins Tor. Der Treffer fand jedoch keine Anerkennung, weil die Referees die Partie (etwas gar eilig) schon unterbrochen hatten.

Die Siegsicherung gelang Théo Rochette in der 55. Minute mit einem Shorthander. Schon am Mittwoch hatte Lausanne (durch Michael Raffl) ein Goal in Unterzahl erzielt. Kurz vor dem zweiten Lausanner Treffer vergaben Jacob de la Rose und Chris DiDomenico Gottérons grösste Torchance zum 1:1-Ausgleich.

Gottéron muss vor dem vierten Spiel der Serie am Montagabend in Lausanne über die Bücher. Die bitteren Niederlagen in den letzten zwei Spielen - zuerst im drittlängsten Playoff-Spiel der Geschichte, dann die Heimniederlage trotz krasser Überlegenheit - müssen zuerst weggesteckt werden.

Fribourg - Lausanne 0:2 (0:0, 0:0, 0:2)

9095 Zuschauer (ausverkauft). - SR Stricker/Kohlmüller, Fuchs/Urfer. - Tore: 45. Riat 0:1. 55. Rochette (Raffl/Unterzahltor!) 0:2. - Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron, 4mal 2 Minuten gegen Lausanne. - PostFinance-Topskorer: Sörensen; Suomela.

Fribourg-Gottéron: Berra; Gunderson, Streule; Diaz, Borgman; Dufner, Seiler; Sutter; Sörensen, Wallmark, Bykov; Bertschy, De la Rose, DiDomenico; Marchon, Walser, Jörg; Sprunger, Schmid, Etter; Binias.

Lausanne: Hughes; Glauser, Djoos; Heldner, Frick; Pilut, Genazzi; Jelovac; Rochette, Suomela, Sekac; Riat, Fuchs, Salomäki; Bozon, Jäger, Raffl; Holdener, Almond, Pedretti; Kenins.

Bemerkungen: Fribourg-Gottéron ohne Emmerton, Jecker, Mottet (alle verletzt) und Grégoire (überzähliger Ausländer), Lausanne ohne Bougro, Marti, Perrenoud (alle verletzt), Haapala und Kovacs (beide überzählige Ausländer). Fribourg-Gottéron von 57:14 bis 58:59 ohne Torhüter.

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