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Ein paar Premieren und das komische Gefühl

Es lässt sich nicht behaupten, dass die ZSC Lions im Playoff von Sieg zu Sieg eilen, wenn sie in einem ganzen Monat nur fünf Spiele bestreiten. Den Spielrhythmus erachten sie für sich als «komisch».

Agentur
sda
02.04.24 - 11:20 Uhr
Eishockey

Am 3. März beenden die ZSC Lions mit einem 2:1-Erfolg über die SCL Tigers die Qualifikation. Einen Monat später bestritten sie erst fünf Playoff-Partien. «Für uns ist das schon irgendwie ungewöhnlich», meint Verteidiger Yannick Weber. «Schon vor der ersten Serie gegen Biel hatten wir zwölf Tage Pause. Jetzt waren es zwischen Viertelfinal und Halbfinal erneut zehn Tage ohne ein Spiel.»

Routinier Weber sieht in den Pausen Vor- und Nachteile, denn «der EV Zug ist nach nur einer Serie sicher noch nicht müde». Wegen des fehlenden Rhythmus hätten die Lions zu Beginn der Partie Probleme bekundet. Weber: «Andererseits sind Ruhe und Erholung in den Playoffs immer wichtig. Aus der ersten Pause (vor den Viertelfinals) haben wir viel lernen können. Wichtig war, dieses erste Halbfinalspiel zu gewinnen. Jetzt sind wir wieder drin im Wettkampf-Modus.»

Fast 50 Prozent

Perfekt wie schon in den Viertelfinals funktioniert das Zürcher Powerplay: Gegen Biel resultierten 4 Powerplay-Tore aus 10 Chancen. Im ersten Halbfinal machte wieder das Überzahlspiel mit 3 Toren aus 5 Chancen den entscheidenden Unterschied aus. Mit einer Erfolgsquote von fast 50 Prozent verhilft das Powerplay dem ZSC in den Playoffs zu Sieg über Sieg. Beim 5:2 am Ostermontag gelangen den Lions während der Fünfminutenstrafe gegen Niklas Hansson gleich drei Treffer - ein Novum in fast 30 Jahren Playoffs in der Schweiz.

«Drei Tore während der gleichen Strafe - das ist schon ungewöhnlich», freute sich Weber. «Wir kreierten die Chancen und hatten Glück, dass die Pucks alle reinfielen. Ein Tor wollten wir während dieser Fünfminutenstrafe unbedingt erzielen. Drei Tore (vom 1:1 zum 4:1) nahmen wir natürlich gerne.»

Grants Premieren

Yannick Weber ist eine der Schlüsselfiguren in den ersten fünf Playoff-Partien der ZSC Lions. Mit Plus-6 führt er die Plus-/Minus-Statistik in den Playoffs an, obwohl er noch drei Partien weniger bestritt als die Konkurrenz. Eine andere Hauptrolle übernimmt Derek Grant, der in den ersten fünf Spielen schon sieben Tore und zuletzt zwei Hattricks hintereinander erzielte. Grant wurde letzten Sommer von den Zürchern geholt, um dem Lions-Team zu mehr Wasserverdrängung zu verhelfen. Jetzt glänzt der 33-Jährige sogar als Topskorer.

Auch für Grant fühlt sich vieles «komisch» an in diesen Playoffs. Noch nie erzielte er in dieser Phase der Saison so viele Goals; noch nie hatte er (wie heuer mit einem Ausflug nach Luzern) in den Playoffs Zeit für touristische Aktivitäten.

Grants neue Goalgetter-Qualitäten überraschen beim ZSC niemanden: «Er ist der typische kanadische Hockeyprofi. Er verdient sich den Erfolg», so Yannick Weber. «Während der Saison erfüllte er die Rolle in einem Block mit jungen Akteuren perfekt. Derek (Grant) achtet auf die Details, ist ein Vorbild für alle. Er ist der Profi durch und durch. Alle mögen ihm den Erfolg gönnen!»

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