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Biel und die SCL Tigers spielen um letzten Platz in der Postseason

Der EHC Biel, der Playoff-Finalist der letzten Saison, und die SCL Tigers, die krassen Aussenseiter, spielen am Montag in der letzten Eishockeyrunde um den zehnten und letzten Platz in der Postseason.

Agentur
sda
04.03.24 - 05:00 Uhr
Eishockey

Biel und Langnau gewannen am Samstag in der zweitletzten Runde beide. Aber nur in Biel wurde gejubelt. Beim 6:1 über Lugano demonstrierte der EHC Biel, dass er manchmal immer noch so gut Eishockey spielen kann wie letzte Saison. «Ob ich überrascht bin? Sicherlich nicht», freute sich Martin Steinegger, der als Sportchef in Trainerfunktion die Saison zu einem guten Ende führen will. «Es ist klar, dass wir mit dem Wechsel an der Bande etwas bewirken. Am Donnerstag gegen Davos (4:5 n.V.) spielten wir auch schon gut, aber auch etwas zu undiszipliniert. Gegen Lugano lief die Partie nun für uns, und wir zogen die gute Leistung über 60 Minuten durch.»

In Langnau fühlte sich der 5:4-Sieg nach Verlängerung über Kloten an «wie eine Niederlage», räumte Joel Salzgeber ein, einer der Langnauer Torschützen: «Wir wollten drei Punkte. Wir hätten auch drei Punkte gebraucht. Jetzt brauchen wir leider wieder Unterstützung, um Biel nochmals überholen zu können.»

Schwere Aufgaben

Biel spielt am Montag in Genf gegen Servette, die SCL Tigers gastieren in Zürich bei den ZSC Lions. Langnau muss einen Punkt mehr holen als Biel, um dank der besseren Bilanz in den Direktbegegnungen noch ins Play-In einzuziehen. Vorteil Biel, denn der EHCB kann mit einem Sieg in Genf selber alles klar machen. «Wir gingen nach der Niederlage am Donnerstag gegen Davos davon aus, dass wir beide Spiele gewinnen müssen, um das Saisonende abzuwenden», so Martin Steinegger. «An dieser Situation änderte auch das 6:1 über Lugano nichts.»

Und bei den SCL Tigers stirbt die Hoffnung zuletzt. Thierry Paterlini, der Trainer, hebt hervor, wie oft seine Mannschaft schon reagiert hat, wenn sie abgeschrieben wurde. Dass das Team über viel Charakter verfügt, demonstrierten die Spieler am Samstag, als sie gegen Kloten zwar zu spät, aber immerhin nach einem 1:4-Rückstand trotzdem noch gewannen. Joel Salzgeber: «Die ganze Saison war ein Auf und Ab. Jetzt müssen wir am Montag in Zürich halt nochmals für ein Highlight sorgen.»

Tessiner Derby?

Nicht nur um Platz 10 wird am Montag noch gekämpft. Lausanne und Zug kämpfen im Direktduell um Platz 3 und 4. Der HC Ambri-Piotta kann sich mit einem Sieg in Kloten den 8. Platz sichern - und ein Play-In-Duell gegen Kantonsrivale Lugano. Dann würden die ersten Play-In im Schweizer Hockey mit einem «Kracher» beginnen. Und der Genève-Servette Hockey Club würde vor dem schwerstmöglichen Parcours stehen, wenn er seinen ersten Meistertitel vom letzten Frühling erfolgreich verteidigen will.

Curling-Modus

Zur Erinnerung: Das Play-In wird nach einem Curling-Modus (Page-System) ausgetragen. Der 7. spielt gegen den 8. - der Sieger dieser Best-of-2-Serie (nur Punkte zählen, nicht die Tordifferenz) steht in den Playoffs. Der Verlierer duelliert sich in einer 2. Runde mit dem Gewinner des Duells 9. gegen 10. um den allerletzten Playoff-Platz. Bleibt Meister Servette also auf Platz 9, müsste es vor dem allfälligen Viertelfinal gegen die ZSC Lions schon zwei Kurzserien gewinnen.

Der neue Modus der Postseason ist interessant, aber auch gewöhnungsbedürftig - und gemäss Spielplan-General Willi Vögtlin nicht nur dem Curling, «sondern vor allem der NBA» abgeguckt. Etwa jener Basketball-Liga, die in dieser Saison im Spätherbst erstmals ein «In-Season-Tournament» mit Playoffs mitten in der Saison erfunden hat? Da bleibt nur die Hoffnung, dass die Macher der National League nie etwas von diesem «In-Season-Tournament» erfahren.

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