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Lakers bändigen die Tigers

Im letzten Heimspiel der Qualifikation kehren die SC Rapperswil-Jona Lakers nach fünf Niederlagen in Folge zum Siegen zurück. Das Schlusslicht bezwingt die SCL Tigers mit 5:2 (2:1, 2:0, 1:1).

02.03.19 - 00:35 Uhr
Eishockey
Eine Premiere: Die Lakers-Stürmer Corsin Casutt (rechts) und Steve Mason (hinten) feiern gemeinsam mit Verteidiger Nico Gurtner dessen ersten Treffer in der National League.
Eine Premiere: Die Lakers-Stürmer Corsin Casutt (rechts) und Steve Mason (hinten) feiern gemeinsam mit Verteidiger Nico Gurtner dessen ersten Treffer in der National League.
Bild Thomas Oswald

Der Wunsch, den Lakers-Geschäftsführer Markus Bütler in einem Interview gegenüber dieser Zeitung geäussert hatte (Ausgabe vom Freitag), wurde von «seiner» Mannschaft erhört. Sie schenkte ihren Fans im letzten Heimspiel der Qualifikation einen Sieg, den genau zehnten im 48. Meisterschaftsspiel der laufenden Saison, den achten im eigenen Stadion.

Zu verdanken hatten die Rosenstädter den Erfolg einerseits einer in dieser Spielzeit selten gesehenen Effizienz im Abschluss, andererseits etwas Glück und nicht zuletzt ihrem stark parierenden Goalie Melvin Nyffeler.

Jeder vierte Schuss ein Treffer

Der Lakers-Keeper stach sein Gegenüber Damiano Ciaccio klar aus. Denn während Nyffeler zunächst mehrfach die Gästeführung verhinderte und dann mit weiteren Topparaden die Lakers-Führung verteidigte, machte der Tigers-Schlussmann bei den ersten vier Gegentreffern nicht die beste Figur. Beim 1:0 (11.) rutschte ihm ein Direktschuss von Kay Schweri zwischen Arm und Körper durch. Beim 2:1 (16.) von Kevin Clark im Powerplay – dazwischen hatte Langnau von einem unnötigen Puckverlust von Lakers-Verteidiger Cédric Hächler in der eigenen Zone profitieren und durch Pascal Berger ausgleichen können – wehrte er einen Schuss von Corsin Casutt direkt in den Slot auf den Stock des Kanadiers ab. Beim 3:1 von Steve Mason – vorausgegangen war ein Scheibengewinn der Lakers in der offensiven Zone nach einem hartnäckigen Forechecking – liess sich Ciaccio dann in der nahen Ecke erwischen (22.). Und beim 4:1, das lediglich 168 Sekunden später fiel, sah er erst recht unglücklich aus, weil er den nach einem Distanzschuss von Nico Gurtner von der Bande zurückspringenden Puck mit seinem Beinschoner gleich selber ins Netz spedierte.

So kam es, dass von den ersten 13 Schüssen der Rapperswil-Joner auf das Langnauer Tor nicht weniger als deren vier den Weg ins Netz fanden – was einer aussergewöhnlichen Effizienz entspricht.

Nyffeler wie eine Wand

Und so wurde es möglich, dass es in der SGKB-Arena bereits früh im Mitteldrittel zu ersten stehenden Ovationen kam. Weitere folgten, nachdem Schweri rund vier Minuten vor Schluss mit seinem zweiten persönlichen Treffer an diesem Abend zum 5:2-Schlussstand alles klar gemacht hatte. Bis dahin war die Partie noch keineswegs gegessen gewesen. Denn die Gäste, die eines von acht (!) Teams sind, die sich immer noch mitten im Kampf um die Play-off-Tickets befinden, setzten alles daran, die Pleite doch noch abzuwenden.

Schon in der zweiten Hälfte des Mittelabschnitts machten die Tigers nochmals mächtig Dampf – und erst recht im Schlussabschnitt. Reüssieren konnten sie aber nur noch ein weiteres Mal – nämlich als Harri Pesonen in der 48. Minute auf 2:4 verkürzte. Ansonsten stand Nyffeler wie eine Wand. Wobei: In der 35. Minute hatte auch er etwas Glück gehabt, als ein Schuss von Aaron Gagnon vom einen zum anderen Pfosten und dann zurück ins Feld statt ins Netz sprang.

Gurtners erstes Tor im Oberhaus

Nico Gurtner strahlte wie ein Maikäfer, als er nach der Partie zum Interview erschien. Einerseits natürlich, weil es nach fünf Pleiten in Folge endlich wieder einen Sieg zu feiern gab («Dieses Erfolgserlebnis tut uns enorm gut»), andererseits wegen einer persönlichen Premiere. Es war sein erster National-League-Treffer, der ihm gestern, in seinem 15. Einsatz auf höchster Stufe, gelang. Dass er den Puck – wie beschrieben – gar nicht selber im Gehäuse untergebracht hatte, war ihm dabei egal: «Ich freute mich trotzdem riesig. Es war auch ein wichtiges Tor.» Der Dreitorevorsprung habe ihnen die nötige Sicherheit gegeben, um den Sieg ins Trockene zu bringen. «Langnau steckte nie auf, doch wir verteidigten bis zum Schluss sehr solid. Gelingt uns bei den ZSC Lions (heute, 19.45 Uhr, die Red.) eine ähnlich gute Leistung, ist auch da einiges möglich», ist Gurtner überzeugt.

SCRJ Lakers - SCL Tigers 5:2 (2:1, 2:0, 1:1)
3721 Zuschauer. – SR Stricker/Tscherrig, Cattaneo/Kovacs.
Tore: 11. Schweri (Clark) 1:0. 13. Pascal Berger (Pesonen, DiDomenico) 1:1. 16. Clark (Casutt, Wellman/Ausschluss Leeger) 2:1. 22. Mason (Kristo, Maier) 3:1. 24. Gurtner 4:1. 48. Pesonen (DiDomenico) 4:2. 57. Schweri (Kristo) 5:2.
Strafen: Je 4-mal 2 Minuten.
Rapperswil-Jona Lakers: Nyffeler; Iglesias, Schmuckli; Hächler, Maier; Helbling, Gurtner, Berger, Gähler; Kristo, Schlagenhauf, Schweri; Clark, Knelsen, Wellman; Mosimann, Mason, Casutt; Hüsler, Profico, Spiller.
SCL Tigers: Ciaccio; Glauser, Leeger; Erni, Lardi; Cadonau, Huguenin; Randegger; Elo, Gagnon, Dostoinow; DiDomenico, Pascal Berger, Pesonen; Kuonen, Diem, Neukom; Rüegsegger, Gustafsson, Nils Berger; Gerber.
Bemerkungen: Rapperswil-Jona Lakers ohne Gilroy und Ness, SCL Tigers ohne Blaser, Johansson, Punnenovs (alle verletzt) und Giliati (überzähliger Ausländer). 30. Time-out Rapperswil-Jona Lakers. 35. Pfostenschuss Gagnon. 57. Time-out SCL Tigers (Coaches Challenge).

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