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Zug ist (noch) eine Nummer zu gross

Die Rapperswil-Jona Lakers gehen auch im vierten Saisonspiel gegen den EV Zug als Verlierer vom Eis. In der Hauptprobe für den Cupfinal vom kommenden Sonntag unterliegen sie 1:4 (0:0, 0:3, 1:1).

Ruedi
Gubser
30.01.19 - 10:01 Uhr
Eishockey
Chance vergeben: Casey Wellman scheitert an Zugs Sandro Aeschlimann und verpasst die Führung für die Lakers.
Chance vergeben: Casey Wellman scheitert an Zugs Sandro Aeschlimann und verpasst die Führung für die Lakers.
Bild Patrick B. Kraemer/Keystone

Das ist immer so eine Sache mit der Hauptprobe. Schenkt man der alten Weisheit Glauben, dass einer misslungenen Hauptprobe meist eine gute Premiere folgt, können die SCRJ Lakers dem Cupfinal vom kommenden Sonntag gegen den EV Zug zuversichtlich entgegensehen. Denn die Generalprobe dazu ging für die Rapperswil-Joner in die Hosen. 1:4 unterlagen sie gestern Abend den Zugern. Es war die vierte Niederlage im vierten Aufeinandertreffen der beiden Teams.

Die Lakers konnten mit Zug im ersten und letzten Drittel mithalten – resultatmässig wenigstens. Aber schon in den ersten 20 Minuten deuteten die Zentralschweizer verschiedentlich ihr Potenzial an, suchten den Abschluss aber noch zu wenig energisch. Aber schon in diesem Abschnitt schossen sie doppelt so häufig auf das von Noël Bader gehütete Tor der Lakers (8:4). Und als Zug im zweiten Abschnitt etwas energischer zu Werke ging, wars um die Lakers geschehen. Lediglich etwas mehr als zehn Minuten brauchte Zug, um die Partie mit drei Treffern (24. Everberg, 33. Schnyder und 35. Suri) für sich zu entscheiden. Vielleicht wäre die Partie in eine andere Richtung verlaufen, hätte Casey Wellman seinen Sololauf auf Zugs Torhüter Sandro Aeschlimann beim Stand von 0:0 erfolgreich abgeschlossen.

Doch noch etwas Emotionen

Wie bereits in den ersten drei Saisonspielen (1:4 zu Hause sowie 2:7 und 1:5 auswärts) wurden den Lakers die Grenzen aufgezeigt, obwohl die Zuger auf die verletzten David McIntyre, Carl Klingberg, Tobias Stephan und den gesperrten Garrett Roe verzichten mussten. Aber das Kader der Zuger ist so gut besetzt, dass diese Ausfälle gegen einen Gegner, wie es gestern der SCRJ war, überhaupt nicht ins Gewicht fallen. Zug beschränkte sich weitgehend auf die Spielkontrolle und fokussierte sich hauptsächlich auf die Absicherung der eigenen Zone. Das reichte, um die Lakers, die mit der Angriffsauslösung und dem Überzahlspiel Mühe bekundeten, in Schach zu halten. Für ein Erfolgserlebnis reichte das gute Defensivverhalten alleine nicht aus.

Das 1:3 von Wellman in der 44. Minute brachte bei den Lakers doch noch etwas Hoffnung auf ein positiveres Resultat. Plötzlich waren auch mehr Emotionen im Spiel und öfters Zuger auf der Strafbank. Wie schon erwähnt, war das Powerplay der Lakers gestern aber nicht existent und effizient. Und die geplante Schlussoffensive mit einem sechsten Feldspieler für Goalie Bader endete rasch mit dem vierten Gegentreffer von Sven Senteler ins leere Tor (59.).

Zwei unentschiedene Drittel

Wem bringt die gestrige Hauptprobe für den bevorstehenden Cupfinal mehr Erkenntnisse, den Lakers oder Zug? Die Zuger gehen mit dem Vorteil des sicher besseren Kaders und der Gewissheit, gegen die Lakers diese Saison alle Spiele gewonnen zu haben, in den Cupfight. Und die Lakers wissen, dass sie am Sonntag ganz anders auftreten müssen, wollen sie gegen das von ihrem Trainer Jeff Tomlinson als bestes Team der Liga bezeichnete Zug eine Chance haben, in erster Linie überhaupt mitzuhalten und in zweiter den Cupsieg zu wiederholen. Zuversicht schöpfen können sie auch aus dem ersten und letzten Drittel von gestern, das sie unentschieden gestalten konnten.

Unzufriedener Coach

«Ich bin nicht zufrieden, wie wir gespielt haben. So dürfen wir im Cupfinal nicht auftreten», fand Lakers-Coach Jeff Tomlinson deutliche Worte. «Wir liessen uns von Zugs Aggressivität zu stark beeinflussen und agierten selbst zu wenig.» Gar geschämt habe er sich für das Überzahlspiel, fuhr Tomlinson fort.

«Die Vorstellung absagen»

Heute gibt Tomlinson seiner Mannschaft frei, morgen wird «kurz und knackig» trainiert, damit sie gegen den ZSC am Freitag bereit ist. Vom Sonntag ist nicht die Rede. Noch nicht. Der Sonntag und der Cupfinal sind bisher intern nicht angesprochen worden. Eines ist Tomlinson klar: So wie gestern gehts nicht. «Das war nicht unser Tag.» Wäre der Lakers-Trainer Regisseur, «würde ich nach einer solchen Hauptprobe das Licht löschen und die Vorstellung absagen».

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