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Lakers haben bei den Lions das Nachsehen

Die SC Rapperswil-Jona Lakers offenbaren zum Auftakt des neuen Jahres die alten Probleme in der Offensive und unterliegen so den keineswegs überzeugenden ZSC Lions auswärts knapp mit 0:1 (0:0, 0:1, 0:0.).

Silvano
Umberg
03.01.19 - 04:30 Uhr
Eishockey
Am Einsatz fehlt es nicht: SCRJ-Verteidiger Jorden Gähler (links) im Duell mit dem Zürcher Christian Marti.
Am Einsatz fehlt es nicht: SCRJ-Verteidiger Jorden Gähler (links) im Duell mit dem Zürcher Christian Marti.
Bild Walter Bieri/Keystone

Die Schlussphase war bezeichnend für die Partie im Hallenstadion. Mit einem Feldspieler mehr auf dem Eis – ihr Goalie Melvin Nyffeler verliess seinen Kasten 97 Sekunden vor Schluss – versuchen die Lakers verzweifelt einen Weg zum Tor der ZSC Lions zu finden. Es gelingt nicht, ihre Angriffsaktionen sind zu unkoordiniert. Die Anweisungen, die Headcoach Jeff Tomlinson während seines Time-outs auf die Tafel gekritzelt hat, fruchten nicht.

Auf der Gegenseite bietet sich den Zürchern mehrfach die Chance, mit einem Treffer ins leere Tor die Entscheidung herbeizuführen. Auch sie scheitern. Mal fehlt das Glück, zweimal rettet SCRJ-Center Roman Schlagenhauf in extremis.

Dann ertönt die Sirene. Das erste Spiel des neuen Jahres ist Geschichte. Die Lakers müssen sich den ZSC Lions auch im vierten Saisonduell geschlagen geben. Zum dritten Mal mit nur einem Treffer Differenz.

Es fehlt an Durchschlagskraft

An der Leistung in der Defensive lag es nicht. Hinten vermochten die Rosenstädter zu überzeugen. Nur selten gestanden sie dem Gegner gefährliche Abschlüsse zu. Und wenn doch, konnten sie sich auf Nyffeler verlassen. Beim einzigen Gegentreffer war der SCRJ-Keeper ohne Abwehrchance. Er sah den von der Seite aus spitzem Winkel abgegeben Schuss von Tim Ulmann nicht kommen und wurde so in der nahen Ecke erwischt.

Das Siegtor gelang den Lions mit ihrem ersten Abschluss im Mittelabschnitt (23.) – ausgerechnet in einer Phase, in der die Lakers langsam besser ins Spiel fanden. Der Aufwind hielt danach noch einige Minuten an, doch fehlte es den Aktionen der Gäste auch da an der nötigen Durchschlagskraft. Es setzte sich das fort, was sich schon in den letzten beiden Partien des alten Jahres (0:6 zuhause gegen die SCL Tigers und 1:5 beim EV Zug) gezeigt hatte. Das Zwischenhoch in der Offensive, das den Rapperswil-Jonern zwischen dem 16. November und 1. Dezember in sechs Meisterschaftsspielen neun ihrer 16 Zähler eingebracht hatte, ist vorbei. Einzig im Cup-Halbfinal (3:2-Sieg am 19. Dezember gegen die SCL Tigers) vermochten die Lakers im Angriff nochmals zu überzeugen. Dies war seit dem letzten Sieg in der Meisterschaft (3:1 in Genf am 1. Dezember) auch das einzige Spiel, in dem einer anderen SCRJ-Sturmreihe als der Top-Formation mit Roman Schlagenhauf sowie den beiden Söldnern Danny Kristo und Casey Wellman ein Treffer gelang.

Trainer kündet Massnahmen an

SCRJ-Headcoach Jeff Tomlinson konnte sich nicht wirklich erklären, weshalb sein Team im Angriff zum dritten Mal in Folge derart harmlos blieb. Klar ist für ihn dagegen, dass es so nicht weitergehen kann. «Im Hinblick auf Freitag (Heimspiel gegen den SC Bern; die Red.) werden wir unsere Linien kräftig durcheinanderwirbeln – um neue Impulse zu geben, um die Spieler wachzurütteln», kündete er spürbar gefrustet an. «Wir haben eine grosse Chance verpasst. Denn diese ZSC Lions wären schlagbar gewesen. Im ersten Drittel schienen wir etwas eingerostet – wohl von der Pause herrührend. Ab dem zweiten Drittel hatten wir den Gegner aber im Griff und doch auch die eine oder andere Chance, um selber zu skoren.»

Im Hallenstadion nur ein Tor abzugeben, sei eine starke Leistung, befand Tomlinson. «Und dieser Treffer war nicht herausgespielt, sondern entsprang dem Zufall. Dass der Puck da den Weg ins Netz gefunden hat, ist Pech. Aber sich selbst bemitleiden bringt uns nicht weiter. Wir müssen nun sofort einen Weg finden, um zu skoren.»

ZSC Lions - Rapperswil-Jona Lakers 1:0 (0:0, 1:0, 0:0)
10 209 Zuschauer. – SR Oggier/Dipietro, Progin/Duarte.

Tor: 23. Ulmann 1:0.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen die ZSC Lions, 2mal 2 Minuten gegen die Rapperswil-Jona Lakers.
ZSC Lions: Flüeler; Klein, Phil Baltisberger; Blindenbacher, Geering; Noreau, Marti; Sutter, Karrer; Bodenmann, Backman, Hollenstein; Bachofner, Pettersson, Suter; Herzog, Chris Baltisberger, Prassl; Hinterkircher, Ulmann, Miranda.

Rapperswil-Jona Lakers: Nyffeler; Profico, Gähler; Helbling, Berger; Iglesias, Schmuckli; Hächler, Maier; Kristo, Schlagenhauf, Wellman; Fuhrer, Knelsen, Casutt; Mosimann, Mason, Hüsler; Rizzello, Ness, Spiller.
Bemerkungen: ZSC Lions ohne Berni (U20-WM), Schlegel, Nilsson, Cervenka und Wick (alle verletzt) sowie Schäppi (gesperrt), Rapperswil-Jona Lakers ohne Schweri (verletzt), Primeau und Lindemann (beide überzählig) sowie Gilroy (krank). 41. Latteschuss Klein. 58. Pfostenschuss Pettersson. 58:58 Time-out Rapperswil-Jona Lakers, ab 58:23 ohne Torhüter.

 

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