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Die Lakers stehen zum zweiten Mal in Folge im Cupfinal

Die SC Rapperswil-Jona Lakers trennt im Schweizer Eishockey-Cup nur noch ein Sieg von der erfolgreichen Titelverteidigung. Im Halbfinal bezwingen sie nach einem Auf und Ab zu Hause die SCL Tigers 3:2 (2:0, 0:1, 1:1).

Silvano
Umberg
20.12.18 - 10:54 Uhr
Eishockey

Der Swiss Ice Hockey Cup und die Lakers – seit mittlerweile 15 Monaten ist das eine traumhafte Liebesbeziehung. Ihren Anfang nahm diese am 19. September 2017 mit einem 4:1-Erfolg in Winterthur. In der Folge stürmten die Rosenstädter als Unterklassiger zum Titel, dem ersten nationalen ihrer Vereinsgeschichte notabene.

Als Schlusslicht der National League und somit weiterhin in den meisten Fällen klarer Aussenseiter, stehen die Rapperswil-Joner nun erneut im Final, wo sie am Sonntag, 3. Februar 2019, den EV Zug empfangen werden, der sich im anderen Halbfinal nach Penaltys gegen den SC Bern durchsetzte.

Neue Bestmarke gesetzt

Apropos SC Bern: Mit acht Erfolgen waren die Mutzen bis am Mittwoch gemeinsam mit den Lakers Rekordhalter, was die Anzahl Siege in Serie im Schweizer Eishockey-Cup seit dessen Neulancierung in der Saison 2014/15 angeht. Die Berner hatten die Premiere gewonnen und waren anschliessend bis in den Halbfinal vorgestossen. Die Rosenstädter haben es dank des neunten Siegs in Folge nun eine Runde weiter geschafft und können somit die Bestmarke für sich alleine beanspruchen.

Erreicht haben die Lakers dies nach einer Achterbahnfahrt der Gefühle. Zunächst deutete wenig darauf hin. Denn einmal mehr zeigten sich die Rapperswil-Joner im Cup auf den Punkt bereit. Bereits nach 57 Sekunden brachte Corsin Casutt die Gastgeber in Führung. Nach einem Doppelpass mit Dion Knelsen zog Casutt alleine auf Tigers-Keeper Damiano Ciaccio los und versenkte den Puck zwischen dessen Beinschonern hindurch. In der 13. Minute folgte, auf ähnliche Art, bereits das 2:0. Diesmal tauchte Roman Schlagenhauf – nach einem Laserpass von Verteidiger Florian Schmuckli über das halbe Feld – solo vor Ciaccio auf und «versorgte» die Scheibe im hohen linken Eck.

Gähler mit dem Gamewinner

Im Mitteldrittel verlor der Lakers-Express dann merklich an Fahrt. Die Folge: Mit einem Powerplay-Treffer kurz vor Spielmitte hauchte Pascal Berger den Tigern neues Leben ein. Die Langnauer hatten anschliessend Oberwasser, doch Nyffeler liess sich vorerst nicht mehr bezwingen. In der 52. Minute, zu einem Zeitpunkt, als sich die Lakers eigentlich wieder gefangen hatten, wurde der Ausgleich aber doch Tatsache. Alexei Dostoinow fand aus dem Hinterhalt die Lücke.

«Als ich alleine aufs Tor zog, kam mir ein Tipp von Noël Bader in den Sinn.»
Jorden Gähler, Verteidiger und Matchwinner der SCRJ Lakers

Der Jubel der Gäste verhallte jedoch schnell. Nur 57 Sekunden später sah sich Lakers-Verteidiger Jorden Gähler nach einem kapitalen Turnover von Anthony Huguenin alleine vor Ciaccio – und verwertete ebenfalls eiskalt. Einige Zitterminuten später verwandelte sich die SGKB-Arena – einmal mehr im Cup – zur Festhütte.

Während die Fans noch munter feierten, liess Matchwinner Gähler beim Interview nochmals die entscheidende Szene Revue passieren. «Als ich alleine auf das Tor zog, kam mir ein Tipp von Noël Bader (dem Ersatzkeeper des SCRJ, die Red.) in den Sinn», erzählte der Verteidiger. Dieser lautete: Mit viel Tempo von der Seite kommen, abrupt vor dem Tor abbremsen und am nahen Eck einschieben. Denn so gehe der Goalie meist davon aus, dass man aufs weite Eck ziehe. «Genial, dass es geklappt hat!»

Rapperswil-Jona Lakers – SCL Tigers 3:2 (2:0, 0:1, 1:1)
4513 Zuschauer. – SR Stricker/Salonen, Gnemmi/Castelli.
Tore: 1. (0:57) Casutt (Knelsen) 1:0. 13. Schlagenhauf (Schmuckli) 2:0. 30. Pascal Berger (Kuonen/Ausschluss Lindemann) 2:1. 52. (51:27) Dostoinow (Diem) 2:2. 53. (52:24) Gähler 3:2.
Strafen: 1-mal 2 Minuten gegen die Rapperswil-Jona Lakers, 2-mal 2 Minuten gegen die SCL Tigers.
Rapperswil-Jona Lakers: Nyffeler; Gilroy, Sven Berger; Gähler, Profico; Iglesias, Schmuckli; Hächler, Maier; Kristo, Schlagenhauf, Wellman; Spiller, Knelsen, Casutt; Mosimann, Mason, Hüsler; Rizzello, Ness, Lindemann.
SCL Tigers: Ciaccio; Glauser, Leeger; Lardi, Erni; Cadonau, Huguenin; Randegger; Elo, Pascal Berger, Dostoinow; Kuonen, Johansson, Pesonen; DiDomenico, Gustafsson, Neukom; Rüegsegger, Diem, Nils Berger; Gerber.
Bemerkungen: Rapperswil-Jona ohne Aulin (überzähliger Ausländer), Helbling und Schweri. SCL Tigers ohne Blaser (alle verletzt) und Gagnon (rekonvaleszent). – 24. Pfostenschuss Kristo. – Time-outs: Tigers (59:13); Lakers (59:41). – Langnau ab 58:51 ohne Goalie.

 

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