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Im Kellerduell behalten die Lakers die Rote Laterne

In der Begegnung der Tabellenletzten der National League besiegt Davos die Rapperswil-Jona Lakers auswärts 2:1 nach Penaltyschiessen. Als Einziger verwertete Enzo Corvi seinen Penalty.

Ruedi
Gubser
31.10.18 - 00:07 Uhr
Eishockey
Umstritten: Der Davoser Enzo Corvi versenkt als einziger Spieler seinen Penalty.
Umstritten: Der Davoser Enzo Corvi versenkt als einziger Spieler seinen Penalty.
Keystone

Was für ein Spiel ist zu erwarten, wenn Not (SCRJ) gegen Elend (Davos), wenn der schwächste Sturm der Liga (SCRJ) gegen die schlechteste Abwehr (Davos) spielt? Ein Torfestival und ein Hockey-Leckerbissen wohl eher nicht.


Genau. Was die beiden Teams den 4735 Besuchern boten, war das, was im Duell des Letzten gegen den Zweitletzten hatte erwartet werden können. Den Bündnern war die Unsicherheit nach sechs Niederlagen von den Händen abzulesen. Diese zitterten: Sie sorgten dafür, dass bei direkten Abschlussversuchen über die Scheibe geschlagen, diese ins Niemandsland, dem Lakers-Goalie Nyffeler an den Schoner oder an den Pfosten geschossen wurde. In Not geraten waren zuerst die Gastgeber. Begünstigt durch zwei kleine Strafen hintereinander gegen die Lakers fand Davos den Tritt schneller und stellte den Aufsteiger vor einige Probleme. Dieser konnte sich bei Nyffeler bedanken, der sich gegen Rödin und Corvi (17.) und Prince (18.) auszeichnen konnte. Dazu hatte nach zwölf Minuten Rödin noch den Pfosten getroffen. Nach einer Siegesserie wäre bestimmt das eine oder andere Tor gefallen. In Krisenzeiten ist jedoch alles ein bisschen schwieriger.

Nervöse Lakers

Auf der anderen Seite wirkten die Lakers mit der Möglichkeit vor Augen, mit einem Sieg die Rote Laterne abgeben zu können, äusserst nervös. Mit Fehlverhalten in der Defensive und Fehlpässen beim Spielaufbau leiteten sie mehrere gefährliche Aktionen von Davos gleich selbst ein. «Wir haben uns selbst Druck auferlegt und wollten Davos unbedingt schlagen», sagte Lakers-Verteidiger Leandro Profico. Ab Mitte des zweiten Abschnitts fanden die Lakers ihre Ruhe und besser ins Spiel. Der Abschluss von Mason in der 31. Minute war aber erst ihre zweite richtige Chance im Spiel. Lindbäck war aber ebenso auf dem Posten wie später erneut gegen Mason (33.) und Knelsen (35.).


Davos fiel nicht auseinander


Zu Beginn des Schlussdrittels belohnten sich die Lakers dank ihrer Steigerung mit dem 1:0. Schlagenhauf lenkte einen Schuss Schmucklis zur Führung ab (42.). Davos war bei einigen Niederlagen nach einem Rückstand auseinandergefallen. Das nährte die Hoffnungen der Lakers. Und tatsächlich erzielten sie kurz nach der Führung das 2:0, dem aber aufgrund der neuen Regelung die Anerkennung verweigert wurde. Der Puck war via Aulins Schlittschuh ins Tor gelangt. Gestern bewahrten die Davoser aber die Ruhe und nutzten eine Überzahlsituation zum verdienten 1:1 (56.) Ab da waren die Davoser wieder stärker und hätte die Entscheidung schon in der Verlängerung herbeiführen können. Dies tat dann Corvi als letzter Penaltyschütze.

«Wir hatten nie ein schlechtes Gefühl»
Enzo Corvi, HCD-Stürmer

Dieser Treffer erhitzte die Gemüter vor allem bei den Lakers ein letztes Mal. Corvi hatte kurz die Kontrolle über die Scheibe verloren, war rückwärts gefahren und hatte dadurch Nyffeler irritiert. In der Annahme, der Penalty würde nicht gelten, hob der Lakers-Goalie die Hand und war für eine Abwehr nicht mehr voll konzentriert. Nach Konsultation des Videos gaben die Schiedsrichter das Tor jedoch. «Beim Penalty zog ich den Puck nie zurück. Deswegen ist der Treffer regulär», sagte der Schütze selbst zu dieser Szene. Er meinte zudem, dass Davos hochverdient gewonnen habe. «Wir dominierten die ersten beiden Drittel klar, und wir hatten nie ein schlechtes Gefühl», so Corvi.


Am Schluss siegte Elend (Davos) gegen Not (SCRJ). Not verpasste einen Sieg wegen ihrer notorischen Abschlussschwäche, Elend siegte dank verbesserter Defensivarbeit.

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