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Kanton Glarus beteiligt sich an Aktionstagen für Behindertenrechte

Der Kanton Glarus macht im nächsten Jahr zum ersten Mal an den schweizweiten Aktionstagen Behindertenrechte mit. Wer Ideen hat, um die Inklusion zu fördern, soll sich beim Kanton melden.

Sara
Good
13.07.23 - 04:30 Uhr
Politik
Inklusion als Ziel: Menschen mit Behinderung sollen vermehrt gleichberechtigt und selbstverständlich in der Gesellschaft teilhaben können.
Inklusion als Ziel: Menschen mit Behinderung sollen vermehrt gleichberechtigt und selbstverständlich in der Gesellschaft teilhaben können.
Pressebild

Die nationalen Aktionstage Behindertenrechte 2024 stehen unter dem Motto «Zukunft Inklusion». Erstmals nimmt der Kanton Glarus an der Aktion teil, die vom 15. Mai bis zum 15. Juni 2024 stattfindet. Lukas Beerli leitet seit Anfang Juni die kantonale Fachstelle Behindertenfragen und Soziale Einrichtungen. Er erhofft sich, dass durch die Teilnahme ein Prozess gestartet wird: «Mit den Aktionstagen möchten wir das Bewusstsein für die Rechte von Menschen mit Behinderungen stärken, Vorurteile abbauen und die Vielfalt der Menschen sichtbar machen», so Beerli. Die schweizweiten Aktionstage seien ein Türöffner, um Glarnerinnen und Glarner für das Thema zu gewinnen.

Die Kampagne liegt zwar noch in weiter Ferne, der Kanton Glarus sucht aber schon jetzt Ideen aus der Bevölkerung sowie von Organisationen, Institutionen oder Unternehmungen. Auch Menschen mit Behinderung können sich melden, um bei den Aktionen mitzumachen. Lukas Beerli hat schon einige Ideen: Zum Beispiel könnte man in Restaurants Mitarbeitende mit einer Beeinträchtigung beschäftigen, inklusive Sportanlässe durchführen, Discos planen oder Kurse für Gebärdensprache anbieten.

Der Kanton Zürich hat im Jahr 2022 erstmals Aktionstage durchgeführt. Das Sportamt Winterthur hat zum Beispiel inklusive Schnuppertrainings organisiert. In Horgen hielt der Rollstuhlsportler Heinz Frei einen Vortrag über seine Geschichten und Erfahrungen.

«Wir möchten Begegnungen schaffen»

Die Aktionstage zielen laut einer Mitteilung des Kantons darauf ab, dass Menschen mit Behinderung vermehrt gleichberechtigt und selbstverständlich in der Gesellschaft teilhaben können. «Mit den Aktionen möchten wir Begegnungen schaffen, die zum Nachdenken anregen und eine Veränderung bewirken», führt Beerli aus. «Gleichzeitig soll praktisches Wissen vermittelt werden, um neue Wege für die Inklusion von Menschen mit Behinderung zu fördern.»

Zwei Jubiläen

2014 wurde in der Schweiz die UNO-Behindertenrechtskonvention in Kraft gesetzt. «Zusammen mit dem Behindertengleichstellungsgesetz bildet sie eine wichtige Rechtsgrundlage, damit die Menschenrechte und Grundfreiheiten aller Menschen mit Behinderung gewährleistet werden», steht in der Mitteilung. Bund, Kantone und Gemeinden sind dazu verpflichtet, Konvention und Gesetz umzusetzen.

Im Jahr 2024 finden gleich zwei Jahrestage statt: die UNO-Behindertenrechtskonvention wird dann seit zehn Jahren, das Behindertengleichstellungsgesetz 20 Jahre in Kraft sein. Im Rahmen der Jubiläen wolle der Kanton Glarus der Umsetzung der Behindertenrechte Schub verleihen.

Ideen gesucht:

Die Aktionstage Behindertenrecht finden vom 15. Mai bis zum 15. Juni statt. Der Kanton Glarus sucht nun Ideen. Diese müssen drei Merkmale erfüllen:
– Bezug zur UNO-Behindertenrechtskonvention
– Einbezug von Menschen mit Behinderung bei der Planung, Umsetzung und Auswertung
– barrierefreier Zugang der Aktionen für alle Menschen mit Behinderungen

Die Aktionen sollen bis am 31. August der Fachstelle Behindertenfragen und Soziale Einrichtungen gemeldet werden. Der Leiter Lukas Beerli ist unter 055 646 66 98 oder unter lukas.beerli@gl.ch erreichbar.

Sara Good verantwortet die Glarner Inhalte auf «suedostschweiz.ch». Zudem kreiert sie multimediale Inhalte und schreibt Artikel für die «Glarner Nachrichten». Sie hat den Diplomlehrgang am MAZ absolviert und Multimedia Production in Chur studiert.

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