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Kantonaler Führungsstab bildet sich in Sachen Strommangel weiter

Wie sicher ist die Stromversorgung im Kanton Graubünden? Im Rahmen eines Fraktionsauftrags forderte die FDP die Regierung auf, sich genau mit dieser Frage zu beschäftigen.

13.03.22 - 16:16 Uhr
Politik
Trägt zur Versorgungssicherheit bei: das Wasserkraftwerk der Repower in Küblis im Prättigau.
Trägt zur Versorgungssicherheit bei: das Wasserkraftwerk der Repower in Küblis im Prättigau.
Bild Olivia Aebli-Item

Strom ist ein wertvolles Gut – das zuweilen auch knapp werden könnte. Nebst der Pandemie hat die potenzielle Stromknappheit diesen Winter die Politik beschäftigt. So auch die Bündner FDP-Fraktion des Grossen Rats. In einem entsprechenden Fraktionsauftrag beauftragt sie die Regierung, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Konkret hat die FDP-Fraktion die Regierung gebeten, ihr einerseits aufzuzeigen, wie sie die Versorgungssicherheit im Kanton in Zukunft gewähren will, inklusive aller finanziellen Konsequenzen. Andererseits interessierte auch der «Worst Case», nämlich inwiefern der Kanton auf einen allfälligen «Blackout», also eine Folge der Stromunterversorgung, vorbereitet sei.

Weiterbildungstag zur Stromversorgung

Die Regierung des Kantons Graubünden hat nun eine Antwort verfasst. Daraus wird klar, dass die Stromversorgung in Krisensituationen gesamtschweizerisch angegangen werden muss. Der Kanton Graubünden produziert pro Jahr rund 8 Terrawattstunden (TWh) Strom, während etwa 2 TWh verbraucht werden. Dies sei grundsätzlich eine gute Ausgangslage, ändere aber nichts an den Zuständigkeiten in Krisensituationen. Heisst gemäss Regierungsantwort: Die Energiewirtschaft hat die Kompetenzen in dieser Hinsicht bei sich. Der Bundesrat greift nur dann ein, wenn diese ihren Aufgaben nicht nachkommt. Die Regierung des Kantons Graubünden habe deshalb nicht sehr viel damit zu tun.

Bei einem allfälligen «Blackout» würde die Regierung zur Bewältigung von ausserordentlichen Lagen einen kantonalen Führungsstab (KFS) einsetzen, welcher für die Regierung Entscheidungsgrundlagen erarbeiten müsste. «Damit der KFS optimal auf ein solches Ereignis vorbereitet ist, ist für die Weiterbildung am 10. Mai diesen Jahres das Thema «Ausfall Stromversorgung» als Schwerpunkt aufgenommen worden», schreibt die Bündner Regierung. Weiter beantragt die Regierung dem Grossen Rat, den vorliegenden FDP-Auftrag abzulehnen. 

Mara Schlumpf ist Redaktorin und Chefin vom Dienst bei «suedostschweiz.ch». Ursprünglich kommt sie aus dem Aargau, hat ihr Herz aber vor einigen Jahren an Chur verschenkt.

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