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Bundesrat will vorbereitet sein und sieht zwei mögliche Szenarien

Der Bundesrat will strengere Coronamassnahmen. Zur Debatte steht neben schärferen 2-G-Regeln auch die Schliessung von Restaurants und Bars.

Südostschweiz
10.12.21 - 13:13 Uhr
Politik
Bundesrat Guy Parmelin an einer vergangenen Medienkonferenz.
Bundesrat Guy Parmelin an einer vergangenen Medienkonferenz.
Bild Keystone/Peter Klaunzer

Der Bundesrat will vorbereitet sein und rasch entscheiden können, sollte sich die Coronasituation in der Schweiz weiterhin verschlechtern. Deshalb habe er entschieden, zwei Varianten für schärfere Coronamassnahmen in Konsultation zu geben, teilt er am Freitag nach seiner Sitzung mit. Die Konsultation dauert bis am 14. Dezember.

Die erste Variante sieht vor, dass in Innenbereichen die 2-G-Regel und eine Masken- und Sitzpflicht eingeführt wird. Laut Mitteilung würden nur geimpfte und genesene Personen Zugang zu Restaurant, Veranstaltungen und Kultur- Sport- und Freizeitbetrieben erhalten. Wo keine Maske getragen werden oder nicht im Sitzen konsumiert werden kann, wäre zudem ein zusätzlicher negativer Test nötig (2-G-plus-Regel).

In der zweiten Variante plant der Bundesrat dort Schliessungen, wo keine Maske getragen werden kann, wie es weiter heisst. Bei beiden Varianten würden die Basismassnahmen verstärkt, etwa mit einer Homeoffice-Pflicht und der Beschränkung privater Treffen.

Private Treffen würden eingeschränkt

Auch die Beschränkung der Teilnehmerzahl bei privaten Treffen wird wohl nächste Woche kommen. Sobald eine Person dabei ist, die nicht geimpft oder genesen und älter als 16 Jahre ist, sollen sich nur noch fünf Personen treffen dürfen. Sollten weitergehende Schliessungen nötig werden, wären private Treffen für alle auf fünf Personen beschränkt.

Der Bundesrat empfiehlt den Kantonen zudem «dringend», die Maskenpflicht auch in den tieferen Schulstufen einzuführen. An den Universitäten und den Fachhochschulen soll wiederum Fernunterricht gelten, wobei Prüfungen ausgenommen werden sollen.

Skigebiete ausgenommen

Für welche der beiden Varianten sich der Bundesrat entscheiden wird, hängt neben den Reaktionen aus der Konsultation auch davon ab, wie gut die in der vergangenen Woche beschlossenen Coronamassnahmen umgesetzt werden und ob damit der Trend bei den Hospitalisationen gebrochen werden kann. Das wird sich laut dem Bundesrat in einigen Tagen zeigen.

Nicht betroffen von den Verschärfungen ist der Detailhandel sowie die Skigebiete. Diese haben von sich aus angeboten, freiwillig Kapazitätsbeschränkungen einzuführen. Deshalb soll laut dem Bundesrat auf zusätzliche Massnahmenverschärfungen in diesen Bereichen verzichtet werden.

Taskforce warnt vor Triage

Grund für die geplanten zusätzlichen Verschärfungen ist laut dem Bundesrat die zunehmende Belastung der Intensivpflegestationen mit Covid-19-Patientinnen und -Patienten «im mittleren und höheren Alter». Die allermeisten davon sind nicht geimpft.

Dieser Anstieg dürfte laut Wissenschaftlern in den nächsten zwei Wochen anhalten. Gemäss Schätzungen der wissenschaftlichen Coronat-Taskforce könnte Mitte Dezember eine erste kritische Schwelle von 300 Covid-19-Patientinnen und -Patienten auf den Intensivpflegestationen erreicht werden.

Ab diesem Zeitpunkt wird nicht mehr für alle hospitalisierten Patientinnen und Patienten eine optimale Versorgung möglich sein, da die Spitäler Behandlungen verschieben müssen. Wird der aktuelle Trend nicht gebrochen, so ist bis Weihnachten mit 400 Covid-19-Patientinnen und -Patienten auf den Intensivpflegestationen zu rechnen, so die Taskforce.

Bundespräsident Guy Parmelin und Gesundheitsminister Alain Berset präsentierten am Freitagnachmittag die neuesten Entscheide des Bundesrats an einer Medienkonferenz, die ihr hier nochmal mitverfolgen könnt:

(so/sda)

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