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Schrittweises Ende des Corona-Lockdowns in Israel ab Sonntag

Der Corona-Lockdown in Israel wird bis Sonntagmorgen verlängert, anschliessend sollen trotz anhaltend hoher Infektionszahlen erste Lockerungen eingeleitet werden. Dies teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in der Nacht auf Freitag nach einer stundenlangen Kabinettssitzung mit.

Agentur
sda
05.02.21 - 10:22 Uhr
Politik
ARCHIV - Ein israelischer Polizist geht in der Altstadt von Jerusalem, unweit des Eingangs der Grabeskirche, an geschlossene Souvenirläden vorbei. Foto: Maya Alleruzzo/AP/dpa
ARCHIV - Ein israelischer Polizist geht in der Altstadt von Jerusalem, unweit des Eingangs der Grabeskirche, an geschlossene Souvenirläden vorbei. Foto: Maya Alleruzzo/AP/dpa
Keystone/AP/Maya Alleruzzo

Von Sonntag an sollen unter anderem Ausgangsbeschränkungen aufgehoben werden. Beschäftige, die ohne Kundenkontakt tätig sein können, dürfen an ihre Arbeitsplätze zurückkehren. Zu Kindergarten- oder Schulöffnungen wurden zunächst keine konkreten Angaben gemacht.

Der harte Lockdown - der dritte in dem Neun-Millionen-Einwohner-Land - wäre ohne Verlängerung am Freitagmorgen ausgelaufen. Verhängt worden war er am 8. Januar. Trotz dieser Massnahme und einer parallelen grossen Impfkampagne verharren die Infektionsfälle und die Zahl der Schwerkranken bislang auf einem sehr hohen Niveau. Das Gesundheitssystem liegt nahe der Belastungsgrenze.

Nach offiziellen Daten überstieg die Zahl der Toten in Verbindung mit einer Corona-Infektion inzwischen die Marke von 5000. Am 31. Dezember stand der Wert bei 3388 Toten. Dies bedeutet, dass fast ein Drittel der Todesfälle seit Jahresbeginn verzeichnet wurde.

Wie das Gesundheitsministerium am Freitag mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 7168 Neuinfektionen verzeichnet. Der zweite Lockdown im Herbst hatte die Zahl der täglichen Neuinfektionen von mehr als 9000 auf wenige hundert gesenkt. Als Schwelle für eine Verschärfung der Corona-Massnahmen war im Dezember die Zahl von 2500 Neuinfektionen pro Tag gesetzt worden.

Knapp zwei Millionen Menschen in Israel sind allerdings auch schon doppelt gegen das Coronavirus geimpft worden. Experten machen ermutigende Signale bei der Wirksamkeit des Impfstoffes aus. Die Intensität der Kampagne nahm zuletzt jedoch ab, Impfungen wurden daher vor kurzem für alle ab 16 Jahren freigegeben.

Die Regierung macht für die hohen Zahlen vor allem eine Mutation verantwortlich, häufig wurden aber auch Lockdown-Regeln missachtet und nicht durchgesetzt. In Israel wird am 23. März gewählt.

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