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Zehn Prozent weniger Asylgesuche im ersten Halbjahr 2019

Im ersten Halbjahr 2019 wurden in der Schweiz 7029 Asylgesuche eingereicht, 10 Prozent weniger als in der gleichen Vorjahresperiode. Trotz der rückläufigen Gesuchszahlen bleibt für den Bund die Entwicklung in den Konfliktregionen und auf den Migrationsrouten unsicher.

Agentur
sda
15.08.19 - 15:32 Uhr
Politik

Die Entspannung der Migrationslage in Europa dürfe nicht darüber hinwegtäuschen, dass an den Grenzen Europas, im Nahen Osten und in Nordafrika «ein erhebliches Migrationspotenzial besteht», schrieb das Staatssekretariat für Migration (SEM) am Donnerstag in seiner Zusammenfassung der Asylstatistik für das erste Halbjahr 2019.

Gemäss der Mitteilung betrug der Rückgang der Asylgesuche in der Schweiz im zweiten Quartal 11,2 Prozent. Im Monat Juni allein lag der Rückgang sogar bei beinahe 20 Prozent. Die wichtigsten Herkunftsländer von Asylsuchenden im ersten Halbjahr 2019 waren Eritrea (1474 Gesuche), Afghanistan (597), Syrien (511), Türkei (495), Georgien (386) und Sri Lanka (377).

Im Rahmen des Resettlement-Programms sind im ersten Halbjahr 142 besonders schutzbedürftige Personen in die Schweiz eingereist, die aus dem syrischen Konfliktgebiet stammen. Für 2019 ist diesbezüglich die Aufnahme von bis zu 800 Personen geplant.

60'000 anerkannte Flüchtlinge

Ende Juni 2019 lebten in der Schweiz knapp 60«000 anerkannte Flüchtlinge, 10 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Zählt man noch die Flüchtlinge mit Ausweis B und C sowie Personen mit Rückkehrunterstützung hinzu, waren knapp 125»000 Personen aus dem Asylbereich in der Schweiz erfasst.

Das SEM hat ebenfalls das einmal jährlich erscheinende Monitoring zum Wegweisungsvollzug durch die Kantone veröffentlicht. Die Kantone sind für die Rückführung von Abgewiesenen in Herkunfts- oder in Dublin-Staaten zuständig. Hier haben laut SEM vor allem die hängigen Fälle eritreischer und iranischer Staatsangehöriger zugenommen.

Dafür konnten die Pendenzen für Tunesien und Nigeria aufgrund einer verbesserten Zusammenarbeit erneut abgebaut werden. Weiterhin problematisch ist der hohe Anteil von abgewiesenen Personen, deren Herkunftsstaat unbekannt ist, weil die Abklärungen aufwendig sind.

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