Trockenheit setzt dem Bündner Wald zu
Trotz grosser Niederschläge leiden die Wälder in Graubünden noch unter den Auswirkungen des Hitzesommers 2018. Bei weiteren Trockenperioden wären die negativen Effekte gross, warnt der bekannte Waldforscher Andreas Rigling.
Trotz grosser Niederschläge leiden die Wälder in Graubünden noch unter den Auswirkungen des Hitzesommers 2018. Bei weiteren Trockenperioden wären die negativen Effekte gross, warnt der bekannte Waldforscher Andreas Rigling.
Auch wenn es in den vergangenen Wochen in Graubünden zu vielen Regenfällen gekommen ist, haben die Bündner Wälder die Folgen des Hitzesommers 2018 längst nicht überstanden. Erst kürzlich wurde bekannt, dass allein im Churer Wald 1000 Bäume der Trockenheit zum Opfer gefallen sind.
«In den tieferen Lagen ist der Bündner Wald stark gestresst», weiss Andreas Rigling. Der bekannte Waldforscher leitet die Abteilung Walddynamik an der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL). Kürzlich hielt er in Davos ein Referat mit dem Titel «Wie viel Trockenheit ertragen unsere Wälder? Lehren aus extremen Trockenjahren.»
«Vor allem in den tieferen Lagen sind viele Bäume abgestorben.»
Andreas Rigling, Waldforscher
Gefahr droht vom Borkenkäfer
Im Interview mit der «Südostschweiz» nennt Rigling die Auswirkungen der extremen letztjährigen Trockenheit auf den Bündner Forst. Vor allem in tieferen Lagen seien viele Bäume abgestorben, darunter auch zunehmend Weisstannen. «Es wird befürchtet, dass wegen des Borkenkäfers auch die Fichten in höheren Lagen in eine kritische Phase kommen», erklärt der Schweizer Waldexperte.
Auch der Schutzwald betroffen
Folgenreich war der heisse Sommer auch für die Schutzwälder. Rigling: «In den tieferen Lagen hat die Schutzfunktion vermutlich vielerorts gelitten.» Sollte es auch 2019 oder 2020 wieder einen so trockenen Sommer geben, dann würden die «negativen Effekte gross sein», prognostiziert der Waldforscher.
Béla Zier ist Redaktor der gemeinsamen Redaktion Online/Zeitung «Südostschweiz» und «suedostschweiz.ch» und berichtet über die Region Davos und das Prättigau. Er ist seit 1993 für die Medienfamilie Südostschweiz tätig und arbeitet dort, wo er auch wohnt. In Davos.
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