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Stadt gibt grünes Licht für Handy-Antenne in Jona

Der Stadtrat hat die Einsprachen gegen eine Mobilfunkanlage an der Feldlistrasse in Rapperswil-Jona abgewiesen. Für die lange Bearbeitungszeit hat die Swisscom die Stadt gerügt.

14.02.19 - 15:50 Uhr
Politik
Dach des Anstosses: Auf dem Coop Bau und Hobby in Jona soll eine Swisscom-Antenne zu stehen kommen. Das passt einigen Anwohnern
Dach des Anstosses: Auf dem Coop Bau und Hobby in Jona soll eine Swisscom-Antenne zu stehen kommen. Das passt einigen Anwohnern
EVA PFIRTER

Nach über zwei Jahren hat die Stadt entschieden: Die Swisscom kann ihre geplante Mobilfunkanlage auf dem Flachdach des Coop Bau und Hobby an der Feldlistrasse in Jona bauen. Die Bau- und Umweltkommission der Stadt Rapperswil-Jona hat die Baubewilligung erteilt und die verbliebene Einsprache abgewiesen. Gegen das Bauvorhaben war eine Einsprache von 25 Mitunterzeichnenden eingegangen. Während des Verfahrens haben 15 Personen ihre Einsprache zurückgezogen.


Die Einsprechenden berufen sich auf den Immissionsschutz und führen gesundheitsgefährdende Strahlung ins Feld. Insbesondere die Tatsache, dass die Mobilfunkstrahlung «möglicherweise krebserzeugend» sein könnte, veranlasste die Einsprecher um die Jonerin Jolanda Leuzinger, sich gegen den Bau der Antenne zur Wehr zu setzen. Leuzinger findet insbesondere problematisch, dass sich im betreffenden Gebäude auch ein Kinderhort befindet. Zudem komme es zu einer Wertverminderung der benachbarten Liegenschaften. Diese könne bis zu 40 Prozent betragen.

Abschirmungen helfen


Die Stadt hat trotz der mehrfachen Begründung der Einsprache diese abgelehnt. «Bezüglich Mobilfunkstrahlung entspricht die Antenne der Norm», sagt der städtische Bauchef Thomas Furrer.
Nach Installation der Antenne würden sogenannte Abnahme-Messungen durchgeführt. Im Falle einer Strahlung im «oberen Bereich» würden zusätzliche Massnahmen wie Abschirmungen ergriffen, sagt Furrer. Der Entscheid zur Antenne an der Feldlistrasse reihe sich ein in weitere Entscheide, die einer klaren Normierung unterlägen. Furrer gibt auch zu bedenken, dass sich im Umkreis von 90 Metern des Coop Bau und Hobby zwei weitere Antennen von anderen Mobilfunkbetreibern befänden. Zudem werde die  zukünftige Umstellung auf 5G weitere Aufrüstungen bestehender Handy-Antennen oder auch neue Antennen erfordern. Für den Entscheid sei jedoch nur die Situation an der Feldlistrasse massgebend gewesen.


Aufwendige Korrespondenz


Der Entscheid der Stadt hätte sich derart verzögert, weil sich der briefliche Austausch mit der Einsprecherin in die Länge gezogen habe. «Die Einsprecherin führte immer wieder neue Studien ins Feld», erklärt Furrer. Zudem sei die Einsprache gegen die Mobilfunkanlage an der Feldlistrasse «nicht zuoberst auf der Prioritätenliste der Stadt» gestanden. Aufgrund der langen Zeitdauer der Abklärungen ist die Stadt von der Swisscom gerügt worden. Eine Frist für die Behandlung von Einsprachen existiere jedoch nicht, sagt Furrer.


Die Einsprache gegen die Handy-Antenne an der Feldlistrasse ist kein Einzelfall in Rapperswil-Jona. Unter anderen haben sich Anwohner auch gegen die Mobilfunkanlagen an der Alten Jonastrasse 83, der Belsitostrasse 4 und beim Bahnhof Kempraten gewehrt. Ob die Beschwerde weitergezogen wird, war bis Redaktionsschluss nicht eruierbar, da die Einsprecherin nicht erreichbar war. In den letzten sechs Jahren hätte auch ein Weiterzug von Beschwerden den Bau von Mobilfunkanlagen nie verhindern können, hält Thomas Furrer fest.

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