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Für Pontresina sind aller guten Dinge drei

Die Landsession 2019 des Grossen Rates findet im Kongress- und Kulturzentrum Rondo in Pontresina statt. Damit setzt sich die Gemeinde im Oberengadin gegen Klosters-Serneus durch.

Corinne
Raguth Tscharner
17.04.18 - 04:30 Uhr
Politik
Die Junisession 2019 des Grossen Rates wird im Kongress- und Kulturzentrum Rondo in Poschiavo stattfinden.
Die Junisession 2019 des Grossen Rates wird im Kongress- und Kulturzentrum Rondo in Poschiavo stattfinden.
ROMANO SALIS/PONTRESINA TOURISMUS

Insgesamt dreimal hat sich die Gemeinde Pontresina für die Durchführung der Landsession des Grossen Rates beworben. Beim dritten Anlauf hat es nun geklappt, und sie hat den Zuschlag bekommen. Der Grosse Rat stimmte gestern mit 116 Stimmen für eine Durchführung in der Engadiner Gemeinde. Im Grossratssaal zeigte sich ein klares Bild: Nein-Stimmen und Enthaltungen gab es keine. Im kommenden Jahr wird die Junisession also im Kultur- und Kongresszentrum Rondo der Gemeinde in Pontresina stattfinden.

Klosters-Serneus als Konkurrent

Wie Vizestandespräsidentin Tina Gartmann-Albin (SP, Chur) sagte, waren im Vorfeld zwei Bewerbungen für die Durchführung der Landsession fristgerecht eingegangen. Eine aus Pontresina und eine aus der Gemeinde Klosters-Serneus. Beide Bewerbungen seien sorgfältig geprüft worden, und man sei zum Schluss gekommen, dass beide Kandidaturen die Anforderungskriterien erfüllten.

Die Präsidentenkonferenz entschied sich schliesslich für Pontresina und schlug dem Grossen Rat diese Bewerbung vor. «Weil sich die Gemeinde Pontresina zum dritten Mal für die Durchführung der Landsession unseres Rates beworben hat, ihr Konzept sehr überzeugend ausgefallen ist und sie zudem mit dem Kongress- und Kulturzentrum ideal auf eine Landsession zugeschnitten ist», so Gartmann-Albin kurz vor der Abstimmung im Grossratssaal.

Die richtigen roten Blumen

Für Pontresina sei es eine Ehre, dass das Bündner Parlament die Gemeinde besuche, sagte der Geschäftsführer von Pontresina Tourismus, Jan Steiner, auf Anfrage. «Dass es nun beim dritten Anlauf geklappt hat, ist perfekt. Es zeigt einmal mehr, dass man nicht so leicht aufgeben sollte.»

Vor der Landsession als Herausforderung hat Steiner keine Angst, denn man habe viel Erfahrung. «Kongresse sind bei uns ‘Daily Business’ . Nun sind es einfach Politiker anstatt Geschäftsleute und hohe CEOs, die sich treffen werden», sagte er. Meistens seien dabei die kleinen Details die grössten Herausforderungen. «Zum Beispiel ob die roten Blumen im Saal die richtige rote Farbe haben.»

«Dass es nun beim dritten Anlauf geklappt hat, ist perfekt.»

Wie es im Bericht und Antrag der Präsidentenkonferenz heisst, kostet eine Grossratssession in Chur durchschnittlich etwa 170'000 Franken. Eine Session, die auswärts stattfindet, koste den Kanton erfahrungsgemäss fast doppelt so viel. Das Schreiben spricht von Mehrkosten von rund 150'000 Franken. Dazu zählen die Reisekosten, die Übernachtungs- und Mahlzeitenentschädigungen und die Infrastruktur.

Investitionen, die sich lohnen

Auch die Gemeinde Pontresina investiert. Sie übernimmt unter anderem die Kosten aller Räumlichkeiten für den Ratsbetrieb, des Rahmenprogramms, der Parkplätze für die Verwaltungsangestellten sowie des Auf- und Rückbaus der Infrastrukturen.

Laut Steiner bewegen sich diese Kosten mit Blick auf die Wertschöpfung im Rahmen und würden sich auszahlen. «Auch der Werbeeffekt darf nicht vergessen werden. Und ich bin sicher: Der eine oder andere Politiker wird seine Ferien danach in Pontresina verbringen», sagte Steiner.

Bisherige Landsessionen des Grossen Rates
2007 entschied das Bündner Parlament, dass sich der Grosse Rat einmal pro Legislaturperiode zu einer Session ausserhalb von Chur treffen sollte. Den Start machte Poschiavo, wo der Grosse Rat 2009 tagte. Es folgten Samnaun im Jahre 2012 und Arosa im Jahr 2015. Bereits zuvor tagte der Rat wegen Umbauarbeiten im und am Grossratsgebäude in Disentis/Mustér, Davos und Igis-Landquart.

Corinne Raguth Tscharner ist stellvertretende Chefredaktorin Online und Zeitung und Chefin vom Dienst bei «suedostschweiz.ch». Zuvor erlernte sie das journalistische Handwerk als Volontärin in vier verschiedenen Redaktionen (Print, Online, Radio, TV) und war als Online-Redaktorin tätig.

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