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Abenteuer im Bündner Herbst: Entspannte Wanderung in Fidaz

Im Herzen von Graubünden führt ein gemütlicher Wanderweg von Fidaz über weite Felder nach Flims. In unserem Wochenendtipp schnüren wir uns gemeinsam die Wanderschuhe an und testen die Route.

Anna
Panier
12.10.23 - 13:32 Uhr
Leben & Freizeit

Obwohl die Tage kürzer werden und die kalte Jahreszeit bereits vor der Tür steht, scheint Petrus aktuell in bester Laune zu sein. Das Wetter präsentiert sich von seiner schönsten Seite: Warme Sonnenstrahlen, die durch das farbenfrohe Laub tanzen und ein klarer, blauer Himmel, der über die bunten Baumkronen schimmert. Die idealen Voraussetzungen also für eine Entdeckungstour durch die Bündner Natur.

Genau aus diesem Grund nehmen wir in diesem «Wuchanendlich» noch einmal gemeinsam eine Herbstwanderung in Angriff. Mitbringen müsst ihr nicht mehr und nicht weniger als festes Schuhwerk, eure Trinkflasche und eine Sonnenbrille. Und vergesst auf keinen Fall, euer schönstes Lächeln anzuziehen! Ihr seid «ready to go»? Dann geht es jetzt auf nach Fidaz.

Am Fusse des Flimsersteins 

Zunächst schlendern wir gemütlich durch das Dörfchen Fidaz. An diesem frühen Samstagmorgen herrscht hier eine fast gespenstische Ruhe – lediglich das sanfte Rauschen des Windes in den Bäumen durchbricht die Stille. Unser Weg führt uns an vielen alten Ställen sowie einigen neu erbauten Häusern vorbei. Nach wenigen Minuten gelangen wir zu einer Brücke, vor der wir scharf links in die Via Cartenz einbiegen.

Nach einigen Metern stossen wir bereits auf die ersten Wegweiser. Wir folgen dem gelb-grünen Pfeil, der mit «Oberer Höhenweg Foppa-Fidaz» beschriftet ist. Keine Sorge, obwohl wir nur den unteren Höhenweg absolvieren, stimmt die Richtung. Die nächsten Minuten geht es für uns weiter entlang der Via Saledis. Der Flimserstein zu unserer Rechten wirkt zum Greifen nah. Bei genauerem Hinsehen erkennen wir am Felsen sogar mutige Wanderinnen und Wanderer, die den Klettersteig Pinut in Angriff nehmen. Dieser besondere Pfad existiert in seiner heutigen Form bereits seit 1907 und ist auch für Klettersteig-Neulinge geeignet.

Blick auf die Felswand: Vom Wanderweg aus kann man bei genauerem Hinsehen den Klettersteig Pinut erkennen.
Blick auf die Felswand: Vom Wanderweg aus kann man bei genauerem Hinsehen den Klettersteig Pinut erkennen.
Bild Anna Panier

Idyllische Ruhe auf dem Weg nach Flims 

An diesem Morgen lassen wir den Nervenkitzel beiseite und folgen der Via Saledis, bis die letzten Häuser an der Strasse hinter uns verschwinden. Vor uns entfaltet sich ein beeindruckendes Bergpanorama. Links und rechts breiten sich weitläufige Weideflächen aus. Wir halten kurz inne und atmen tief ein und aus. Die frische Luft tut gut und sorgt für ein belebendes Gefühl.

In den nächsten 60 Minuten durchstreifen wir das Grünland und geniessen die wärmenden Sonnenstrahlen. An diesem Samstagmittag sind wir fast ganz allein unterwegs, nur selten begegnen wir anderen Wanderinnen und Wanderern.

Pause mit Ausblick: Entlang des Wanderwegs laden zahlreiche Sitzbänke zu Verschnaufpausen mit Blick auf das Bergpanorama ein.
Pause mit Ausblick: Entlang des Wanderwegs laden zahlreiche Sitzbänke zu Verschnaufpausen mit Blick auf das Bergpanorama ein.
Bild Anna Panier 

Auf halbem Weg nach Flims gönnen wir uns eine kurze Verschnaufpause und machen es uns auf einer Bank bequem. Ein Blick auf das Handy zeigt, dass wir bereits seit etwas mehr als einer Stunde unterwegs sind. Wir geniessen das schöne Wetter und ruhen uns für einige Minuten aus, bevor wir unseren Weg fortsetzen.

Durch den Wald zum Endpunkt 

Das letzte Stück unserer Herbstwanderung führt uns geradewegs durch das weite Grün, bis wir schliesslich ein kleines Waldstück erreichen. Dort tauchen wir in den Wald ein und folgen kurz der «Senda Romontscha», einem Sprachlernpfad, der unter anderem die Entstehung der rätoromanischen Sprache erläutert.

Kurz darauf verlassen wir den Wald bereits wieder und setzen unseren Spaziergang durch die Felder fort. Es ist nun kurz vor 13 Uhr. An diesem sommerlichen Herbsttag steht die Sonne hoch am Himmel und streichelt unsere Gesichter. Langsam wächst das Verlangen nach einer erfrischenden Abkühlung. Deshalb entscheiden wir uns, den Höhenweg etwas zu verkürzen. Wir nehmen die Via Begl Valetta und steuern ins Zentrum von Flims, wo zum Abschluss ein kühles Getränk auf uns wartet.

Zwischen Schatten und Licht: Für einen kurzen Abschnitt führt der Wanderweg durch den Wald.
Zwischen Schatten und Licht: Für einen kurzen Abschnitt führt der Wanderweg durch den Wald.
Bild Anna Panier 

Schöner Ausflug für Familien

Der verkürzte Höhenweg liegt malerisch und ist auch im Herbst zum Wandern geeignet. Der Pfad ist unkompliziert und stellt keine besonderen Anforderungen. Unterwegs bieten sich immer wieder Gelegenheiten für Verschnaufpausen. Ausserdem gibt es in Fidaz Hofläden, die sich als Einkaufsmöglichkeiten für ein «Znüni» oder «Zvieri» anbieten.

Mit einer längeren Pause beanspruchte der Weg rund zwei Stunden. Da der Pfad sehr gerade verläuft, eignet er sich auch gut für Familien. Während unserer Wanderung begegneten wir nur einer Handvoll anderer Wanderinnen und Wanderern. Es ist also sehr ruhig – ideal, um sich von der stressigen Woche zu erholen. Wer am Wochenende lieber Action sucht, sollte sich jedoch unsere alternativen «Wuchanendlich»-Tipps ansehen, wie beispielsweise die «Krimi-Schnitzeljagd» in Savognin

Insgesamt vergeben wir im Rahmen von #SOtestet dem Erlebnis in Fidaz fünf von fünf möglichen Steinböcken.

#SOtestet 
Unsere Autorinnen und Autoren bewerten ihre «Wuchanendlich»-Tipps jeweils mit einer Steinbock-Skala analog einer Sternebewertung. Fünf Steinböcke stehen für sehr gut, während ein Steinbock eine schlechte Erfahrung symbolisiert. Diese Bewertung zeigt unserer Community schnell und einfach, wie empfehlenswert ein Ausflug, ein Restaurant oder andere Freizeitaktivitäten sind.

Anna Panier arbeitet als Redaktorin bei Online/Zeitung. Sie absolvierte ein Praktikum in der Medienfamilie Südostschweiz und studiert aktuell Multimedia Production im Bachelor an der Fachhochschule Graubünden in Chur.

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