×

So bereitet ihr eure Kräuter auf den Winter vor

Jedes Kraut hat sein eigenes Aroma und seine ganz eigenen Superkräfte, die unser Essen aufs nächste Level bringen. Wie eure Kräuter optimal überwintern, erfahrt ihr hier.

Nicolas
Boschung
01.11.23 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Kleiner Garten: Viele Hobbygärtnerinnen – und Gärtner nutzen ein Hochbeet, um auf einfache Art und Weise Kräuter anzupflanzen – die beim richtigen Umgang auch den Winter überstehen.
Kleiner Garten: Viele Hobbygärtnerinnen – und Gärtner nutzen ein Hochbeet, um auf einfache Art und Weise Kräuter anzupflanzen – die beim richtigen Umgang auch den Winter überstehen.
Bild Archiv

Kräuter enthalten wichtige Spurenelemente und Vitamine und sind geerntet vom eigenen Balkon wesentlich günstiger, als wenn sie im Supermarkt gekauft werden.

Wenn der Winter naht und die Tage kälter werden, geht langsam aber sicher die Kräutersaison zu Ende. Gärtnerin Tamara Britt vom Urech Garten Center in Chur gibt Auskunft zu verschiedenen Kräuterarten und wie diese optimal überwintern können.

Zuerst wollen wir aber von euch wissen, ob ihr eigene Kräuter anpflanzt:

Pflanzt ihr eigene Kräuter an?

Auswahlmöglichkeiten

Hier ein kurzer Überblick zu den elf beliebtesten Sorten:

1. Basilikum

Basilikum: Er besticht durch satte, grüne Farben und schirmartige Blattform.
Basilikum: Er besticht durch satte, grüne Farben und schirmartige Blattform.
Bild Freepik

Die Sorte genuesischer Basilikum überwintert in der Regel nicht und muss im nächsten Jahr neu angepflanzt werden. Laut Britt sollte diese Sorte in Graubünden und der Schweiz deshalb eher nicht ausgesät werden. Besser eignet sich Strauchbasilikum. Dieser ist in der Lage, frostfrei zu überwintern. 

2. Petersilie

Petersilie wächst unterschiedlich: Die essbaren Blätter sind entweder gekräuselt oder glatt.
Petersilie wächst unterschiedlich: Die essbaren Blätter sind entweder gekräuselt oder glatt.
Bild Freepik

Diese zweijährige Pflanze kann draussen gut überwintern. Auch im Winter können «Peterli»-Blätter noch geerntet werden. Die braunen Blätter darf man später bis unten abschneiden. Sobald das Kraut im zweiten Jahr zu blühen beginnt, wird es giftig. Auch wenn Blätter und Stiele nicht mehr essbar sind, darf man Petersilien wegen ihrer Blüten dennoch für die Bienen stehen lassen, wie die Gärtnerin betont.

3. Rosmarin

Das Nadelgewächs unter den Kräutern: Ein eingetopfter Rosmarin reckt sich zu den Sonnenstrahlen.
Das Nadelgewächs unter den Kräutern: Ein eingetopfter Rosmarin reckt sich zu den Sonnenstrahlen.
Bild Freepik

Rosmarin ist eher nicht winterhart. Das bedeutet, dass er Frost und Minustemperaturen nicht standhält. In höher gelegenen Bergregionen droht die Pflanze deshalb einzugehen. An einem warmen Ort mit viel Licht kann der Rosmarin aber dennoch gut überwintern und ist auch im nächsten Jahr noch quicklebendig und essbar.

4. Thymian

Holzig und dunkelgrün: Thymian besteht aus vielen, kleinen Ästchen und kleinen, nadelartigen Blättern.
Holzig und dunkelgrün: Thymian besteht aus vielen, kleinen Ästchen und kleinen, nadelartigen Blättern.
Bild Unsplash

Thymian kann man ohne schlechtes Gewissen draussen an der Kälte stehen lassen. Diese Pflanze ist äusserst hart im Nehmen und hält eine Woche bei minus 15 Grad problemlos aus. Seine getrockneten Blätter können gut für Tee benutzt werden. Laut Gärtnerin Tamara Britt benötigt Thymian nur wenig Wasser und bleibt sowohl im Winter als auch im Sommer grün.

5. Salbei

Ein Meer aus grünen Blättern: Salbei ist an seiner pelzigen, rauen Blattoberfläche und holzigen Trieben zu erkennen.
Ein Meer aus grünen Blättern: Salbei ist an seiner pelzigen, rauen Blattoberfläche und holzigen Trieben zu erkennen.
Bild Freepik

Auch Salbei ist widerständig gegen kalte Temperaturen. Darum ist er wie geschaffen für ein fixes Hochbeet. Hat «Salvia officinalis», wie das Kraut mit lateinischem Namen heisst, einmal eine gewisse Grösse erreicht, verholzen die untersten Triebe. Im Herbst oder Frühling darf der Salbei so zurückgeschnitten werden, dass ein wenig grün vor der verholzten Stelle übrig bleibt.

6. Oregano

Nicht zu verwechseln mit dem Oregano im Glas: Die Oreganoblätter sind kurz, hellgrün und vorne spitz zulaufend.
Nicht zu verwechseln mit dem Oregano im Glas: Die Oreganoblätter sind kurz, hellgrün und vorne spitz zulaufend.
Bild Unsplash

Das beliebte Pizzagewürz Oregano trotzt ebenfalls kalten Witterungsverhältnissen, sofern es sich nicht um eine einjährige Sorte handelt. Wird oberirdisch alles braun, darf die Pflanze im Frühling bodeneben abgeschnitten werden.

7. Pfefferminze

Wenn Frische ein Bild wäre: Merkmale der Pfefferminze sind gezackte Blätter und eine netzartige, grüne Blattoberfläche.
Wenn Frische ein Bild wäre: Merkmale der Pfefferminze sind gezackte Blätter und eine netzartige, grüne Blattoberfläche.
Bild Freepik

Pfefferminze kennt man von Mojitos oder Pfefferminztee. Obwohl die Pflanze nicht einheimisch ist, kann das «Kaugummikraut» gut überwintern. Im Frühling oder Herbst dürften Gartenfans die eingegangenen Blätter und Stiele bis zum Boden abtrennen, erklärt Britt weiter. So sollte Pfefferminze im Frühling wieder zu neuem Leben erwecken.

8. Schnittlauch

Rosarote Blüten: Auch der Schnittlauch blüht im Frühling.
Rosarote Blüten: Auch der Schnittlauch blüht im Frühling.
Bild Unsplash

Der langhaarige Grünling Schnittlauch überlebt mehrere Jahre und kann auch noch im Winter gut geerntet werden. Was für die Pfefferminze gilt, funktioniert auch beim Schnittlauch. Sobald er braun und welk wird, darf er ebenerdig zurückgeschnitten werden. Wird er besonders gross, kann man ihn, ganz nach dem Motto aus eins mach zwei, auch in zwei Gartentöpfe aufteilen. Auch wenn der Schnittlauch im Frühling in voller Blüte steht, ist er noch geniessbar und die Blüten selbst kann man auch essen.

9. Gewürzlorbeer

Ein blühender Lorbeerzweig: Merkmale des Lorbeers sind grosse, gewellte Blätter und rötliche Zweige.
Ein blühender Lorbeerzweig: Merkmale des Lorbeers sind grosse, gewellte Blätter und rötliche Zweige.
Bild

Wie der Rosmarin kann auch der Gewürzlorbeer frostfrei in einem Topf überwintern. Zimmertemperaturen verträgt der Gewürzlorbeer nicht. Am besten stellt man ihn in ein Treppenhaus, sofern dieses ungeheizt ist, oder man stellt ihn an ein Fenster mit genügend Sonneneinstrahlung, damit er auch im Winter wächst.

10. Zitronenmelisse

Macht im Topf eine gute Falle: Das sind Setzlinge von Zitronenmelissen.
Macht im Topf eine gute Falle: Das sind Setzlinge von Zitronenmelissen.
Bild Envato

Die stark nach Zitrone riechende Pflanze sollte man vor Wintereinbruch circa 15 bis 20 Zentimeter bis ins Holz zurückschneiden. «Im Frühling treibt die Zitronenmelisse wieder sehr gut aus», wie die Expertin erklärt. Die Blätter können für Tee geerntet und getrocknet werden. Für einen wohltuenden Tee brauche es nur ein paar frische Blätter und heisses Wasser.

11. Goldmelisse

Eine Goldmelisse in Frühform: Ein frisch gepflanzter junger Setzling steht in einem Beet.
Eine Goldmelisse in Frühform: Ein frisch gepflanzter junger Setzling steht in einem Beet.
Bild Envato

Die schönen Blüten der Goldmelisse sind gut für Tee oder Sirup. Die Pflanze ist winterhart und eignet sich für draussen im Topf. Im Herbst oder Frühling dürfen die Stängel bodeneben abgeschnitten werden. Wer dieses Kraut bei sich zu Hause habe, tue auch den Bienen etwas Gutes, so Britt abschliessend. 

Weitere hilfreiche #SOfunktionierts-Artikel findet ihr ausserdem in folgendem Dossier:

Nicolas Boschung arbeitet als Freier Mitarbeiter bei der Redaktion Online. Er ist in der Nähe des Greifensees im Zürcher Oberland aufgewachsen und studiert seit 2021 Multimedia Production in Chur. Seit Sommer 2023 schreibt er für «suedostschweiz.ch».

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Leben & Freizeit MEHR