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Kühlschrank oder Vorratskammer: Wo wird was aufbewahrt?

Vom Öffnen der Verpackung bis zum letzten Bissen – die Haltbarkeit unserer Esswaren ist ständig im Wandel. Wir geben euch Tipps und Tricks rund um die Lebensmittellagerung.

Anna
Panier
07.07.23 - 12:15 Uhr
Leben & Freizeit
Kühlschrank oder Vorratskammer: Nicht jedes Gemüse sollte im Kühlschrank aufbewahrt werden und manche Früchte müssen alleine in einer Schüssel gelagert werden. Wir helfen weiter. 
Kühlschrank oder Vorratskammer: Nicht jedes Gemüse sollte im Kühlschrank aufbewahrt werden und manche Früchte müssen alleine in einer Schüssel gelagert werden. Wir helfen weiter. 
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Der Kühlschrank brummt, die Speisekammer quillt über und der Küchentisch ist mit einer bunten Mischung aus Obst und Gemüse gespickt – doch sind das wirklich die besten Orte, um all diese Lebensmittel aufzubewahren?

Viele von uns kennen das Szenario: Wir blicken «gluschtig» in die Fruchtschale, nur um festzustellen, dass Apfel, Birne und Co. nicht mehr frisch sind oder wir finden ein Stück Brot, das bereits hart und ungeniessbar geworden ist. Mit der richtigen Lagerung könnten all diese Probleme vermieden werden.

Genau aus diesem Grund haben wir uns in den Weiten des Internets schlau gemacht und erklären euch nun, welche Lebensmittel im Kühlschrank aufbewahrt werden sollten und welche in die Vorratskammer gehören.

Los gehts mit Nummer eins. 

#1 Ketchup, Mayonnaise und andere Sossen sind weniger heikel als gedacht

Kühle Lagerung: Sossen wie Ketchup werden am besten kühl gelagert.
Kühle Lagerung: Sossen wie Ketchup werden am besten kühl gelagert.
Bild Freepik

Viele Menschen stellen geöffnete Ketchup-Flaschen oder angebrochene Mayonnaise-Tuben in den Kühlschrank. An dem ist grundsätzlich auch nichts auszusetzen. Allerdings könnten die Sossen je nach Zustand und Verbrauch auch bei Raumtemperatur gelagert werden. Zum Beispiel ganz «easy» im Küchenregal. Die Produkte enthalten in der Regel viele Konservierungsmittel wie Essig und Salz, die dazu beitragen, die Lebensmittel vor dem Verderben zu schützen. 

Wenn ihr täglich zu den Sossen greift und die Produkte entsprechend schnell aufbraucht, müsst ihr sie nicht zwingend kühl lagern. Es ist aber dennoch die bessere Idee, die Produkte im Kühlschrank aufzubewahren. Bei jedem Öffnen können Bakterien in die Flasche respektive Tube gelangen, wodurch dann wiederum die Qualität der Sossen verschlechtert wird und die Produkte schneller verderben. Eine kühle Lagerung wirkt diesem Vorgang entgegen. 

#2 Kleine Überraschung bei angefangenen Teigwaren 

Trockene Pasta: Wenn ihr die Packung der Teigwaren öffnet, solltet ihr die Teigwaren anschliessend luftdicht verpacken. 
Trockene Pasta: Wenn ihr die Packung der Teigwaren öffnet, solltet ihr die Teigwaren anschliessend luftdicht verpacken. 
Bild Freepik

Auf den Verpackungen von Spaghetti, Fusilli und anderen getrockneten Pasta-Arten steht in der Regel ein Verfallsdatum. Dieses kann aber weitgehend ignoriert werden. Pasta kann kaum verderben und hält sich mehrere Jahre, einzig der Geschmack geht irgendwann verloren. 

Die Pasta solltet ihr deshalb nach dem Öffnen luftdicht aufbewahren, zum Beispiel im alten Tupperware von eurem «Mami», das ihr nie zurückgegeben habt. Trockene Pasta muss nicht gekühlt werden. Anders sieht das bei frischen oder selbst gemachten Teigwaren aus. Aufgrund der rohen Eier solltet ihr die frischen Nudeln spätestens nach zwei Tagen im Kühlschrank verschlingen. 

Falls ihr gekochte Pasta aufbewahren wollt, packt ihr sie am besten auch in Tupperwares und stellt sie in den Kühlschrank. Hier ist gesunder Menschenverstand gefragt: Solange die Pasta gut aussieht und nicht seltsam riecht, könnt ihr sie problemlos geniessen. 

#3 Beim Brot wird es etwas «tricky»

Eine knusprige Kruste, ein luftiger Teig und ein feiner Duft – so stellt man sich das perfekte Brot vor. Damit das Brot seine Frische behält, muss es jedoch richtig aufbewahrt werden. Am längsten hält sich das Brot gemäss Bäckerinnen und Bäcker in einem unglasierten Tontopf. Macht euch keine Sorgen, falls ihr nicht im Besitz eines solchen Topfs seid. Natürlich könnt ihr auch Brotboxen aus Plastik oder Metall nutzen, solange sie ausreichend Lüftungslöcher haben. Die Luft sollte zirkulieren können, um Schimmelbildung vorzubeugen. Deshalb ist es auch keine gute Idee, übrig gebliebenes Brot in einen Sandwichbeutel luftdicht zu verpacken. 

Das Brot stellt ihr in der Box am besten auf die Schnittkante, so wird es an der offenen Seite weniger schnell hart. Idealerweise schaut ihr euch schon beim Kauf des Brots das Ablaufdatum genauer an. Denn der Zeitpunkt des Kaufs und die Brotsorte sind entscheidend. Nicht jedes Brot ist gleich lange haltbar. Man geht von folgender Faustregel aus: Helle Brote halten weniger lange als dunkle Brote. Zu tun hat das mit dem grösseren Anteil an Weizen, wodurch helles Brot schneller austrocknet. 

Falls ihr Brot länger aufbewahren wollt, empfiehlt es sich, es einzufrieren. Am besten legt ihr das Brot noch möglichst frisch in das Gefrierfach – sei es in Scheiben oder als ganzen Laib. Wenn ihr dann «Gluscht» auf ein Stück Brot habt, könnt ihr das tiefgefrorene Brot entweder bei Zimmertemperatur in die Küche legen und auftauen oder ihr befeuchtet es mit ein wenig Wasser und backt es für ein paar Minuten.

#4 Gemüse und Obst 

Nicht nebeneinander: Anders als auf dem Symbolbild sollte gewisses Gemüse wie Tomaten separat aufbewahrt werden. 
Nicht nebeneinander: Anders als auf dem Symbolbild sollte gewisses Gemüse wie Tomaten separat aufbewahrt werden. 
Bild Freepik

Nicht selten werden Obst und Gemüse weggeworfen, weil sie faul oder nicht mehr knackig sind. Mit der richtigen Lagerung kann dem entgegengewirkt werden. So habt ihr einerseits länger etwas von den Lebensmitteln, anderseits spart ihr auch Geld. 

Bei Gemüse und Obst liegt die Schwierigkeit darin, zu wissen, was in den Kühlschrank darf und was nicht. Am besten orientiert ihr euch an dem Einkaufsladen, in dem ihr euren Einkauf getätigt habt. Alles, was im Laden gekühlt war, sollte auch zu Hause in den Kühlschrank. Wenn das nicht zutrifft, lagert ihr die Produkte vorzugsweise in einer Schale ausserhalb des Kühlschranks. 

Falls euer Kühlschrank ein Frischefach hat, solltet ihr dieses auf jeden Fall nutzen. Diese Fächer bieten die optimale Temperatur und Luftfeuchtigkeit, um Früchte und Gemüse ohne Verpackung darin zu lagern. 

Aber was gehört nun in die Kühle und was nicht? Hier eine kleine Übersicht:

Salat: Nach dem Einkaufen auspacken, gut waschen und trockenschleudern. Portionenweise in luftdichten Beuteln im Kühlschrank aufbewahren. 

Gurken: Ebenfalls nach dem Kauf waschen und abtrocknen. Danach mit einem Tuch umwickeln oder in einen Plastikbeutel legen und im Kühlschrank lagern. Das Einpacken hilft, dass die Gurke wegen ihres hohen Wassergehalts nicht austrocknet.

Tomaten: Sie sollten nicht in den Kühlschrank, sondern ausserhalb der Kälte aufbewahrt werden, beispielsweise in einer Schale in der Küche. Die Tomaten reifen so weiter und behalten ihren Geschmack. Passt aber gut auf, dass ihr die Tomaten nicht in der Nähe von anderem Gemüse und Obst lagert. Tomaten enthalten nämlich ein Reifegas, welches dazu führen kann, dass anderes Gemüse und Obst schneller reift. 

Kartoffeln: Die stärkehaltige Knolle mag es kühl und dunkel. Helle, warme oder feuchte Räume sind nichts für Kartoffeln. Bei Lichteinfall produzieren sie nämlich den giftigen Bitterstoff Solanin, was an grünen Flecken oder Keimansätzen zu erkennen ist. Obwohl Kartoffeln kalte Räume mögen, ist der Kühlschrank nicht die beste Wahl, da er zu feucht ist und Kartoffeln schnell zum Schimmeln bringt. Am besten lagert ihr die Knollen in einem kühlen, dunklen Keller. 

Kräuter: Vielfach werden Kräuter nach dem Einkauf in ein Glas Wasser gestellt. Das bringt aber nicht den erwünschten Effekt, da sie meistens schon nach kurzer Zeit welken. Besser ist es, die Kräuter zu zerkleinern und in einer Plastikbox im Kühlschrank aufzubewahren. 

Äpfel: Genau wie Tomaten scheiden Äpfel ein Reifegas aus. Deshalb solltet ihr auch Äpfel separat aufbewahren. Entweder könnt ihr sie in den Kühlschrank stellen oder ihr lagert sie in einer eigenen Schale bei Raumtemperatur. 

Ananas, Bananen und Mango: Exotische Früchte wie Mangos, Bananen oder Ananas sind kälteempfindlich. Idealerweise lagert ihr diese Früchte ausserhalb des Kühlschranks an einem lichtgeschützten Plätzchen. Keinesfalls solltet ihr die Früchte in Plastikbeuteln verstauen, dadurch faulen sie nämlich schneller. 

Trauben: Am besten lagert ihr Weintrauben im Gemüsefach des Kühlschranks. Dort sollten sie rund zwei Wochen frisch bleiben. Ihr könnt die kleinen Früchtchen auch bei Zimmertemperatur lagern. Dann müsst ihr aber regelmässig die faulen Trauben aussortieren und darauf achten, dass sich die Früchte nicht gegenseitig erdrücken. Ihr könnt Trauben auch einfrieren, um sie länger haltbar zu machen.

Beeren: Die meisten Beeren sind sehr empfindlich und tendieren dazu, rasch zu faulen. Deshalb kontrolliert ihr im Idealfall direkt beim Einkauf, ob sich im Paket Beeren verstecken, die bereits eingedrückt sind oder faulen. Zu Hause solltet ihr die Beeren waschen und auf einem Teller abgedeckt im Gemüsefach im Kühlschrank lagern. Wenn ihr die Beeren länger aufbewahren wollt, friert ihr sie am besten ein oder püriert sie.

#5 Beim Fleisch dürft ihr pingelig sein

Nicht jede Person isst Fleisch oder hat es gerne, wenn ihr aber zu jenen Personen gehört, die es gerne essen, solltet ihr ganz besonders gut auf die Lagerung achten. Werden Fleischprodukte falsch gelagert und danach verzehrt, kann das ziemlich gefährlich werden und beispielsweise eine Lebensmittelvergiftung mit sich ziehen. 

Im Allgemeinen gilt deshalb: Fleisch sollte immer im Kühl- oder Gefrierschrank aufbewahrt werden. So bleibt die Frische erhalten und das Wachstum von Bakterien wird verhindert. Das Fleisch sollte im Kühlschrank möglichst im unteren Drittel gelagert werden. Frisches Fleisch darf in der Originalverpackung bleiben, bis ihr es verwendet. Achtet mit besonderer Sorgfalt auf das angegebene Ablaufdatum. Rind-, Schweine- und Wildfleisch könnt ihr normalerweise bis zu fünf Tagen im Kühlschrank lagern. Geflügel hingegen ist meistens nur ein bis zwei Tage haltbar. Falls ihr das Fleisch nicht innerhalb dieser Zeit verwenden könnt, friert ihr es vorzugsweise ein. 

#6 Milchprodukte in der Regel schnell aufbrauchen 

Ähnlich wie Fleischprodukte sind auch Milchprodukte bezüglich der Aufbewahrung eher heikel. Sprich, auch hier müsst ihr mit grosser Sorgfalt darauf achten, dass sie jeweils gekühlt gelagert werden. Am besten bewahrt ihr Milchprodukte wie Milch oder Joghurt in der Originalverpackung auf. So wird die Frische beibehalten und es können sich weniger schnell Bakterien bilden. Zudem schützt ihr die Milchprodukte vor Gerüchen anderer Lebensmittel. Insbesondere Milch nimmt gerne Mal solche Gerüche an. 

Geöffnete Milch solltet ihr bestenfalls innerhalb einer Woche aufbrauchen. Bei Käse oder Joghurt sieht das ein wenig anders aus: Diese beiden Produkte sind mindestens zwei Wochen haltbar. Den Käse packt ihr am besten in Wachspapier oder in einen luftdichten Behälter. Auf diese Weise kann er auch bis zu vier Wochen aufbewahrt werden. 

Rahm und Rahmerzeugnisse sollten wie alle anderen Milchprodukte ebenfalls immer im Kühlschrank aufbewahrt und innerhalb des auf der Verpackung angegebenen Mindesthaltbarkeitsdatums verwendet werden. 

Wo ihr Milchprodukte im Kühlschrank verstaut, sehr ihr in der obigen Grafik nochmals bildlich dargestellt.

Habt ihr noch weitere Tipps für die Aufbewahrung von Lebensmitteln? Lasst es uns in den Kommentaren wissen.

Anna Panier arbeitet als Redaktorin bei Online/Zeitung. Sie absolvierte ein Praktikum in der Medienfamilie Südostschweiz und studiert aktuell Multimedia Production im Bachelor an der Fachhochschule Graubünden in Chur.

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