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Was tun am nasskalten 1. August?

Obwohl sich das Wetter am Montag nochmals von seiner freundlichen Seite zeigt, der Nationalfeiertag wird grösstenteils nass und kalt. Höchste Zeit für Schlechtwetterprogramm-Vorschläge.

31.07.23 - 16:00 Uhr
Leben & Freizeit
Wenigstens noch trocken: Etwas schief schaut dieses Sonnenlampion dem Nationalfeiertag entgegen.
Wenigstens noch trocken: Etwas schief schaut dieses Sonnenlampion dem Nationalfeiertag entgegen.
Bild Archiv

Der 1. August fällt wettertechnisch grösstenteils ins Wasser oder wird vom Winde verweht, und es wird vergleichsweise kühl, wie Meteonews schreibt. «Das wahrscheinlichste Szenario sieht aktuell wie folgt aus: Tagsüber nach etwas Sonne, aufkommende Regengüsse und Gewitter. Dazu böig auffrischender Westwind und knapp über 20 Grad.»

Wer also am 1. August auf nasse Füsse, klamme Finger und aufgeweichte Lampions verzichten will, organisiert sich die entsprechende Ausrüstung oder überlegt sich ein Alternativprogramm, das vorzugsweise drinnen stattfindet. Wir hätten da ein paar Ideen.

Indoor-Brunch

Herr und Frau Schweizer brunchen gerne am 1. August. Es steht jedoch nirgends geschrieben, dass dieser Brunch draussen stattfinden muss. Wer bereits einen organisiert hat, verlegt das Buffet einfach ins Wohnungsinnere. Essen geht auch unter Dach wunderbar.

Für alle, die noch 1.-August-Weggen brauchen, haben wir ein Video-Rezept gefunden.

Raclette oder Fondue

Die Walliser haben das Raclette bereits im 16. Jahrhundert erfunden. Bei den «Üsserschwiizer» oder «Grüezini», wie die Deutschschweizer im Wallis genannt werden, herrscht der allgemeine Irrglaube vor, Raclette sei ein Wintergericht. Da sollten wir aber über unseren Schatten springen – insbesondere an einem verregneten Nationalfeiertag. Und wenn wir uns schon damit abgefunden haben, im Sommer Raclette zu essen, können wir uns auch Gedanken über ein Käsefondue machen.

Höhenfeuerfeeling ohne Brandgefahr

Zum 1.-August-Programm gehört ein Höhenfeuer so wie der Christbaum zu Weihnachten. Nun herrscht in der Region trotz des schlechten Wetters verbreitet erhebliche bis grosse Waldbrandgefahr. Um nicht auf das Knistern eines gemütlichen Feuers verzichten zu müssen, gibt es auf Streamingdiensten oder auf Youtube Abhilfe mit Aufnahmen von Kaminfeuern. Schaut man sich die dann auch noch mit Soundbar oder Home-Cinema-Anlage an, ist das Höhenfeuerfeeling nahezu perfekt.

Feuerwerk gefällig?

Aktuell werden Unterschriften gesammelt für ein Verbot von Feuerwerken. Bis Mitte Juli sind bereits 90'000 Unterschriften gesammelt worden. Bis im November sollten auch die fehlenden 10'000 noch zustandekommen. In Graubünden gibt es für den kommenden 1. August kein allgemeingültiges, kantonal erlassenes Feuerwerksverbot, wie der Website des Amts für Wald und Naturgefahren zu entnehmen ist. Einzelne Gemeinden haben selbstständig Verbote und Weisungen erlassen.

Auch beim Thema Feuerwerk bieten sich die heimischen Bildschirme als Alternative an. Auf Netflix kann man sich die Dokumentation «Die Himmelsleiter – Cai Guo-Quangs Kunst» anschauen. Der Chinese ist für seine pyrotechnischen Inszenierungen bekannt. Der Film handelt von seinem bisher gewagtesten Projekt.

Wer sich lieber einfach nebenbei von einem Feuerwerk berieseln lassen will, ohne der Handlung eines Films folgen zu müssen, der wird auch hier auf Youtube fündig. Das sind dann zwar oft Silvesterfeuerwerke, das sollte dem patriotischen «Aaaaah» und «Ooooh» aber keinen Abbruch tun. Wir haben sogar ein Nicht-Silvester-Feuerwerk vom August 2019 in Japan gefunden. Näher ans 1.-August-Feuerwerk kommt man kaum.

(Patriotische) Filmtipps

Starten wir auch hier wieder mit Netflix. Warum nicht Roger Federer dabei zuschauen, wie er ein Showmatch organisiert und Rafael Nadal, Bill Gates und Trevor Noah dazu einlädt? «Roger Federer. Das Wiedersehen» ist auf Netflix verfügbar. Klar, das Match ist in Südafrika – aber hey, es ist Roger Federer. Und wenn er versucht, Rafa zu einem Match einzuladen, verspricht das sehr lustig zu werden.

Weniger sportlich, dafür nicht minder patriotisch oder zumindest sehr schweizerisch wären folgende Filmtipps:

Gilberte de Courgenay

Der Film aus dem Jahr 1941 erzählt die Geschichte der namensgebenden Wirtetochter, die sich im Ersten Weltkrieg um die Nöte der Soldaten kümmert und sie auf ihre patriotischen Pflichten aufmerksam macht. Im Rahmen der Geistigen Landesverteidigung während des Zweiten Weltkrieges wurde Gilberte de Courgenay, auch dank dieses Films, zur patriotischen Kultfigur.

Mein Name ist Eugen

Eugen und seine Freunde dürfen nicht mit ins Pfadilager. Stattdessen machen sie sich mit der Schatzkarte des «Königs der Lausbuben» auf die Suche nach dem Schatz vom Titicacasee. (Verfügbar auf Play Suisse).

Achtung fertig Charlie

Antonio wird bei seiner Hochzeit von der Militärpolizei abgeholt, weil er nicht in die RS eingerückt ist. Nun versucht er alles, um vom Militärdienst loszukommen. (Verfügbar im Sky Store).

Die Schweizermacher

Die Beamten Max Bodmer und Moritz Fischer kontrollieren im Auftrag der Einbürgerungsbehörde alle, die den Schweizer Pass beantragt haben. Fischer verliebt sich dabei in eine jugoslawische Tänzerin, die er eigentlich kontrollieren sollte. (Verfügbar auf Play Suisse).

Beresina oder die letzten Tage der Schweiz

Das russische Callgirl Irina bezaubert ihre prominenten Kunden aus Wirtschaft, Politik, Armee und Medien. Dabei aktiviert sie eher unabsichtlich eine Geheimtruppe aus dem Zweiten Weltkrieg, die daraufhin einen Putsch durchführt. Der Film stammt übrigens vom Flimser Film-, Theater- und Opernregisseur Daniel Schmid. (Verfügbar im Sky Store).

Feiert ihr den 1. August auch bei schlechtem Wetter im Freien?

Auswahlmöglichkeiten

Etwas Kultur bitteschön

Wer sich ausserhalb der eigenen vier Wände kulturell weiterbilden möchte, könnte am Nationalfeiertag auch in ein Museum gehen. Einige verlangen am 1. August keinen Eintritt.

Lachen für den inneren Sonnenschein

Wem das Lachen ob der düsteren Wetteraussichten vergangen ist, der kann sich vielleicht durch die nicht ganz ernstgemeinte Nacherzählung der Wilhelm-Tell-Geschichte durch das Cabaret Marcocello etwas erheitern lassen.

David Eichler arbeitet als redaktioneller Mitarbeiter bei der gemeinsamen Redaktion von Online/Zeitung. Er ist in Laax aufgewachsen, hat in Winterthur Journalismus und Organisationskommunikation studiert, und lebt in Haldenstein. Seit 2019 schreibt er für «suedostschweiz.ch.»

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