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Er sprach Schwarzenegger und Celentano: Thomas Danneberg ist tot

Er war die Stimme von Arnold Schwarzenegger, Terence Hill und Adriano Celentano: Der viel beschäftigte Synchronsprecher Thomas Danneberg ist tot.

Agentur
sda
02.10.23 - 19:30 Uhr
Kultur
ARCHIV - Thomas Danneberg, Synchronsprecher, kommt zur Premiere des Films "Mein Name ist Somebody - Zwei Fäuste kehren zurück". Er ist am Samstag, 30.09.2023 an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben. Foto: Gerald Matzka/dpa-Zentralbild/dpa
ARCHIV - Thomas Danneberg, Synchronsprecher, kommt zur Premiere des Films "Mein Name ist Somebody - Zwei Fäuste kehren zurück". Er ist am Samstag, 30.09.2023 an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben. Foto: Gerald Matzka/dpa-Zentralbild/dpa
Keystone/dpa-Zentralbild/Gerald Matzka

Das bekam die Deutsche Presse-Agentur in Berlin am Montag aus Branchenkreisen bestätigt. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet, darunter die «Bild»-Zeitung. «Thomas ist am Samstag in meinem Beisein in unserem Haus am Wannsee an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben», sagte Witwe Leni Danneberg der «Bild». Er wurde 81 Jahre alt.

Der Berliner hatte Ende der 1950er Jahre seine Ausbildung am Theater absolviert und danach viele Jahre auf Bühnen gestanden. Mitte der 1960er begann er als Synchronsprecher und wurde eine der beliebtesten Stimmen der Leinwandstars und gefragter Sprecher für Werbespots. Er wirkte zudem in Hörspielen mit. Auch als Schauspieler war er zuweilen zu sehen, zum Beispiel im Actionfilm «Geheimcode Wildgänse» (1984) oder dem Edgar-Wallace-Krimi «Die blaue Hand» aus dem Jahr 1967.

Sein Freund und Kollege Charles Rettinghaus würdigte in einem Video auf Instagram den Verstorbenen als «eine der grössten deutschen Synchronstimmen (...). Er hat so viele Leute synchronisiert und ihnen so tolles Leben eingehaucht: Travolta, Nick Nolte, Terence Hill, Schwarzenegger, Stallone und und und», so Rettinghaus. Für ihn sei Danneberg immer «eine Legende» gewesen.

Vor wenigen Jahren hatte sich Danneberg aus gesundheitlichen Gründen zurückgezogen. Seine Witwe sagte im «Bild»-Interview: «Leider konnte er zuletzt keine der vielen Fan-Wünsche mehr erfüllen und Autogramme schreiben. Das haben wir bedauert, weil Thomas nie jemanden von ihnen, die ihm so viel Liebe entgegenbrachten, enttäuschen wollte.»

Dannebergs Stimme sei einfach einzigartig gewesen, sagte Rettinghaus, der selbst etwa die deutsche Tonspur von Jean-Claude Van Damme spricht. Er appellierte an Verleiher und Synchronstudios, nicht gezielt Sprecher zu casten, die Danneberg imitieren, oder gar Künstliche Intelligenz dafür einzusetzen. «Viele können vielleicht versuchen, ihn zu imitieren. Aber keiner hat die Seele, die Danneberg hatte.»

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