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Besuch im Bücherparadies

Während sieben Tagen in der Woche ist die Stadtbibliothek Chur für Leseratten geöffnet – auch abends, wenn die Bibliothekarinnen bereits nach Hause gegangen sind. Ein Augenschein, drei Monate nach der Eröffnung.

Stefanie
Studer
24.11.18 - 04:30 Uhr
Kultur
Der Feierabendverkehr auf der Churer Grabenstrasse an der Stadtbibliothek Chur vorbei.
Der Feierabendverkehr auf der Churer Grabenstrasse an der Stadtbibliothek Chur vorbei.
YANIK BÜRKLI

Seit Ende August befindet sich die Stadtbibliothek Chur an ihrer neuen Heimat am Postplatz. Hier vereint sie  die bisherigen Angebote Volksbibliothek, Bibliothek Aspermont, Ludothek und die interkulturelle Bibliothek Vossa Lingua. Und als  erste Bibliothek der Schweiz verwandelt sie sich abends, frühmorgens und sonntags in eine sogenannte Open Library. Damit hat das Bücherparadies an sieben Tagen die Woche von 6 bis 22 Uhr geöffnet.

«Wir haben einen wahnsinnig spannenden Betrieb», sagt Bibliotheksleiterin Julia Wäger bei einem Besuch. Seit der Neueröffnung habe die Stadtbibliothek viele zusätzliche Abonnemente verkaufen können. «Wir kommen ab und zu ans Limit mit unseren Personalressourcen.» 17 Mitarbeitende und eine Praktikantin werden beschäftigt.

Nilo (6) und sein Vater Mario Berger suchen sich Stoff für einen Filmabend aus. Die Wahl fällt auf den DVD «Räuber Hotzenplotz».
Nilo (6) und sein Vater Mario Berger suchen sich Stoff für einen Filmabend aus. Die Wahl fällt auf den DVD «Räuber Hotzenplotz».

Viel Auswahl für Gross und Klein

Knapp 50'000 Medien sind in der Stadtbibliothek erhältlich. Dazu gehören neben Büchern für Kinder, Jugendliche und Erwachsene auch DVDs, Hörbücher, CDs und Spielwaren der Ludothek. Reichlich Auswahl also für die vielen Leseratten.

Regelmässig in der Stadtbibliothek zu Besuch ist der sechsjährige Nilo aus Calfreisen. Zusammen mit seinem Vater sucht er sich in der DVD-Sammlung einen Film aus. «Den will ich noch heute schauen», sagt Nilo, den Film «Räuber Hotzenplotz» in den Händen haltend. «Wir kommen seit Eröffnung in die Stadtbibliothek», sagt Vater Mario Berger. Die neu gestaltete Bibliothek gefalle der Familie sehr gut.

Auch die zehnjährige Luana ist oft in der Stadtibliothek anzutreffen. Etwa alle zwei Wochen leiht sie sich Bücher oder CDs aus. An diesem Tag entscheidet sie sich für das Hörbuch «Lotta-Leben, Volle Kanne Koala». «Lotta erlebt viele Abenteuer, das gefällt mir.»

Renate Cadruvi aus Chur wiederum bringt Gehörtes zurück. «Ich bin gerade auf dem Sprung», sagt sie, während sie mehrere CDs ihrer Kinder ins Rückgabefach legt. Dass sie mit der Möglichkeit der Selbstbedienung auf dem Weg zum Einkaufen noch schnell die Ausleihen ihrer Kinder zurückbringen könne, komme ihr sehr entgegen.

Luana (10) leiht sich das Hörbuch «Lotta-Leben, Volle Kanne Koala» aus. (Lotta erlebt viele Abenteuer, das gefällt mir.»
Luana (10) leiht sich das Hörbuch «Lotta-Leben, Volle Kanne Koala» aus. (Lotta erlebt viele Abenteuer, das gefällt mir.»
Renate Cadruvi aus Chur schätzt das Angebot der Selbstausleihe. Vor dem Einkaufen bringt sie die Hörbücher ihrer Kinder zurück.
Renate Cadruvi aus Chur schätzt das Angebot der Selbstausleihe. Vor dem Einkaufen bringt sie die Hörbücher ihrer Kinder zurück.

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Stefanie Studer wuchs in Klosters auf und lebt heute in Felsberg. Sie arbeitet seit 2009 für die Medienfamilie Südostschweiz, seit 2020 als stv. Chefredaktorin Online/Zeitung und Dienstchefin der «Bündner Zeitung».

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