Der April ist wieder so unentschlossen
Der April tanzt jährlich auf seinem eigenen Drahtseil, balancierend zwischen Sonnenschein und Schneesturm. Warum? Die Antwort liegt im alten Spruch: «April, April, der macht, was er will.»
Der April tanzt jährlich auf seinem eigenen Drahtseil, balancierend zwischen Sonnenschein und Schneesturm. Warum? Die Antwort liegt im alten Spruch: «April, April, der macht, was er will.»
Redewendungen sind ein fester Bestandteil unseres Sprachgebrauchs. Deshalb hat sich auch der Spruch «April, April, der macht, was er will» etabliert. Alle wissen, was offensichtlich hinter dieser Redewendung steckt, aber weiss auch jede beziehungsweise jeder, woher dieser Reim kommt und warum wir ihn im April ständig sagen?
Zeigt alles, was er hat
Von einem Farbspektakel über wohltuendes Vogelgezwitscher bis hin zu Sturmböen und Überschwemmungen. Alles, was der April kann, scheint er auch zeigen zu wollen. Anhaltende Harmonie und Ausgeglichenheit scheinen für den vierten Monat im Jahr ein Fremdwort zu sein. Wenn er etwas zu bieten hat, dann zeigt er es auch in vollen Zügen.
Doch überrascht sind wir von diesem Verhalten nicht. Sobald der April seine ungemütliche Seite zeigt, wird gesagt: «April, April, der macht, was er will», um eine Referenz zu den schwunghaften und unbeständigen Wetterverhältnissen zu ziehen.
Darum ist der April so launisch
Der Jahreszeitenwechsel vom Winter zum Frühling muss so einige Hürden überwinden. Da die Landflächen schneller die Wärme der Sonne speichern und die nördlichen Ozeane wiederum eine gewisse Zeit dafür brauchen, entsteht ein Temperaturungleichgewicht, das sich erst einmal einpendeln muss. Aufgrund dessen bilden sich schliesslich Quellwolken, die Gewitter sowie Regenschauer entstehen lassen. Der April lässt grüssen!
Wer hätte das gedacht?
Da es früher keine meteorologischen Aufzeichnungen gab und die Technologien für eine aussagekräftige Analyse fehlten, konnten sich die Menschen nur auf ihre Beobachtungen und ihre jahrelangen Erfahrungswerte stützen. «Es war überlebenswichtig, auf die Natur zu achten, um Rückschlüsse auf das Wetter ziehen zu können», schreibt das deutsche Magazin «Garten und Freizeit» in einem Artikel. Damit sich die damaligen Menschen die Regeln besser merken konnten, kam gemäss Artikel die Idee auf, sie in Reimen zu verfassen.
Weitere Wetterweisheiten:
– «Auf kalten Dezember mit tüchtigem Schnee folgt ein fruchtbares Jahr mit üppigem Klee.»
– «Hat der November einen weissen Bart, wird der Winter lang und hart.»
– «Stellt im August sich Regen ein, so regnet es Honig und guten Wein.»
– «Regnet es am ersten Maientag, viele Früchte man erwarten mag.»
Ob auf dem Land oder in der Stadt: Diese Reime finden immer wieder den Eingang in unseren alltäglichen Sprachgebrauch. Doch welche Redewendung wird hier in Graubünden am häufigsten verwendet?
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