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Zwölf Prozent haben per E-Voting abgestimmt

In fünf Gemeinden des Kantons Graubünden wurde zum ersten Mal online abgestimmt. Daniel Spadin, Direktor der Standeskanzlei, ist zufrieden mit dem Versuch.

Karin
Hobi
04.03.24 - 04:30 Uhr
Graubünden
Stimmabgabe per Mausklick: Die Stimmberechtigten von fünf Gemeinden im Kanton Graubünden hatten zum ersten Mal die Möglichkeit dazu.
Stimmabgabe per Mausklick: Die Stimmberechtigten von fünf Gemeinden im Kanton Graubünden hatten zum ersten Mal die Möglichkeit dazu.
Bild Olivia Aebli-Item

Am Abstimmungssonntag kam zum ersten Mal das E-Voting-System zum Einsatz: in den Gemeinden Domat/Ems, Lumnezia, Pontresina, Poschiavo und Safiental mit insgesamt 11'865 Stimmberechtigten; 6233 nahmen an der Abstimmung teil. Wie der Kanton mitteilte, haben 748 von diesen online abgestimmt. «12 Prozent aller Personen, die innerhalb der Pilotgemeinden an der Volksabstimmung teilgenommen haben, haben ihre Stimme elektronisch abgegeben», sagte Kanzleidirektor Daniel Spadin im Interview mit Radio Südostschweiz und ergänzte, dass der Pilotbetrieb damit sehr erfolgreich gestartet sei. Auch in Bezug auf Rückfragen. Davon habe es nur ganz wenige gegeben. «Der Prozess scheint gut verstanden worden zu sein», so Spadin.

«Es ist keine Generationenfrage»

Das E-Voting habe mehrere Vorteile. Einerseits seien die Stimmberechtigten nicht ortsgebunden und E-Voting sei für im Ausland wohnhafte Schweizerinnen und Schweizer oft die einzige Möglichkeit, um abzustimmen. Ebenso sei es einfacher für Menschen mit Beeinträchtigungen. «Wir haben festgestellt, dass Menschen aus verschiedenen Generationen am E-Voting-Versuch teilgenommen haben», sagte Spadin. Es sei somit also keine Generationenfrage. «Viele Personen betätigen sich online, und es ist ein Gebot der Zeit, auch Abstimmungen elektronisch möglich zu machen», findet er. Ein weiterer Vorteil des E-Votings sei, dass so keine ungültigen Stimmen abgegeben werden könnten. «Wenn der Stimmrechtsausweis nicht unterzeichnet abgegeben wird, ist die Stimme ungültig. Das kann bei der Stimmabgabe auf elektronischem Weg nicht passieren», erklärte der Kanzleidirektor. Zum Thema Sicherheit führte Spadin aus, dass diesbezüglich mehrere Massnahmen im Hintergrund laufen und das System erfolgreich diversen Tests unterzogen wurde. «Das System ist sicher», sagte er und ergänzte, dass es auch in drei anderen Kantonen in den vergangenen Jahren ohne Zwischenfälle im Einsatz gewesen sei.

Jede Gemeinde entscheidet autonom

Bei der Abstimmung vom 9. Juni kommt Landquart als weitere Gemeinde hinzu. «Bis zum Jahr 2026 möchten wir den Betrieb auf 20 Gemeinden ausdehnen», so Spadin. «Wir haben schon einige Anmeldungen von interessierten Gemeinden, die über das weitere Vorgehen orientiert werden.» Bis wann alle Gemeinden im Kanton Zugang zum E-Voting haben sollen, ist noch offen. «Aufgrund der Gemeindeautonomie kann jede Gemeinde selber entscheiden, ob sie E-Voting anbieten möchte. Es gibt also keine kantonalen Vorgaben», sagte Spadin.  

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