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Wenn euer Hund verloren geht: So reagiert ihr richtig

Hundehalter geraten in Panik, wenn ihre geliebten Vierbeiner verschwinden. So auch die Halterin vom verschollenen Lagotto Romagnolo in St. Moritz. Wie ihr im Ernstfall reagiert, erfahrt ihr hier.

Nicole
Nett
10.04.24 - 16:17 Uhr
Graubünden
Mitnehmen oder stehen lassen? Ein Experte von der Stadtpolizei Chur klärt auf, wie ihr in solchen Fällen korrekt reagiert und ob Hunde ohne Aufsicht angebunden werden sollten.
Mitnehmen oder stehen lassen? Ein Experte von der Stadtpolizei Chur klärt auf, wie ihr in solchen Fällen korrekt reagiert und ob Hunde ohne Aufsicht angebunden werden sollten.
Bild Envato

Kürzlich wurde ein Hund von St. Moritz illegal nach Chur überführt. Wir haben darüber berichtet:

Innert weniger Stunden passiert

Gestohlen wurde der Lagotto Romagnolo am späteren Vormittag vom 4. April vor einem Geschäft in St. Moritz. Dort war er zuvor angebunden. Wenige Stunden später wurde der Hund durch eine Meldung bei der Stadtpolizei in Chur entdeckt. Die Besitzerin bekam ihr Tier noch am selben Tag zurück. «Der Hund war bei uns sehr zutraulich und umgänglich», sagt Dominik Bächtold, Abteilungsleiter Verkehrssicherheit bei der Stadtpolizei Chur. «Die Halterin war so froh, als sie vom Fund ihres Hundes gehört hat und dass es ihm gut geht.»

Wurde ohne das Wissen seiner Besitzerin von St. Moritz nach Chur gebracht: der gefundene Lagotto Romagnolo.
Wurde ohne das Wissen seiner Besitzerin von St. Moritz nach Chur gebracht: der gefundene Lagotto Romagnolo.
Bild Stadtpolizei Chur

Falls euch das passiert – das könnt ihr tun

«Wenn ein Tier entläuft, sollte direkt die Polizei informiert werden», so Bächtold. Dann können die Polizeipatrouillen nach dem Tier Ausschau halten. Auch bei der Schweizerischen Tiermeldezentrale können Betroffene eine Vermisstenmeldung aufgeben. Zudem sollte jeder Hund gechippt und bei der Gemeinde registriert sein. Der Name des Tieres und die Wohnadresse des rechtmässigen Besitzers können bei einer Personen- sowie Hundekontrolle von der Polizei ganz einfach mit einem Chiplesegerät ausfindig gemacht werden.

Tier mitnehmen oder nicht?

Ein Hund vor einem Geschäft sollte keinesfalls einfach mitgenommen werden. Normalerweise geht ein angebundener Hund auch nicht einfach so mit fremden Personen mit, erklärt Bächtold: «Reagiert das Tier auffällig oder sträubt sich, mit dem Menschen mitzugehen, ist das eine merkwürdige Beobachtung und man sollte sofort reagieren.» Allerdings handle es sich beim Hund von St. Moritz um einen Sonderfall, denn: Dass ein Hund durch eine fremde Person mitgenommen wird, passiert im Kanton sehr selten, wie Markus Walser, Mediensprecher von der Kantonspolizei, sagt. Allerdings kann es gemäss Bächtold auch vorkommen, dass ein Hund manchmal von fremden Menschen betreut wird. «Dann neigt er vielleicht mehr dazu, mit den Personen mitzugehen.» Denen merke man am Verhalten nicht an, dass das falsche Herrchen oder Frauchen am anderen Ende der Leine sei.

Treue Seelen: Es gibt gutmütige Hunde, die vom Charakter her dazu neigen, mit fremden Menschen mitzugehen. 
Treue Seelen: Es gibt gutmütige Hunde, die vom Charakter her dazu neigen, mit fremden Menschen mitzugehen. 
Bild Freepik

Den Hund ohne Aufsicht vor einem Geschäft anzubinden, ist nicht die beste Lösung, verrät der Polizist. Im Idealfall sei man zu zweit unterwegs, und eine Person könne in dieser Zeit aufpassen. Vielleicht kann man ihn auch im Auto warten lassen, aber nur, wenn sich das Auto bei wärmeren Temperaturen nicht überhitzt. «In dieser Zeit lässt man den Hund lieber zu Hause, wo es kühler ist», sagt Bächtold.

Tracker für den Notfall

GPS-Tracker oder Airtags sind ebenfalls eine gute Möglichkeit, um das Tier via Smartphone im Blick zu behalten. Der Standort kann so live verfolgt werden. Alternativ können auch Anhänger mit der Adresse und Telefonnummer ans Halsband angebracht werden. Die Bündner Polizei rät aber dennoch, so gut auf den Hund aufzupassen, dass er schon gar nicht wegläuft und es nicht zu einer solchen Situation kommt.

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Nicole Nett schreibt und produziert hauptsächlich Geschichten für «suedostschweiz.ch». Die gelernte Kauffrau hat Multimedia Production studiert und lebt in der Bündner Herrschaft. Sie arbeitet seit 2017 für die Medienfamilie Südostschweiz.

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