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Nach 30 Jahren: Globi streift wieder durch den Nationalpark

Im neusten Globi-Band «Globis neue Abenteuer im Nationalpark» kehrt der Lausbub mit den Karohosen ins Engadin zurück. 

Jürg Abdias
Huber
13.06.23 - 12:00 Uhr
Kultur
Zurück im Engadin: Im neusten Buch erlebt Globi neue Abenteuer im Nationalpark.
Zurück im Engadin: Im neusten Buch erlebt Globi neue Abenteuer im Nationalpark.
Bild Olivia Aebli-Item

Die USA hat ihre Superhelden wie Spider-Man oder Batman, Belgien hat Lucky Luke und einen abenteuerlustigen Reporter wie Tim und seinen Hund Struppi. Wir Schweizerinnen und Schweizer haben derweil unseren blauen sprechenden Papagei, der seit über 90 Jahren Klein und Gross begeistert. Er ist das Aushängeschild der Schweizer Comicszene und ein nationales Kulturgut: Globi. Der Lausbub mit Migrationshintergrund hat in 96 Bänden schon Roger Federer getroffen, ist durch die Prärie galoppiert und tauchte in die Welt des Nationalparks im Engadin ein. In seinem 97. und somit neusten Buch «Globis neue Abenteuer im Nationalpark» hat sich Globi nach 30 Jahren für einen erneuten Besuch im Nationalpark entschieden. 

Schwindelfrei durch den Nationalpark: In seinem neusten Buch braucht Globi eine Pause von der Grossstadt und macht sich auf in die Berge.
Schwindelfrei durch den Nationalpark: In seinem neusten Buch braucht Globi eine Pause von der Grossstadt und macht sich auf in die Berge.
Bild Orell Füssli AG, Globi Verlag Imprint, Orell Füssli Verlag, Zürich

Worum es im Buch geht

Laut und hektisch: Das kontinuierliche Leben in einer Grossstadt überfordert viele Menschen, so auch Globi. Während er sich durch die Menschenmenge kämpft, auf dem Fussgängerstreifen angehupt wird und beinahe von einem E-Scooter angefahren wird, reisst der Schweizer Kultfigur der Geduldsfaden. Er packt seinen Rucksack und nimmt den nächsten Zug ins Engadin. Aber auch nach einer zweistündigen Zugfahrt kann er dem Rummel nicht entkommen. Der blaue Vogel-Mensch mit der Karohose hat den Wander-Boom wohl völlig unterschätzt. Zur Ruhe kommt er auch hier nicht. Da hilft nur noch eins: schnell auszuscheren! Mit seinem Stock läuft er friedlich durch den Wald und kommt aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Damit er sich aber nicht verläuft, kommt die gute alte Karte zum Einsatz – denn der Akku seines Handys ist leer und den Kompass hat er blöderweise zu Hause vergessen. Und da seine Kenntnisse im Kartenlesen auch schon mal besser waren, stürzt er durch lauter Studieren der Karte in die Leere. Ratlos unten angekommen und mit höllischen Schmerzen am rechten Knie, liegt Globi verloren im Wald.

Glück für ihn, dass ein Tannenhäher, ein Rabenvogel, so viel Radau macht, dass ein Parkwächter auf ihn aufmerksam wird. Und so erfährt der verletzte Lausbub, dass er ohne zu Wissen die Grenze überschritten hat und im Nationalpark gelandet ist. 

Wieder aufgepäppelt, bei vollen Kräften und tatendurstig wie immer, packt Globi im Nationalpark gleich mit an. Sei es nun bei Forschungsprojekten, im Besucherzentrum oder bei der Arbeit mit Natur und Tier. 

Ein Tollpatsch-Phänomen: Auch nach über 90 Jahren sind Globis Aktionen immer wieder für einen Lacher gut. 
Ein Tollpatsch-Phänomen: Auch nach über 90 Jahren sind Globis Aktionen immer wieder für einen Lacher gut. 
Bild Orell Füssli AG, Globi Verlag Imprint, Orell Füssli Verlag, Zürich

Schachspiel, Jäger und ein toter Steinbock

Gereimte Sätze, zwei mal drei Comicpanels und ohne Sprechblasen – auch der 97. Band der Globi-Reihe kommt im gewohnten Stil daher. Auf den hundert Seiten, teils in Schwarz-Weiss, teils in Farbe, erlebt die Leserschaft einen Globi, wie man ihn nun mal kennt: neugierig und hilfsbereit. Er warnt einen Hirsch vor den Jägern, schlichtet einen Steinbock-Kampf mit einer Partie Schach und hilft einer halbblinden Gams wieder auf die Beine. Aber Globi wäre nicht Globi, wenn er nicht seine Tollpatschigkeit behalten würde. So ist auf einer Seite zu sehen, wie er unbewusst einem Steinbock an die Hörner fasst und deshalb mitgerissen wird und ein paar Seiten weiter verwechselt er ein Wolfskind mit einem Fuchs und wird von der Wolfsmutter verwarnt. 

Neben lustigen und tollpatschigen Momenten schnappt die Globi-Leserschaft bei der Lektüre stets viel Wissenswertes und Lehrreiches auf – so auch in diesem Buch. Hand in Hand mit Globi erleben wir, wie ein Luchs richtig betäubt wird und wie der Nationalpark überhaupt entstanden ist. Das Buch scheut auch nicht davor, einen toten Steinbock zu zeigen und was danach damit passiert. 

Auch wenn «Globis neue Abenteuer im Nationalpark» eine moderne Adaption von «Globi im Nationalpark» aus dem Jahr 1993 und somit eine nicht ganz frei erfundene Geschichte ist, steht das Buch als gelungene Fortsetzung seinem Vorgänger in nichts nach. Es ist ein Buch für Kinder und Erwachsene, die in die Welt des Nationalparks eintauchen wollen. 

Lehrreich und unterhaltsam: Spurenlesen mit Globi.
Lehrreich und unterhaltsam: Spurenlesen mit Globi.
Bild Orell Füssli AG, Globi Verlag Imprint, Orell Füssli Verlag, Zürich

Auch ihr könnt euch vielleicht bald von der Magie des Nationalparks verzaubern lassen. Wir verlosen den neusten Band «Globis neue Abenteuer im Nationalpark». Hier gehts zum Gewinnspiel:

Testet euer Wissen im grossen Globi-Quiz. Viel Spass!

Jürg Abdias Huber ist Multimediaredaktor bei «suedostschweiz.ch». Der gelernte Kaufmann aus der Stadt Zürich hat Multimedia Production studiert und lebt im Herzen von Chur. Er arbeitet seit 2018 für die Medienfamilie Südostschweiz.

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