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Bestechung von «El Chapo»: Ex-Minister Mexikos vor New Yorker Gericht

Weil er Schmiergelder in Millionenhöhe vom Ex-Drogenboss «El Chapo» angenommen haben soll, ist Mexikos früherer Sicherheitsminister Genaro García Luna in den USA vor Gericht. Am ersten Prozesstag gegen Luna in New York warf die Staatsanwaltschaft ihm am Montag vor, den Drogenschmuggel des Kartells geschützt zu haben. Die Verteidigung des Angeklagten dagegen behauptete, Luna sei immer integer gewesen und werde nun Opfer der Rache derjenigen Kriminellen, die er in Zusammenarbeit mit den USA hinter Gittern gebracht habe. Luna hatte in seiner Amtszeit von 2006 bis 2012 eine führende Rolle im Kampf der mexikanischen Regierung gegen den Drogenhandel gespielt. Der 54-Jährige war 2019 in der texanischen Stadt Dallas verhaftet worden. Sein Prozess aber findet in New York statt, wo Joaquín «El Chapo» Guzmán zu lebenslanger Haft verurteilt worden, nachdem er in Mexiko gefasst und ausgeliefert worden war. Während seines Verfahrens hatten Zeugen angegeben, Guzmán habe García Luna bestochen. Der Ex-Minister bestritt dies.

Agentur
sda
24.01.23 - 01:47 Uhr
Ereignisse
ARCHIV - Genaro Garcia Luna soll Schmiergelder in Millionenhöhe vom Ex-Drogenboss «El Chapo» angenommen haben. Foto: Marco Ugarte/AP/dpa
ARCHIV - Genaro Garcia Luna soll Schmiergelder in Millionenhöhe vom Ex-Drogenboss «El Chapo» angenommen haben. Foto: Marco Ugarte/AP/dpa
Keystone/AP/Marco Ugarte

Die Anklage betrifft auch García Lunas Zeit als Chef von Mexikos nationaler Ermittlungsbehörde von 2001 bis 2005. Im Gegenzug für die Zahlung der Schmiergelder soll das Sinaloa-Kartell Hilfe bekommen haben, tonnenweise Kokain und andere Drogen in die USA zu schmuggeln. Die Gangster sollen Informationen über Ermittlungen gegen sie sowie über rivalisierende Kartelle erhalten haben.

Der frühere mexikanische Präsident Felipe Calderón hatte kurz nach seinem Amtsantritt 2006 den Drogenbanden den Krieg erklärt und Tausende Soldaten sowie Bundespolizisten unter der Führung García Lunas in den Kampf gegen sie geschickt. Die grössten Schläge richteten sich in den folgenden Jahren gegen Rivalen des Sinaloa-Kartells.

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