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Als Zeichen der Solidarität die Nacht erhellen

Am Abend des 12. Mai werden blau beleuchtete Gebäude auf die Betroffenen der Krankheit ME/CFS aufmerksam machen. Diese ist in der Bevölkerung noch weitgehend unbekannt.

Südostschweiz
10.05.23 - 04:30 Uhr
Ereignisse
Licht in der Nacht: Am 12. Mai werden Gebäude hellblau beleuchtet, um auf die Betroffenen von ME/CFS aufmerksam zu machen.
Licht in der Nacht: Am 12. Mai werden Gebäude hellblau beleuchtet, um auf die Betroffenen von ME/CFS aufmerksam zu machen.
Pressebild

«Light up the night for me», also «erhelle die Nacht für mich», heisst das Motto des internationalen ME/CFS-Tages vom 12. Mai. Die beiden Abkürzungen stehen für eine unheilbare Krankheit, die das Nervensystem betrifft. Die Krankheit myalgische Enzephalitis (ME)/Chronisches Fatigue-Syndrom (CFS) entsteht meist durch eine Virusinfektion und kann zu einem schweren Grad der Behinderung führen.

Leuchtturm mit blauem Licht

Der Aktionstag möchte mit blau beleuchteten Gebäuden und Sehenswürdigkeiten auf die Betroffenen aufmerksam machen, wie es in einer Mitteilung heisst. Diese seien in der Regel zu krank, um sich selbst Gehör und Sichtbarkeit zu verschaffen – etwa 60 Prozent der Betroffenen seien arbeitsunfähig und mindestens 25 Prozent komplett bettlägerig und pflegebedürftig. Damit gehöre ME/CFS zu den Krankheiten mit der niedrigsten Lebensqualität überhaupt. In der Schweiz leiden gemäss Mitteilung etwa 24’000 Menschen an ME/CFS.

Fallzahlen steigen auch wegen Corona

Derzeit steige die Zahl der Erkrankten, heisst es in der Mitteilung, weil auch eine Coronainfektion ME/CFS auslösen könne. Die Betroffenen kämpfen mit einer starken Stigmatisierung und einem verbreiteten Unwissen über die Art und Schwere der Krankheit. 

Weitere Informationen zur Krankheit und zum Aktionstag gibt es hier. (sz)

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Leider haben gestern keine Gebäude in Chur blau gestrahlt! Aber danke für Euren Bericht und die Wortmeldungen - etwas Balsam auf die seelischen Traumatas, die ME/CFS nebst unvorstellbarer, jahrelanger Kraftlosigkeit und Schmerzen anrichtet. ME/CFS zu haben bedeutet, auf einer Gratwanderung zwischen Leben und Tod zu sein.

Herzlichen Dank für die Berichterstattung. Ich bin selbst Betroffene. Wir werden nicht gesehen, weil wir das Haus nicht verlassen können. Solche Aktionen helfen uns, auf diese Leben zerstörende Erkrankung aufmerksam zu machen.
Jeder der uns unterstützen möchte, kann gerne die schweizerische Gesellschaft für ME (sgme.ch) durch eine Mitgliedschaft unterstützen.
Herzlichen Dank und ich hoffe heute Nacht leuchtet die Schweiz in blau 💙.

Danke der Redaktion Südostschweiz für diesen Beitrag und den Link zur SGME!
Es braucht dringend mehr Aufmerksamkeit für diese vergessene und LEBEN zerstörende Erkrankung.

Eine Erkrankung, welche mit allem Willen der Welt nicht überwunden werden kann. Es gibt keine Geschichten von heldenhaftem Zurückkämpfen ins Berufs-/Leben.
Dies zu verstehen ist in unserer von Leistung geprägten Gesellschaft anscheinend besonders schwierig.

Oder wie kann man sich erklären, dass es für eine von der WHO 1969 als neurologische codierte Erkrankung bis heute noch KEIN EINZIGES zugelassenes Medikament gibt?

Liegt es etwa auch am hohen Frauenanteil von 70-80% der Erkrankten?
Warum gehen über 20‘000 Betroffene, darunter auch viele Kinder und Jugendliche in unserem Gesundheits- und Sozialsystem einfach vergessen?

Vielen Dank für das Reportage!
Es braucht viele Abklärungen in Gesundheit und Versicherungen.
Eine grosse Teil von Sozialhilfebezüger sind chronisch krank, in reiche Schweiz.

Danke für diese wichtige Berichterstattung. Es braucht dringend Aufklärung im Gesundheits- und Versicherungswesen. Betroffene und UnterstützerInnen - meldet euch bei der Schweizerischen Gesellschaft für ME&CFS (www.sgme.ch) als Mitglied an.

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