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Volles Haus in der Kinderklinik in Chur

Die Kinderklinik im Kantonsspital in Chur ist zurzeit deutlich überbelegt. Der Grund liegt an einem Virus, welches sich jährlich in der Wintersaison verbreitet und viele Säuglinge und Kleinkinder ans Bett fesselt.

31.01.19 - 04:30 Uhr
Ereignisse
Das RS-Virus macht sich im Kantonsspital Graubünden in diesem Jahr besonders bemerkbar.
Das RS-Virus macht sich im Kantonsspital Graubünden in diesem Jahr besonders bemerkbar.
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Während der kalten Jahreszeit sind die meisten Spitalbetten gut belegt. Dafür sind vor allem Infektionskrankheiten und Skiunfälle verantwortlich. Auf Anfrage von «suedostschweiz.ch» heisst es, die Belegung im Kantonsspital Graubünden sei im jährlichen Schnitt. Auffallend ist aber, dass die Kinderabteilung seit den letzten Tagen überdurchschnittlich stark besetzt ist, wie Thomas Riedel, Chefarzt im Kantonsspital erklärt: «Viele Kinder und Säuglinge sind am sogenannten RS-Virus erkrankt und müssen ärztlich behandelt werden».

Das RS-Virus verbreite sich jeweils im Winter und verursache eine Infektion in der Lunge und in den Atemwegen. Während es sich bei Erwachsenen und älteren Kindern ähnlich wie eine Grippe anfühle, müssten Säuglinge und Kleinkinder meistens mit Sauerstoff behandelt werden. Zum Teil würden auch Symptome einer Asthmaerkankung auftreten.

Grippe ist nicht gleich RS-Virus

Die normale Wintergrippe macht sich bekanntlich aufgrund des hohen Fiebers bemerkbar. «Beim RS-Virus kann Fieber zwar auch auftreten, es ist aber in der Regel nicht so hoch wie bei der Grippe», erklärt Riedel. Ein wesentliches Merkmal des RS-Virus seien deshalb Probleme mit den Atemwegen und Mühe beim Trinken. Gegen das RS-Virus könne nichts vorbeugend unternommen werden, wenn es sich verbreite, dann betreffe es viele Kinder. Kleine Kinder seien dann meistens zwischen sieben und zehn Tagen krank. Ins Spital müsse man aber erst einrücken, wenn sich Atembeschwerden bemerkbar machen, oder das Kind nicht mehr genügend trinkt. «Es gibt viele Kinder, die ein RS-Virus haben und nicht ins Spital müssen, sondern es zu Hause auskurieren können», fügt Riedel hinzu.

Virus macht sich schweizweit bemerkbar

Auch wenn die Krankheitsausbrüche des RS-Virus zu dieser Jahreszeit normal seien, sind es in diesem Jahr mehr als im Durchschnitt. «Ich habe auch mit Kollegen aus anderen Spitälern gesprochen, die zurzeit ebenfalls viele Patienten mit RS-Virus verzeichnen», sagt Riedel. Im Spital mache sich dies auf der Kinderklinik bemerkbar, indem es etwas längere Wartezeiten gebe und es etwas enger auf der Station sei. «Wir können es aber trotzdem noch gut bewältigen», fügt Riedel an. (can)

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