×

Kantischüler räumen Preise ab – nun ruft das Ausland

Die beiden Jungforscher Laura Bauer aus Rapperswil-Jona und Lukas Hauser aus Kaltbrunn haben am Finale des nationalen Wettbewerbs von Schweizer Jugend forscht in Neuenburg je einen Sonderpreis gewonnen. Im Sommer dürfen sie deshalb an Forschungsreisen teilnehmen.

02.05.18 - 04:30 Uhr
Ereignisse

Eine selbst gebaute Rakete und die Wiederentdeckung einer ausgestorben geglaubten Wasserpflanze im Obersee: Mit diesen beiden Projekten starteten Laura Bauer aus Rapperswil-Jona und der Kaltbrunner Lukas Hauser am Finale des Wettbewerbs Schweizer Jugend forscht. Dort wurden ihre Maturaarbeiten von einer Fachjury bewertet. Es gab in diversen Kategorien Sonderpreise zu gewinnen.

«Spannend, aber anstrengend»

Bei der Preisverleihung am vergangenen Samstag in Neuenburg wurde Bauer die Anspannung gleich zu Beginn genommen: «Ich war die Erste, die aufgerufen wurde und erfuhr, dass meine Arbeit mit dem Prädikat ‘hervorragend’ ausgezeichnet wurde.» Damit ist Bauer eine von nur 29 Jugendlichen, deren Arbeit das bestmögliche Prädikat erhalten hat. Für das Finale qualifiziert hatten sich 126 Jungforscher aus der Schweiz.

Natürlich habe sie gehofft, dass es für einen Sonderpreis reichen würde. «Aber damit gerechnet habe ich nicht, weshalb ich nun umso glücklicher bin, dass es geklappt hat», blickt die 17-Jährige auf den Finaltag zurück.

Laura Bauer ist eine von nur 29 Jugendlichen, deren Arbeiten mit «hervorragend» bewertet wurden.

Dieser sei «sehr spannend, aber auch anstrengend» gewesen: «Den ganzen Tag während der Ausstellung an meinem Stand zu stehen und Auskünfte zur Arbeit zu erteilen, teilweise auch auf Französisch, war kein Zuckerschlecken», sagt die Jungforscherin. Doch alleine schon aufgrund der vielen interessanten Kontakte, die sie knüpfen konnte, habe sich der Tag gelohnt.

Fünf Tage in Stockholm

Ihre Arbeit trägt den Titel «Littorella uniflora am oberen Zürichsee – Untersuchung der aktuellen Verbreitung und Ökologie einer gefährdeten Art» (Ausgabe vom 28. April). Dass diese zusätzlich zum bestmöglichen Prädikat mit dem «Swiss Junior Water Price» des internationalen Wasserinstituts in Stockholm ausgezeichnet wurde, freut sie umso mehr. Das Institut wurde gegründet, um den Austausch und das Interesse an Wasser- und Nachhaltigkeitsfragen zu fördern.

Dank dem Gewinn des Sonderpreises darf Lukas Hauser in Norwegen schon bald eine weitere Rakete bauen.

Der Sonderpreis berechtigt die 17-Jährige zur Teilnahme an einem fünftägigen Wettbewerb in der schwedischen Hauptstadt. «Ich muss meine Arbeit nun noch etwas kürzen und auf Englisch übersetzten.» Dafür hat sie bis im August Zeit. Zusätzlich zur Teilnahme am Wettbewerb gewann Bauer 1200 Franken Preisgeld. «Das lege ich auf die Seite, da ich für nach der Kanti eine längere Reise plane.»

In Norwegen Rakete bauen

Mit «sehr gut» wurde die Arbeit von Lukas Hauser aus Kaltbrunn ausgezeichnet, für welche er eine eigene «High Power Rakete» gebaut hatte (Ausgabe vom 20. April). Er erhält dafür 800 Franken Preisgeld. Und weiss bereits genau, wofür er das Geld verwenden wird: «Ich kaufe damit Bauteile, um eine weitere Rakete zu bauen oder ein Teleskop.» Wichtiger sei ihm jedoch, dass er dank des Sonderpreises der Stiftung am «European Space Camp» teilnehmen darf. «Das war mein grosses Ziel, deshalb habe ich beim Wettbewerb mitgemacht», freut sich Hauser.

Das einwöchige Wissenschaftscamp auf der Andøya Rocket Range in Norwegen widmet sich ganz der Raumfahrt. 350 Jugendliche aus ganz Europa nehmen daran teil. Neben einer Vortragsreihe zu astronomischen Themen bauen die Teilnehmenden eine eigene Forschungsrakete – und zünden diese auch. Für den Start vom Weltraumhafen aus wird das Gelände weiträumig abgesperrt und die Luftfahrtbehörde informiert, um Unfälle zu vermeiden.

Eine schöne Überraschung gab es für Hauser dann noch einmal, als er am Abend zu Hause vor dem Fernseher sass: In der Abendausgabe der «Tagesschau» wurde ein Beitrag zum Schweizer-Jugend-forscht-Finale ausgestrahlt, in dem auch Hauser vorkommt. Der Kaltbrunner hat es also bereits in die Schweizer Stuben geschafft. Mit der Teilnahme an den Forschungscamps im Ausland können die zwei Gewinner jetzt vielleicht sogar den Grundstein legen, um bald noch grössere Bekanntheit zu erlangen.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Ereignisse MEHR