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Von «Spongebob Schwammkopf» bis zu «Modern Family»

Die langen Abende im Herbst laden uns förmlich ein, mit einem Serienmarathon durchzustarten. Die Autorin verrät, weshalb Filme oder Serien uns prägen und wieso «Spongebob Schwammkopf» alltagsnah ist.

Nicole
Nett
08.11.23 - 16:30 Uhr
Fernseher an, Welt aus: Filme und Serien reissen uns aus dem Alltag und wir können in eine andere Welt eintauchen. Doch so anders ist diese Welt eigentlich gar nicht.
Fernseher an, Welt aus: Filme und Serien reissen uns aus dem Alltag und wir können in eine andere Welt eintauchen. Doch so anders ist diese Welt eigentlich gar nicht.
Bild Envato

«OK Boomer» versus «Wa hesch denn du scho erlebt du huere Banane?» Im Blog «Zillennials» beleuchten Vertreterinnen der Generation Z, Nicole Nett und Anna Nüesch, und die Millennials David Eichler und Jürg Abdias Huber in loser Folge aktuelle Themen. Im Idealfall sorgen die vier damit für mehr Verständnis zwischen den Generationen. Minimal hoffen sie, für etwas Unterhaltung, Denkanstösse und den einen oder anderen Lacher zu sorgen.

Im Herbst ist es an der Zeit, mal wieder mit einer neuen Serie durchzustarten. Auf Netflix, Disney+ und Co. wimmelt es ja regelrecht mit neuen Sitcoms oder Blockbustern. Doch ich bin da eher nostalgisch unterwegs und schaue mir gerne mehrmals dieselbe Serie an. Meine absolute Lieblingsserie ist «How I Met Your Mother», aber auch mit «Modern Family» oder «Friends» kann ich ganze Abende verbringen. «Modern Family» schaue ich mir derzeit wieder an und fühle hautnah mit den Protagonistinnen und Protagonisten mit.

Serien und Filme prägen uns, davon bin ich überzeugt. Sie regen zum Nachdenken an, und als Kind habe ich mich sogar damit identifiziert. Ich wollte immer so sein wie Heidi aus den Bergen, Biene Maja aus der Blumenwiese oder Spongebob aus Bikini Bottom. Oh ja, vor allem mit «Spongebob Schwammkopf» habe ich die meiste Zeit verbracht. Zwei Folgen liefen jeweils täglich um 19.30 Uhr im Fernsehen. Meine Schwester und ich waren ganz fanatisch und fieberten dieser Uhrzeit entgegen. Damals war noch nichts mit On-Demand-Fernsehen. Man konnte noch nicht zu jeder Zeit alles schauen. Nein, wir mussten bis 19.30 Uhr warten, bis das legendäre Titellied aus den Lautsprechern dröhnte:

Doch nach dem langersehnten Titelsong wurden wir oftmals gleich wieder unterbrochen: Denn mein Vater wollte genau um diese Uhrzeit jeweils die «Tagesschau» schauen. Noch und noch stritten wir um die Fernbedienung, aber er hatte stets Vorrang. Teilweise nahmen wir die Folgen dann auf einer VHS-Kassette auf und schauten sie im Nachhinein. Zu kurz gekommen sind wir mit «Spongebob Schwammkopf» jedenfalls nicht, denn wir kannten praktisch jede Folge auswendig. Genervt hat es aber trotzdem, dass wir nicht immer live schauen konnten.

Meine Spongebob-Affinität kam so weit, dass ich auf Geburtstag oder Weihnachten auch schon einen Plüsch-Schwammkopf, einen Gary als Dekoration oder ein Schwammkopf-Computerspiel geschenkt bekam. Alle wussten, dass sie damit bei mir total richtig waren. Ab und zu bekomme ich noch heute Schwammkopf-Gadgets geschenkt. Ich bin also noch immer ein kleiner Spongebob-Fan, doch jede Folge kenne ich nun nicht mehr auswendig.

Klar, «Spongebob Schwammkopf» ist nicht die Serie, von welcher man intelligent wird und viel fürs Leben lernt. Trotzdem gibt es Charaktere, die man auch im Alltag trifft. Überall gibt es einen wie Thaddäus, der immer was zu meckern hat, einen wie Patrick, der gerne isst und das Leben geniesst, einen Geizigen wie Mister Krabs, eine Düftlerin wie Sandy oder den Fröhlichen wie Spongebob.

Auch in meiner Lieblingsserie von heute, «How I Met Your Mother», gibt es diese Alltagscharaktere. Immer wieder finde ich es erstaunlich, wie gut die Filme- und Serienmacher respektive die Schauspielerinnen und Schauspieler gewisse Situationen nachspielen. Natürlich wird Barney Stinson eher übertrieben dargestellt, aber sind wir ehrlich – diesen einen Aufreisser-Typ gibt es in jedem noch so kleinen Dorf.

In dem Sinne schreibe ich diesen Text hier noch fertig und widme mich heute Abend mal wieder meinen neuen und alten Lieblingsserien. Denn im Herbst gibt es doch einfach nichts Schöneres, als sich in einer Kuscheldecke einzumummeln, ein paar Popcorns zu schnabulieren und einen langen Filmabend zu geniessen. Aber trotz dunklen Abenden und kühlen Herbsttagen: Geht zwischendurch nach draussen und schnappt frische Luft, danach ist ein gemütlicher Filmabend noch viel, viel schöner.

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