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Tschüss Ferien, hallo Arbeit!

Hut ab vor Leuten, denen der Arbeitsstart auch mit vielen Pendenzen nach den Ferien keine Mühe bereitet. Die Autorin schildert ihre Situation und verrät, wieso Motivation bei Kindern noch anders ist.

Nicole
Nett
16.08.23 - 17:23 Uhr
Wieder zurück bei der Arbeit: Um nach den Ferien so richtig in den Arbeitsmodus zu kommen, braucht es eine grosse Portion Motivation. Kindern fällt das oft einmal leichter.
Wieder zurück bei der Arbeit: Um nach den Ferien so richtig in den Arbeitsmodus zu kommen, braucht es eine grosse Portion Motivation. Kindern fällt das oft einmal leichter.
Bild Envato

«OK Boomer» versus «Wa hesch denn du scho erlebt du huere Banane?» Im Blog «Zillennials» beleuchten Vertreterinnen der Generation Z, Nicole Nett und Anna Nüesch, und die Millennials David Eichler und Jürg Abdias Huber in loser Folge aktuelle Themen. Im Idealfall sorgen die vier damit für mehr Verständnis zwischen den Generationen. Minimal hoffen sie, für etwas Unterhaltung, Denkanstösse und den einen oder anderen Lacher zu sorgen.

Es ist immer das gleiche Phänomen: Man kommt aus den Ferien zurück und schon liegt bei der Arbeit wieder ein grosser Stapel bereit, den es zu bewältigen gilt – zum Beispiel auch dieser Zillennial-Blog. Nebenbei warten Dutzende E-Mails im Postfach, welche alle möglichst schnell beantwortet werden möchten. Und obendrauf klagt auch noch der Laptop, dass er nun endlich sein Software-Update machen möchte. «Chills mol!», denke ich mir. Ich muss doch erst einmal auch mein System wieder für den Arbeitsmodus starten.

Das alles ist nicht sehr motivierend für einen reibungslosen Arbeitsbeginn. Eigentlich würde ich mich in solchen Momenten am liebsten gleich wieder zurück in die Ferien katapultieren. Doch die freien Tage sind limitiert und müssen das ganze Jahr über gut eingeteilt werden. Ach, wie schön war es noch, als ich eine Kindergärtnerin oder Schülerin war, die 13 Wochen pro Jahr Ferien und Zeit ohne Ende hatte. Das war mir damals allerdings noch nicht so bewusst.

Meine Nichte durfte kürzlich ihren ersten Tag im Kindergarten erleben, was bei mir direkt ein Déjà-vu auslöste. Ein neues Kapitel beginnt für die Kleine. Als ich sie mit dem herzigen «Chindsgi-Gürtel» und Rucksack sah, wurde mir warm ums Herz. Danach fuhr ich zur Arbeit und es begegneten mir weitere Knirpse auf dem Kindergarten- oder Schulweg mit einem breiten, stolzen Lächeln und winkten mir zu. Ist das vielleicht ein Wink, dass es auch die Erwachsenen zwischendurch mal etwas lockerer nehmen und im Alltag mehr strahlen könnten?

Bereitet euch der Arbeitsstart nach den Ferien Mühe?

Auswahlmöglichkeiten

Bei mir war es jedenfalls so, dass die Motivation von Schuljahr zu Schuljahr abgenommen hat, da im Laufe der Zeit immer mehr Hausaufgaben auf mich gewartet haben. Je schwieriger die Prüfungen, desto unangenehmer wurden die Vorbereitungen. Es ist der Lauf des Lebens, dass Verantwortung und Auslastung immer mehr ansteigen. Bis meine Nichte das Erwachsenenalter erreicht, wird sie an Schule, Hausaufgaben und Verpflichtungen gebunden sein. Und das wird auch danach im Berufsalltag kein Ende nehmen. Eigentlich ist das ganz schön demotivierend, und doch packen es die Jüngsten mit voller Begeisterung – vor allem am Anfang ihrer Schulkarriere.

Die meisten Kinder leben noch im Moment und freuen sich über Hausaufgaben. Lernen sie das Schreiben, Lesen oder Rechnen, führen sie das Gelernte mit vollem Stolz den Erwachsenen oder Geschwistern vor. Von Kindern können wir viel lernen. Damit meine ich nicht, dass wir die E-Mails prahlend vor den Kollegen beantworten sollen. Dennoch dürfen wir dieses Spielerische, Strahlende oder Unbeschwerte von Kindern mitnehmen. Es hilft uns im Alltag weiter, wenn wir motiviert durchs Leben gehen, weil ändern können wir die Situation ja sowieso nicht – auch nicht am ersten Arbeitstag.

Wenn wir uns manchmal nach den Ferien für die Arbeit aufrappeln müssen, sollten wir die positiven Dinge nie ausser Acht lassen. Immer Ferien zu haben, wäre ja auch langweilig. Bei der Arbeit gibt es in der Regel Kollegen, welche sich über die Rückkehr freuen und auf Urlaubsbilder und -geschichten warten. Ebenfalls wird es jeden Abend auch wieder einen Feierabend mit viel Freizeit und ohne Hausaufgaben geben. Und falls die Motivation für einen Moment komplett schwinden sollte, ist die Kaffeemaschine ja meistens auch nicht allzu weit entfernt. Arbeitet am ersten Tag zudem Schritt für Schritt in aller Ruhe. Schlussendlich wird Multitasking sowieso nicht funktionieren. Deshalb: nur Geduld und eins nach dem anderen. Dann wird der Stapel kleiner, das Postfach leerer, das Lächeln auf den Lippen grösser und der Feierabend rückt näher.

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