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Speicher voll

Unsere Autorin schiesst durchschnittlich zwölf Fotos pro Tag. Ein Problem für den Handy-Speicher – aber nicht für die Erinnerungen.

28.06.23 - 16:41 Uhr
Bild Envato
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«OK Boomer» versus «Wa hesch denn du scho erlebt du huere Banane?» Im Blog «Zillennials» beleuchten Vertreterinnen der Generation Z, Nicole Nett und Anna Nüesch, und die Millennials David Eichler und Jürg Abdias Huber in loser Folge aktuelle Themen. Im Idealfall sorgen die vier damit für mehr Verständnis zwischen den Generationen. Minimal hoffen sie, für etwas Unterhaltung, Denkanstösse und den einen oder anderen Lacher zu sorgen.

Wie viele Handy-Fotos schiesst ihr eigentlich so? Macht ihr jeden Tag Bilder mit dem Handy? Und welche Sujets findet man in eurer Galerie am meisten? Mein Handy wird in diesen Tagen einjährig. Passender könnte der Zeitpunkt also nicht sein, um nachzusehen, wie viele Bilder ich eigentlich in einem Jahr so gemacht habe. Haltet euch fest: Innerhalb von einem Jahr sind sagenhafte 4430 Bilder und Videos entstanden. Das sind durchschnittlich zwölf Bilder oder Videos pro Tag! Ich muss sagen, die Zahl überrascht mich schon ein wenig. Ich war mir im ersten Moment nicht bewusst, dass ich so viel mit dem Handy festhalte. Aber diese Zahl ist eigentlich passend. Ich fotografiere gerne und viel – wenn auch nur mit dem Handy. Ausserdem ist anzumerken, dass ich im letzten Jahr länger in Italien auf Reisen war – da lassen sich wirklich schöne (und somit viele!) Bilder machen.

Sonnenuntergang: Ultra kitschig, aber ein Highlight meiner Italien-Reise.
Sonnenuntergang: Ultra kitschig, aber ein Highlight meiner Italien-Reise.
Bild Anna Nüesch

Mein aktuelles Handy, welches auf der Rückseite die Abbildung eines Apfels hat, überzeugt ausserdem mit einer richtig guten Kamera. Natürlich kein Vergleich zu professionellen Kameras, aber für mich genügt es. Zumindest auf Reisen, wo ich nicht gerne tausende elektronische Geräte mit mir herumtrage.

Wie schiesst ihr eure Fotos?

Auswahlmöglichkeiten

Und wer jetzt denkt, dass diese Bilder alle in irgendeiner Cloud verstauben, der liegt falsch. Zumindest bei mir. Immer wieder schaue ich mir Reisefotos und Erinnerungen auf meinem kleinen Handy-Bildschirm an. Oft wird mir bewusst, dass es ein Privileg ist, so ziemlich jeden Moment für die Ewigkeit festhalten zu können. Für die Generation meiner Grosseltern war es mühsame Arbeit und eine teure Angelegenheit, Bilder zu schiessen. Vielleicht kommt daher meine Faszination für alte Fotografien. Sie sind rar und nicht mehr so oft zu finden. Bilder, die hundert Jahre oder noch mehr auf dem Buckel haben, werden mit grosser Sorgfalt behandelt und gut konserviert. Aktuell leben wir hingegen in einer wahren Flut von Fotos. Da frage ich mich, ob und wie sich das Verhältnis zu Fotografien in den nächsten hundert Jahren ändert. Wird man den Bildern, die heute gemacht werden, genau so viel Sorge tragen? Inwiefern haben sie irgendwann einen historischen Wert?

Dass meine Handy-Fotos irgendwann von historischer Bedeutung sind, wage ich zu bezweifeln. Ich bin aber dankbar, kann ich sowohl bedeutende Erlebnisse als auch kleine Alltagsmomente festhalten und mich zu einem späteren Zeitpunkt darüber freuen. Wie zum Beispiel an diesem Bild der besten Pizza in ganz Florenz. Glaubt mir.

Pizza, Pasta, Amore: Ich höre auf zu schwelgen.
Pizza, Pasta, Amore: Ich höre auf zu schwelgen.
Bild Anna Nüesch
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Man könnte die Grundeinstellung für die Grösse und Auflösung der Fotos so anpassen (reduzieren), dass wahrscheinlich 100x mehr Fotos abgespeichert werden können. Wenn man die Fotos dann auch nur auf dem Handy-Bildschirm anschaut, dann umso mehr.

prolitteris