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Im Land des Grössenwahns

Die Autorin durfte kürzlich in ein Land verreisen, welches ein Händchen für den Grössenwahnsinn hat. Doch es ist nicht immer alles Gold, was glänzt.

Nicole
Nett
06.12.23 - 16:28 Uhr

«OK Boomer» versus «Wa hesch denn du scho erlebt du huere Banane?» Im Blog «Zillennials» beleuchten Vertreterinnen der Generation Z, Nicole Nett und Anna Nüesch, und die Millennials David Eichler und Jürg Abdias Huber in loser Folge aktuelle Themen. Im Idealfall sorgen die vier damit für mehr Verständnis zwischen den Generationen. Minimal hoffen sie, für etwas Unterhaltung, Denkanstösse und den einen oder anderen Lacher zu sorgen.

Dubai – die grösste Stadt in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Das Land mit viel Sand, unzähligen Dromedaren und einem unglaublichen Grössenwahn. Wenn man das Gefühl hat, es geht nicht mehr grösser, besser, schneller – dann sind es die Leute in diesem Land, die es garantiert noch schaffen. Und schaffen wollen, um jeden Preis.

Das beginnt bereits am Flughafen Zürich. Dort gibt es genau nur einen Parkplatz für das grösste Flugzeug der Welt: die A380. Angekommen am Flughafen Dubai gibt es dann plötzlich zahlreiche A380 von der Fluggesellschaft Emirates auf einem riesigen Areal und dann habe ich gemerkt: Ja, ich bin angekommen. Angekommen fühlte ich mich dann auch, als wir in den frühen Morgenstunden das Flughafenareal verliessen und dort schon fast 30 Grad herrschten. Die Fahrt zum Hotel führte danach am höchsten Gebäude der Welt vorbei: dem Burj Khalifa, welchen wir im Verlaufe der Reise mehrmals besichtigten.

Wart ihr schon einmal in Dubai?

Auswahlmöglichkeiten

Am Anfang besuchten wir den «Aquaventure Waterpark». Er ist der grösste Wasserpark auf der Welt. Er steht auf der aufgeschütteten Palme «The Palm» und ist mit seinen 79 Rutschbahnen gigantisch. Bekannt ist er insbesondere für seine «Leap of Faith», in welcher man durch ein Haifischbecken rutscht. Auch ich habe das ausprobiert, doch die Haifische konnte ich wegen der Geschwindigkeit unmöglich erkennen. Dennoch ist diese Rutsche ein Touristenmagnet – vor allem für Influencer.

Eindrücklich ging die Reise weiter mit einem Ausflug nach Abu Dhabi, der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emiraten. Nach einer Stadtbesichtigung wagten wir uns auf einen weiteren Weltrekord: Die «Formula Rossa» ist die derzeit schnellste Achterbahn der Welt. Innert 4,9 Sekunden beschleunigt sie auf satte 240 Kilometer pro Stunde. Da in einer Wüstenstadt bekanntlich Sand in der Luft ist, mussten alle Besucherinnen und Besucher für diese Bahn eine Schutzbrille anziehen. Mein Herz pochte kurz davor, aber das Erlebnis auf dieser Achterbahn war unvergesslich.

Von 0 auf 240 km/h in 4,9 Sekunden: Die «Formula Rossa» ist die schnellste Achterbahn der Welt.
Von 0 auf 240 km/h in 4,9 Sekunden: Die «Formula Rossa» ist die schnellste Achterbahn der Welt.
Bild Nicole Nett

Abschliessend lässt sich sagen: Ja, es ist eindrücklich, im höchsten Gebäude der Welt zu stehen, in der grössten Einkaufsmeile der Welt zu shoppen oder in der schnellsten Achterbahn zu sitzen. Das sind Erinnerungen, die ich nie vergessen werde. Dennoch sind abseits der Touristenattraktionen einige ungelöste Probleme feststellbar. Es gibt zum Beispiel viele Baustellen, die auf Eis gelegt sind. Wie lange, scheint ungewiss. 

Menschenleere Baustelle: Dieses Projekt scheint momentan nicht weiter realisiert zu werden.
Menschenleere Baustelle: Dieses Projekt scheint momentan nicht weiter realisiert zu werden.
Bild Nicole Nett

Aber ja: anderes Land, andere Sitten. In Dubai ist zudem der Austausch von Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit nicht erlaubt. In Moscheen müssen Frauen ein Kopftuch tragen und die Arme und Beine bedecken. Immer wieder wird gebetet – in die Richtung von Mekka. Wegen der Religion wird auf Schweinefleisch verzichtet. Trotz allgemeinen anfänglichen Vorurteilen zur Megacity habe ich Dubai aber als sehr sichere, saubere und freundliche Stadt kennengelernt. Was die Emiratis innert kürzester Zeit realisieren können, ist zudem wirklich erstaunlich und verdient deshalb Ruhm und Ehre. Ich würde sofort wieder dahin reisen – nur schon wegen den sommerlichen Temperaturen im November.

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