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Hals- und Beinbruch: Wieso wünschen wir uns so etwas Gemeines?

Wissen ist Macht – und manchmal einfach auch unglaublich unterhaltsam. In unserer Serie «SOwas!» liefern wir regelmässig (un)nütze Erklärungen und Kuriositäten zum Staunen und Schmunzeln.

Jasmin
Schnider
07.06.22 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Hals- und Beinbruch: Was klingt wie ein übler Spitalbesuch, wird oft genutzt, um sich gegenseitig Glück zu wünschen.
Hals- und Beinbruch: Was klingt wie ein übler Spitalbesuch, wird oft genutzt, um sich gegenseitig Glück zu wünschen.
Bild Archiv

Gutes Gelingen, toi toi toi oder viel Erfolg – um jemandem bei einem Vorhaben, vor einer Prüfung oder einem Bewerbungsgespräch viel Glück zu wünschen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. So fallen auch immer wieder die Wörter «Hals- und Beinbruch». Und auch wenn diese Redewendung nicht gerade sehr freundlich klingt, will sie nichts Schlechtes. Denn eigentlich handelt es sich hierbei um eine Glücksformel. 

Missverständnis wurde zur Redewendung

Die Redewendung «Hals- und Beinbruch» stammt ursprünglich von einem hebräischen Ausdruck ab. Dort sagt man «hazlacha uwracha», um sich viel Glück zu wünschen. Wenn sich Jüdinnen und Juden gegenseitig viel Erfolg wünschen, so sagen sie sich «hatslokhe un brokhe». Übersetzt bedeutet das so viel wie «Glück und Segen». Mit der Zeit wurde dieser Ausdruck auch in deutschsprachigen Gebieten verbreitet – nur wurde der Ausdruck nicht immer korrekt verstanden. So wurden die Worte «hatslokhe un brokhe» von deutschsprachigen Personen mehr wie «Hals- und Beinbruch» aufgefasst.

Im Zeichen der Götter

Das Sprichwort lässt sich aber auch auf eine Art Aberglaube zurückführen. Dieser besagt, dass sich Menschen in der Antike gegenseitig niemals viel Glück wünschten. Man fürchtete, damit die Götter neidisch zu machen. Stattdessen wünschten sich die Menschen etwas Schlechtes, obwohl es eigentlich gar nicht so gemeint war. So wird sich beispielsweise auf der See auch heute noch Mast- und Schotbruch gewünscht, dabei ist viel mehr «Hoffentlich kommst du gut am Ziel an» gemeint.

Wenn euch jemand «Hals- und Beinbruch» wünscht, müsst ihr euch also keine Sorgen machen – es ist nämlich wirklich nicht böse gemeint. 

Jasmin Schnider produziert als Redaktorin Beiträge und Interviews für Radio Grischa. Sie kommt aus Obersaxen und ist seit August 2020 Teil der Medienfamilie Südostschweiz.

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