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Habt keine Angst um Eure Vierbeiner

Das Coronavirus hat unser aller Leben in den letzten Wochen stark beeinflusst. Nun gibt es Neuigkeiten aus der Tierwelt: Nachdem vereinzelte Fälle von erkrankten Haustieren bekannt geworden sind, haben wir nachgehakt.

Anna
Panier
10.04.20 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Haustiere spielten höchstwahrscheinlich keine Rolle bei der Übertragung des Coronavirus.
Haustiere spielten höchstwahrscheinlich keine Rolle bei der Übertragung des Coronavirus.
PIXABAY

Die Tatsache, dass das Coronavirus die Menschen in den vergangenen Wochen beschäftigt hat, steht ausser Frage. Immer wieder haben der Bundesrat und die kantonale Regierung neue Massnahmen ergriffen. Wie aber ergeht es den Tieren? Sind Haustiere auch gefährdet und müssen Tierhalterinnen und Tierhalter etwas speziell beachten?

Wir haben bei Experten nachgefragt, wie die Situation rund um Haustiere aussieht:

Giochen Bearth, Bündner und Glarner Kantonstierarzt, sagt gegenüber Radio Südostschweiz: «Es gibt einzelne Fälle im Ausland, bei denen Haustiere positiv getestet wurden. Aber bei diesen Fällen sind die Symptome unklar.» Man könnte also nicht sagen, in welchem Zusammenhang das Virus mit den Symptomen der Tiere steht. Auch Daniel Damur, Tierarzt und Mitglied der Leitung der Tierklinik Masans bestätigt dies: «Es gibt zwar einzelne Fälle, die von infizierten Tieren berichten, aber mit dem aktuellen Wissensstand konnte bisher nicht nachgewiesen werden, ob und wie Tiere am Virus erkranken können.»

Tiere und Menschen teilen sich die Tests

Man könne Tiere auf das Coronavirus testen. Laut Daniel Damur haben Forscher beispielsweise in Amerika rund 4000 Proben bei Hunden, Katzen und Pferden durchgeführt. Davon sind alle negativ ausgefallen. Damur sieht die Tests bei Tieren jedoch nicht als nötig an: «Zurzeit gibt es ja schon wenig Tests für Menschen. Dann sollte man die vorhanden Tests nicht für Tiere verbrauchen.»

Auch gebe es keine Anzeichen, dass das Coronavirus für Tiere eine Gefahr darstelle und Tests zwingend nötig seien. Giochen Bearth sieht die Lage ähnlich: «Covid-19 ist eine Pandemie, die von Mensch zu Mensch übertragen wird. Das ist der einzige relevante Übertragungsweg.» Es gebe also keine Gründe, dass Haustierbesitzer Angst um ihre Tiere haben müssten. Sie müssten die Tiere weder abgeben noch einschläfern.

Alles beim Alten

Trotz der Annahme, dass Tiere nicht vom Virus betroffen sind, sind viele Tierhalter unsicher. «Es gibt Leute, die sich bei uns in der Klinik melden und Angst um ihre Haustiere haben. Ich empfehle den Personen jeweils, keine Panik zu haben und einfache Hygienemassnahmen wie Händewaschen zu beachten. Aber sonst sollen die Tierhalter ihre Tiere weiterhin normal betreuen», sagt Daniel Damur.

Genau die gleiche Empfehlung gibt auch Giochen Bearth ab: «Die allgemeinen Hygienemassnahmen sollten eingehalten werden.» Damit sei beispielsweise das Händewaschen nach dem Kontakt mit Tieren gemeint. Diese Massnahmen seien aber sowieso nichts Aussergewöhnliches, sondern normal im Umgang mit Tieren. «Klar ist aber, dass die Situation anders aussehen würde, wenn der Tierhalter selbst an Covid-19 erkrankt ist. Dann sollten Tierhalter versuchen, den Kontakt zu den Haustieren einzuschränken, wenn sie sich zusammen mit den Haustieren nicht konsequent isolieren können.»
Diese Empfehlung ist auch auf der Hilfeseite des Bundesrates zu finden.

Für Tierarzt Daniel Damur ist klar, dass niemand wisse, wie die Lage rund um das Virus in einer Woche sei. Momentan sehe es aber nicht danach aus, dass Haustiere eine Rolle bei der Verbreitung des Virus spielen würden. Das bedeutet: Ihr dürft und sollt Eure Haustiere weiterhin angepasst pflegen und betreuen.

Anna Panier arbeitet als Redaktorin bei Online/Zeitung. Sie absolvierte ein Praktikum in der Medienfamilie Südostschweiz und studiert aktuell Multimedia Production im Bachelor an der Fachhochschule Graubünden in Chur.

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